400.000 Euro für nachhaltige Stadterneuerung in der Südstadt

In der Südstadt Limburg bewegt sich etwas. Gemeinsam haben sich die Kommunalpolitiker mit den dort lebenden Menschen auf den Weg gemacht, um das Quartier attraktiver zu gestalten. Aus dem Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ gibt es im nächsten Jahr 400.000 Euro für die nachhaltige Stadterneuerung.

Katrin Schleenbecker, für den Landkreis Limburg-Weilburg zuständige Landtagsabgeordnete von Bündnis90/ Die Grünen, freut sich über die Förderung. Sie betont die Bedeutung einer intensiven Förderung von Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen. „Stadtteile wie die Südstadt zu vernachlässigen ist keine Option – gerade hier sind Investitionen gefragt, um das Potenzial von Quartieren mit besonderen Herausforderungen zu aktivieren und den Lebensmittelpunkt der Bewohner durch zusätzliche Angebote attraktiver zu gestalten“, so Schleenbecker, „Das haben die Städte, das Land und der Bund verstanden und engagieren sich in diesen Bereichen. Ich halte die Förderung aus dem Investitionsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ für ein gelungenes Beispiel, wie Bundes- und Landesförderung unmittelbar in den Quartieren helfen kann und unsere Städte attraktiver macht.“

400.000 Euro Fördersumme

Das städtebaulichen Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ von Bund und Ländern soll Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf helfen. Es geht um eine nachhaltige Stadterneuerung. Soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Herausforderungen sollen durch Anstoßinvestitionen gelöst werden. Auch die Südstadt in Limburg profitiert im Zuge des Förderprogramms von einer Fördersumme von 400.000 Euro.

Insgesamt fließen im kommenden Jahr in Hessen 25 Millionen Euro für den sozialen Zusammenhalt. Im Blick steht die Förderung von Stadt- wie auch Ortsteilen, die aufgrund von baulichen Missständen, der Bevölkerungszusammensetzung sowie der wirtschaftlichen Situation benachteiligt sind. Ziel des Förderprogramms ist die Steigerung der Attraktivität des Stadtteils und damit auch die Wohnqualität. Zudem findet eine Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhaltes und eine Verbesserung der Integration statt. Dies soll durch die Schaffung gemeinsamer Orte umgesetzt werden. Neue Strukturen sollen über den Förderraum hinaus bestehen und somit ein Quartier nachhaltig, auf lange Sicht aufwerten. In ganz Deutschland wird dieses Projekt mit 900 Millionen Euro gefördert, 400.000 Euro davon gehen in die Südstadt.

Quartiersbüro als Anlaufstelle

Als erste Anlaufstelle für dieses Projekt wurde das Quartiersbüro geschaffen. Dies befindet sich in der ehemaligen Volksbank-Filiale in der Friedrich-Ebert-Straße 34. Der Quartiersmanager Marcus Schenk und die Mitarbeiterin Daniela Selke-Fachinger sind Anlaufstelle für die Bürger. Jeder kann mit seinen Ideen, seiner Kritik und auch Anregungen zu ihnen kommen. Gemeinsam erarbeiten sie mit den Bürgern Projekte, welche in die Umsetzung gehen.

Eine Vorstellung zum aktuellen Stand gab Marcus Schenk bei der letzten Ortsbeiratssitzung Limburger Innenstadt. Zu den Aufgaben gehört die Moderation von Problemen. So beschäftigt sich nicht nur der Ortsbeirat mit fehlenden Parkplätzen besonders „Am Meilenstein“, sondern es ist auch Thema im Quartier. Doch dies ist nur ein Teil der Arbeit. Im Großen und Ganzen geht es darum, gemeinsam mit den Bürgern einzelne Projekte umzusetzen. Die Bürgerbeteiligung am Programm „Sozialer Zusammenhalt“ ist das A und O bei der Arbeit. Das ganze wird von einem nichtpolitischen Gremium begleitet und es finden pro Jahr sechs Treffen statt. 23 Vertreter aus dem Ortsbeirat, der Kirchengemeinde, der Institutionen und Anwohner bilden das Gremium.

Aktionen für den Zusammenhalt

Erste Aktionen war der Südstadtflohmarkt, der Kinoabend in der Südstadt oder auch der Einsatz für mehr gelbe Säcke liefen bereits in diesem Jahr. Mit der Fördersumme von Bund und Land können dann auch erste größere Projekte angegangen werden. Ideen sind Räume für Jugendliche oder auch ein Sportpark, eine Machbarkeitsstudie für eine Gemeindezentrum oder auch eine schöner gestaltete Unterführung unter der Frankfurter Straße. „Bürgerbeteiligung funktioniert nur, wenn sie beim Bürger ankommt“, so Schenk. Und so kann es auch passieren, dass die Wünsche der Bürger und die Wünsche des Ortsbeirates auseinandergehen. Seine Aufgabe sei es dann nicht, zu lenken, so Schenk. Er moderiert und ist den einzelnen Punkten gegenüber neutral eingestellt.

Das aktuelle Augenmerk liege auf der Jugend und dem Gemeindezentrum. Die Prioritäten setze die Südstadtrunde. Und wenn andere Prioritäten gewünscht seien, dann muss die Südstadtrunde diese neu bestimmen. Die Südstadtrunde arbeitet Vorschläge für das kommende Jahr aus. Da ein Drittel der Kosten von der Stadt kommen, müssen die Stadtverordneten entscheiden, welche Summen in den Haushalt eingestellt werden.

Eine Übersicht zu den verschiedenen Projekten findet ihr ebenfalls im Artikel der Nassauischen Neuen Presse vom 11. November 2020

Impfaktion im Quartiersbüro

Am Donnerstag, 2. Dezember von 14 bis 18 Uhr findet im Quartiersbüro eine Impfaktion statt.

 

 

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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