Absage Limburger Ostermarsch – Aufruf zum Schmücken der Häuser
Jedes Jahr zu Ostern gehen die Menschen auf die Straße, um ihrem „Nein zum Krieg“ eine Stimme zu verleihen. Aufgrund der diesjährigen Situation ist am Samstag kein Ostermarsch in Limburg möglich. Dennoch möchten die Veranstalter dazu aufrufen, dem ganzen eine Stimme zu geben.
Vor 75 Jahren endete der Krieg. Und obwohl sich am 8. Mai 1945 alle einig waren, dass es nie wieder Krieg geben darf, gibt es noch immer Konflikte weltweit, welche nur mit Waffen gelöst werden. Daher engagiert sich Bündnis Courage seit Jahren, um dem „Nein zum Krieg“ eine starke Stimme zu verleihen.
Absage Limburger Ostermarsch
Auch in Limburg waren die Vorbereitungen in vollem Gang. Der Aufruf zum diesjährigen Ostermarsch lautet: „Wir wollen Frieden, Abrüstung und internationale Verständigung.“ Zum jetzigen Zeitpunkt rufen bereits mehr als 20 Organisationen und mehr als 30 Einzelpersonen zum gemeinsamen Ostermarsch auf. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie hat die Friedensbewegung beschlossen, die diesjährigen Ostermärsche abzusagen. Dies gilt auch für den Limburger
Ostermarsch.
Marita Salm, eine der Initiator:innen des Limburger Ostermarschs sagt hierzu: „So wie wir wissenschaftliche Erkenntnisse zur Veränderung des Klimas nicht ignorieren können, können wir auch die Erkenntnisse zur Ausbreitung des Corona-Virus nicht ignorieren. Deswegen die Absage der Demonstration.“
Trotzdem wollen und werden wir über Ostern sichtbar sein, im Netz auf der FacebookSeite des Limburger Ostermarschs, dort wo wir wohnen mit Friedensfahnen und in der örtlichen Presse.
Die Pandemie zeigt deutlich, wie richtig und wichtig das diesjährige Motto des Ostermarsches war und ist. Ohne Frieden, Abrüstung und internationale Verständigung
werden die weltweiten Folgen der Pandemie ungleich schwerwiegender sein! Die Kriegsgefahr wird durch die Pandemie nicht kleiner. Und die Auswirkungen der
Pandemie in den Krisengebieten der Welt, werden um ein Vielfaches größer sein, mehr Menschen werden dort sterben als hier in Deutschland und Europa, wo wir im relativen Frieden leben.
„Uns ermutigt der Aufruf des UN-Generalsekretärs Guterres zu einem „sofortigen weltweiten Waffenstillstand“, so Salm weiter. Auch Papst Franziskus unterstützt diesen Aufruf. Ebenfalls begrüßen die Initiatoren den Appell der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, die gegen viele Länder verhängten Sanktionen sofort auszusetzen, damit diese Länder die Möglichkeit haben, sich gegen die Corona-Pandemie zu wappnen. „Wir werden uns gemeinsam mit Gewerkschaften, sozialen Bewegungen, Schüler- und Studierendeninitiativen dafür einsetzen, dass die unter den gegebenen Bedingungen respektierten Einschränkungen der Grund- und Freiheitsrechte zu gegebener Zeit wieder aufgehoben werden. Und wir werden uns im Bewusstsein ihres hohen Wertes für ein wirklich demokratisches Gemeinwesen und dessen weitere Stärkung einsetzen“, so Salm abschließend.
Grußworte von Unterstützern
Dr Georg Bätzing in seinem Grußwort: Krieg und seuchen gingen schon immer Hand in hand. Es ist zu befürchten, dass CoVid-19 nun besonders in den armen und kriegsverwüsteten Ländern dieser Welt wüten wird. Angesichts der Probleme, vor denen selbst die wohlhabenden Industrienationen dieser Welt bei der Eindämmung und
bekämpfung dieser Krankheit stehen, ein erschreckender Gedanke.
