Das Radverkehrskonzept befindet sich in den politischen Gremien in Limburg gerade im zweiten Beratungsgang. Nicht überall erfolgt eine Zustimmung zu dem Konzept. Vor allem die Ortsbeiräte Offheim und Limburger Innenstadt sind unzufrieden und äußern Kritik. Nun wendet sich der ADFC Limburg-Weilburg (Allgemeine Fahrradclub) mit einem Brief an die Stadtverordneten.
Das Radfahrkonzept wurde wurde unter Beteiligung von Verbänden, Bürgern und Stadtverwaltung durch ein Ingenieurbüro erstellt und befindet sich gerade im politischen Beratungsgang. „Wir sehen hier einen bedeutenden Schritt für die Stadt hin zur Fahrradfreundlichkeit auf dem Weg zur Verkehrswende“, so der Vorsitzende Oliver Moschner-Schweder. Er sieht dieses Konzept als ein Anfang und hofft, dass dieses jetzt nicht „zwischen den kommunalpolitischen Frontlinien aufgerieben wird“, wie er gestern auf Facebook mitteilte. Denn dann passiere mal wieder nix in Limburg. Daher wendet er sich im Namen des ADFC mit einen Brief an alle Fraktionen.
Entscheidung pro Rad
Das Fahrrad werde im Alltagsverkehr immer stärker genutzt, die aktuellen technischen Möglichkeiten der Unterstützung nehmen den Schrecken von Anstrengung und Schweiß und machen den Ersatz des Autos viel mehr möglich als man das noch vor wenigen Jahren erwartet hätte. Die Elektrifizierung der Mobilität ist in diesem Teil des Straßenverkehrs längst angekommen. Um den Stadtverordneten von Limburg eindringlich die Tragweite ihrer Entscheidung und gleichzeitig die Unterstützung des ADFC zu kommunizieren, hat sich der ADFC mit einen Brief an sie gewandt. Denn das Radverkehrskonzept befindet sich gerade in der zweiten politischen Beratungsrunde.
Der ADFC als Interessenvertretung für Radfahrende beglückwünscht die Stadtverordneten als politische Entscheidungsträger, ein solch umfassendes Konzept in Auftrag gegeben zu haben und bedankt sich, dass sie ihre Ideen mit einbringen konnten. „Wir rufen sie auf, die hierin enthaltenen Entwicklungsziele als Ganzes zu beschließen und, dort wo es ins Detail geht, konsequent pro Fahrrad zu entscheiden“, so die Forderung im Brief. Limburg habe in der Vergangenheit viel für den Radverkehr getan, sich jedoch überwiegend aus dem Konfliktfeld mit dem Kfz-Verkehr ferngehalten. Dies führte dazu, dass die aktuellen Angebote weit hinter den Anforderungen zurückbleiben: zu schmale Schutzstreifen in der Ste-Foy-Straße oder zu enge Platzverhältnisse in der Parkstraße vermitteln dem Autofahrenden das Gefühl sich richtig zu verhalten, während geltende Gesetze schon weit überschritten sind und dem Radfahrenden ein trügerisches Sicherheitsgefühl, da er in diesen beengten Platzverhältnissen gefährlich lebt und nicht im Rahmen der StVo geschützt wird.
Klare Bekenntnis zur Radverkehrsförderung
Das vorliegende Radverkehrskonzept zeigt sehr deutlich das es ohne Ihr klares Bekenntnis zur Radverkehrsförderung zukünftig nicht gehen kann. So ist eine Velo-Route auf der Pendlerstrecke Diez-Limburg nur möglich, wenn auf Straßenrandparkplätze in der Diezer Straße – wie im Konzept vorgeschlagen -künftig verzichtet wird. Da sich Velo-Routen dadurch auszeichnen direkte und sichere Verbindungen zwischen Quelle und Ziel des Radverkehrs zu bieten umfasst das auch die Strecke zwischen Werkstadt- Kreisel und Plötze. „Umwege und faule Kompromisse konterkarieren den mutigen Willen der Stadt, echten Mehrwert für Radfahrer zu schaffen“, heißt es weiter im Brief.
Diesen Mut zugunsten des Radverkehrs sollte die Stadt auch selbstbewusst übergeordneten Stellen und Institutionen abverlangen. Warum sollten mögliche Maßnahmen auf der einen Bundesstraße auf der anderen unmöglich sein? Wenn es eine Radspur auf der Frankfurter Straße geben kann, warum dann nicht auch auf der Diezer Straße? „Wir vertrauen in ihr Gespür für innovative, zukunftsfähige Entscheidungen und freuen uns mit Ihnen die nächsten Schritte in ein fahrradfreundliches Limburg gemeinsam gehen zu können“, heißt es zum Abschluss des Briefes.
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