19 Kommunen, 1 Thema – Auswirkungen von Corona auf Weilmünster
Corona überrollte uns alle wie eine Welle. Von der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern der 19 Kommunen aus dem Landkreis Limburg-Weilburg wollte ich wissen, welche finanziellen Auswirkungen es auf die Kommune hat und ob durch Corona Investitionen verschoben werden müssen.
Bürgermeister Mario Koschel aus Weilmünster beantwortet die Fragen zu den Auswirkungen von Corona auf den Marktflecken.
Welche Mehrausgaben durch Corona hatte die Kommune und lässt sich beziffern, welche Einnahmen wegfallen werden?
Mario Koschel: Wir mussten viele Sachen auf den Weg bringen. So haben wir rund 20.000 Euro für die Anschaffung von Mund-Nasen-Schutz ausgegeben und die für einen kleinen Beitrag an die Bürger weiter verkauft. Eine Millionen Euro werden uns an Gewerbesteuer fehlen. Die Kita-Gebühren haben wir bisher nur ausgesetzt. Da muss die Gemeindevertretung dann entscheiden, ob wir diese auch erlassen. Insgesamt ist es so, dass wir viele Belange selbst regeln müssen, obwohl wir es gar nicht alleine können.
Müssen aufgrund von Corona geplante Investitionen verschoben werden?
Mario Koschel: Einige Sachen stehen im Haushalt drin, der im März genehmigt wurde. Dennoch haben wir die Handbremse bei den Ausgaben gezogen. Unsere Schwimmbäder bleiben geschlossen, da die Gelder nicht mal ausreichen, um mit allen Corona-Maßnahmen ein Bad zu öffnen. Zwei Feuerwehrhäuser sind in Planung, doch das wurde erstmal gestoppt. Die Kosten sind zu hoch und dieses Projekt ist erstmal nicht zu gewährleisten. Wir kümmern uns jetzt um ältere Sachen intensiver, fahren aber insgesamt mit verminderter Kraft voraus.
Worauf freuen Sie sich auf die Zeit nach Corona und gibt es Learnings, welche Sie für sich mitnehmen?
Mario Koschel: Ich wünsche mir, dass ein Stück weit Normalität wieder hergestellt ist und wir wieder normal miteinander umgehen können sowie uns mit Freunden treffen können. In der ländlich geprägten Region hatten wir trotz Einschränkungen relativ viele Freiheiten. Ich freue mich darauf, wenn die Kinder wieder unbelastet miteinander umgehen können.