75 Jahre CDU Elz – Immer wieder Widerstände bei Projekten

Die Neue Mitte Elz ist nicht die einzige Vision, welche die CDU Elz im Laufe ihres 75-jährigen Bestehens gegen Widerstände umsetzte. Einen kleinen Einblick in die Geschichte gab es bei der digitalen Geburtstagsfeier.

Es gibt so einige Projekte in Elz, welche gegen große Widerstände umgesetzt wurden und heute das Bild der Gemeinde prägen. Den Neubau des Bürgerhauses anstelle des alten Saalbaus, den Neubau des Rathauses, die Bücherei im Stricksinehaus oder die Entwicklung des Rathausplatzes – dies alles waren Projekte, die heiß diskutiert wurden, gegen die Unterschriften gesammelt wurden oder die zur Gründung neuer Wählergemeinschaften führten. Damals wie heute war es das Ziel der CDU, sich für eine gute Zukunft für die Heimat einzusetzen.

Digitale Geburtstagsfeier

Am 18. Januar 1946 gründete 20 Gründerväter die CDU Elz als eine der ersten in der Region. Und da derzeit eine gewohnte Geburtstagfeier nicht möglich war, trafen sich die Mitglieder zu einer digitalen Feier. Und in dieser gab es natürlich einen Blick zurück. „Die Erfolgsstory der Elzer CDU hat positive Auswirkungen auf die Gemeinde“, so der CDU-Vorsitzende Jürgen Wilhelm zur Begrüßung. Bis auf vier Jahre sei die CDU immer Mehrheitspartei in Elz gewesen und habe dies auch nach der nächsten Kommunalwahl vor.

Stefan Heck, Staatssekretär im hessischen Innenministerium, gratulierte der CDU. „Ihnen ist es gelungen, die CDU nicht nur am Leben zu halten, sondern sie mit Leben zu füllen.“ Vor allem von der langen Liste zur Kommunalwahl war er sehr begeistert, denn diese zeige, wie viele Menschen sich in Elz mit der CDU verbunden fühlen. Er kenne auch Kommunen, wo die Partei damit kämpft, die Liste voll zu bekommen. Dies verdient eine besonders hohe Anerkennung, weil die Arbeit vor allem ehrenamtlich geprägt ist. Natürlich war auch Corona kurz Thema, denn es beeinflusst derzeit alles, auch die Kommunalwahl. Es gab laut Heck auch Forderungen, nach einer reinen Briefwahl. Doch aus verfassungsrechtlichen Gründen sei dies nicht möglich. Dennoch geht er davon aus, dass die Briefwahl in diesem Jahr noch zunehmen wird.

Großer Zuspruch für die CDU

Ein Rückblick zeigte, dass der Zuspruch für die CDU in Elz immer sehr groß war. Außer 1993 lag das Wahlergebnis immer über 50 Prozent. Aber die Auswertung der alten Wahlergebnisse zeigte auch, dass ab 1972 die Wahlbeteiligung nachgelassen hat. Laut Lutz Novian sei dies mit eine Aufgabe der CDU Elz, wieder mehr Bürger an die Urne zu bekommen. Die Bürgermeister waren immer CDU-Bürgermeister. Und mit Theodor Blank, Bundesverteidigungsminister (1955/56) sowie Bundesminister für Arbeit und Soziales (1956-65), Joseph Blank, Landesminister in NRW (1962/63) und Manfred Michael, Landrat des Landkreis Limburg-Weilburg von 2007 bis 2018, haben Elzer CDU-Politiker weit über die Gemeindegrenzen hinaus gewirkt.

Klaus-Peter Willsch, MdB, kann sich noch sehr gut an seinen ersten Kontakt mit der Elzer CDU erinnern. Er erhielt einen aufgeregten Anruf, dass ein junger Mann vom Bund nicht freigestellt wurde für die Elzer Kirmes, zumal er Kirmesbursche war. Da musste Willsch feststellen, dass die Kirmes im Ort einen besonderen Stellenwert hat. Er sieht den Einfluss von Corona auf die Wirtschaft kritisch. Auf Dauer könne der Bund die fehlenden Umsätze in der Wirtschaft nicht auffangen. Er glaubt, dass die nächste Generation diese Aufgabe noch bewältigen werden muss. Und er kann nicht einschätzen, welche Auswirkungen dies auf die Wahl haben wird. Auch wenn dieser Ausblick ein wenig betrübt, habe es auch in der Vergangenheit für die CDU einige Herausforderungen gegeben. So musste 1946 direkt nach dem Krieg der Wiederaufbau beginnen und zahlreiche Vertriebene wurden integriert. Auch der Vorsitzende der Kreis-CDU, Andreas Hofmeister, MdL, gratulierte der CDU Elz. Es sei der größte Ortsverband im Kreis und auf allen Ebenen immer sehr engagiert, wenn es um Wahlkampf geht. „In Elz funktioniert das, das ist nicht selbstverständlich“, so Hofmeister. Daher bedankte er sich auch, was die CDU leistet.

Themen damals wie heute

Dass sich die Themen damals wie heute nicht sehr unterscheiden, zeigte der Blick auf alle Wahlflyer. So standen in der Vergangenheit Themen wie Straßenbau, Kanalisation, Kinderspielplätze, Sportanlage, Grillplatz und Parkplätze im Programm. Auch die Neugestaltung des Ortskerns oder die Lösung des Verkehrsproblems waren immer wieder Thema. Und manche dieser Themen bestimmen auch heute noch die Agenda. So soll im Wald ein neuer Grillplatz entstehen und das Thema Neue Mitte prägt die Politik seit einigen Jahren und wird sie auch in Zukunft prägen.

Und so lobte Regierungspräsident Christoph Ullrich, dass die CDU Elz nicht immer nur aktuellen Themen hinterher rennt, sondern auch perspektivische Projekte im Blick hat. In seinen Anekdoten blicke auch der ehemalige Bürgermeister Günter Schmitt zurück. Es habe schwierige und weniger schwierige Zeiten gegeben, aber „es waren tolle Zeiten und der Zusammenhalt hat immer eine große Rolle gespielt.“ Und das ehrenamtliche Wirken der Mitglieder sei immer dadurch bestimmt wurden, sich auch für unpopuläre Dinge einzusetzen, die eigene Meinung zu vertreten und vor allem mit den Menschen das Gespräch suchen.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.