Bündnis Courage (Thomas Rösel): Wir sind nicht militärisch bedroht, wir müssen uns nicht militärisch verteidigen. Wir müssen unsere Demokratie verteidigen gegen die alten und neuen Nazis und wir müssen dafür sorgen, Güter zu produzieren, die das implizierte „Gut“ auch wirklich verdienen, Güter, die Menschen brauchen. Und dann … dann haben wir auch genug Mittel, um Corona zu bewältigen.
Bürgermeister Dr Marius Hahn in seinem Grußwort: Ich kann nur hoffen, dass sich die Signale von diesem ausgefallenen Ostermarsch und die Forderung nach einer friedenspolitischen Wende in den internationalen Beziehungen mit Hilfe der digitalen Kanäle weit verbreiten und aufgenommen werden. Es sind Forderungen, die wichtige Impulse für unser Miteinander auf der Erde setzen und verdeutlichen, dass internationale Friedenspolitik bei uns zu Hause beginnt: mit Bildungsgerechtigkeit und mit
Alterssicherung, mit sozialem Wohnungsbau, mit einer wirklichen Entwicklungshilfe ohne Vorrang der Eigeninteressen, mit Klimaschutz und mit Solidarität.
DGB (Viktoria Spiegelberg-Kamens): Seit der Jahrtausendwende starben rund fünf Millionen Menschen in 18 großen Konflikten auf fünf Kontinenten. Waffen sind zum Töten da! Wer Waffen produziert und exportiert, dem ist dies bewusst. Wenn aber doch kein Produzent oder kein Land beim Rüstungsexport zu 100 % garantieren kann, dass die Waffen nicht, wie uns oft suggeriert zur Selbstverteidigung sondern zum Töten missbraucht wird, dass sie gestohlen oder illegal weiterverkauft werden können, wie kann es dann sein, dass solche todbringenden Güter so fahrlässig in die Welt gestreut werden dürfen und keiner am Ende weiß, wo diese nach der Auslieferung
wirklich landen?
Fridays for Future (Franziska Vogel): Der Klimawandel führt zu Kriegen. Ob bei der Lebensmittelversorgung oder wirtschaftlicher Existenz, es kommt zu Engpässen, Konflikten und Krieg. Großkonzerne sind es, die die Kriege mit anheizen und führen. Ob Nestlé in Afrika Menschen das sowieso schon knappe Wasser wegkauft oder ob
deutsche Rüstungskonzerne Profit aus den entstandenen Konflikten schlagen.
Wir sind mehr (Margarete Hölzer): Die allermeisten Menschen wünschen sich Frieden. Und ehrlich gesagt, ich kenne niemanden, der sich keinen Frieden wünscht.
Einigen nehme ich diesen Wunsch aber nicht ab, weil sie ersichtlich ein Interesse am Krieg haben, denn sie profitieren davon. Aber die überwältigende Mehrheit der Menschen wünscht sich Frieden und zwar weltweit.
Unterstützende Organisationen sind Aufstehen Diez-Limburg; Bündnis Courage; DFG-VK Hessen; DGB-Limburg Weilburg; Foodsharing Limburg Diez und Umgebung; Friedenswerkstatt Sophie-Hedwig; GEW Oberlahn; Idsteiner Friedensbündnis; Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Villmar; Katholische Arbeitnehmer Bewegung
(KAB), Bezirksverband Limburg; KV Bündnis 90/Die Grünen Rhein-Lahn; KV DIE LINKE Limburg-Weilburg; KV DIE LINKE Rheingau-Taunus; KV DIE LINKE Rhein-Lahn; Nachdenkseiten – Gesprächskreis Limburg-Diez; OV Bündnis 90/Die Grünen Aar-Einrich; OV DIE LINKE Aar-Einrich; Pax Christi Rhein-Main; SPD Limburg-Weilburg; terre des hommes / Hilfe für Kinder in Not; Weltladen Limburg e.V.; Wir Sind Mehr
Marita Salm würde sich wünschen, wenn die Menschen ihre Häuser schmücken und damit ein Zeichen setzen. Wer mehr dazu wissen möchte, kann sich auf verschiedenen Seiten informieren.