Alexander Pfeiffer: Für mehr Transparenz und Mitbestimmung

Am 14. März wählen die Bürger: innen von Löhnberg nicht nur ein neues Gemeindeparlament, sondern auch ihren Bürgermeister. Gegen den amtierenden Bürgermeister Dr. Frank Schmidt tritt Alexander Pfeiffer an. 

Alexander Pfeiffer ist der Kandidat der Freien Wähler. Er möchte weniger Leuchtturmprojekte in der Gemeinde und wieder mehr Transparenz sowie Mitbestimmung durch den Bürger erreichen.

Stellen Sie sich kurz vor – wo wohnen Sie, wie alt sind Sie und was machen Sie derzeit beruflich?

Alexander Pfeiffer: Ich bin 57 Jahre alt und wohne mit meiner Frau Ute (Vermessungstechnikerin und Podologin) sowie unseren beiden Kindern Michelle (Diplomverwaltungswirtin) und Maurice (Medizinstudent) seit meiner Geburt in Löhnberg.

Nach Beendigung der mittleren Reife war ich Zeitsoldat bei der Bundeswehr und legte dort durch diverse Fortbildungen bereits den Grundstein für meine Karriere in der Logistik- und Transportbranche. Nach Ausscheiden aus dem Dienst als Zeitsoldat arbeitete ich zunächst als Kraftfahrer für den Nah- und Fernverkehr bei der in Löhnberg ansässigen SELTERS Mineralquelle Augusta Victoria GmbH. Berufsbegleitend erwarb ich mit der Zulassung zum Industriemeister Fachrichtung Güterkraftverkehr auch die Fachhochschulreife sowie die Ausbildereignungsprüfung und wurde zum öffentlich anerkannten Gefahrgutbeauftragten des Landes Hessen ernannt. Während meiner Beschäftigung bei einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, unter anderem als Außenstellenleiter der Firma Omniplast in Ehringshausen sowie Buderus Guss in Limburg, legte ich zusätzlich die Prüfung über die fachliche Eignung zum Beruf des Güterkraftverkehrsunternehmers im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Verkehr ab. Danach gründete ich eine eigene Beratungsfirma im Bereich Logistik und war für verschiedene Unternehmen in Europa tätig.

Warum möchten Sie Bürgermeister werden? Was sind Ihr Ziele für die Gemeinde?

Alexander Pfeiffer: Ich beobachte schon seit Jahrzehnten das politische Geschehen in und um unsere Gemeinde. In den letzten Jahren ist sehr viel in Löhnberg passiert, was mich nicht nur menschlich, sondern auch politisch sehr zum Nachdenken gebracht hat. In den vergangenen Jahren wurden vorrangig Leuchtturmprojekte umgesetzt ohne die Bürger :innen in einen Entscheidungsprozess mit einzubinden. Ein Beispiel wäre hier die Volkhalle, der Aussichtsturm oder Hybridrasenplätze. Wichtige Dinge wie sichere Schulwege, Bürgerfragestunden usw. bleiben dabei schon lange auf der Strecke. Vom Umgang mit unseren Bürger :innen sowie den Mitarbeitern der Gemeinde Löhnberg  ganz zu schweigen.

Bei meinen persönlichen Zielen als Bürgermeisterkandidat stehen Transparenz und Menschlichkeit an erster Stelle. Insbesondere die Gesamtverschuldung der Gemeinde Löhnberg ist für mich ein wichtiges Thema. Die Bürger :innen haben ein Recht darauf zu erfahren, wie hoch der Schuldenstand der Gemeinde inklusive der gemeindeeigenen Gesellschaften ist, denn diese Schulden werden uns und nachfolgende Generationen noch lange in der Zukunft zu schaffen machen. Ich werde für die Belange der Bürger :innen kämpfen und jeder wird sich bei mir auf ein transparentes und ehrliches Vorgehen verlassen können – nicht nur bei finanziellen Vorgängen.

Was sind die Stärken von Löhnberg?

Alexander Pfeiffer: Löhnberg hat bedingt durch seine günstige Verkehrsanbindung an die B49 sowie einem eigenen Bahnanschluss eine sehr gute Infrastruktur und war diesbezüglich im Vergleich zu andere Gemeinden schon immer gut aufgestellt. Aufgrund der topographischen Lage hat Löhnberg in nahezu allen Freizeitbereichen für jeden etwas zu bieten, z.B. Lahntourismus, Wander- und Fahrradwege. Auch auf sportlicher Ebene (Fußball) hat Löhnberg selbst schon im vorherigen Jahrhundert auf sich aufmerksam gemacht.

Was sind die Schwächen von Löhnberg?

Alexander Pfeiffer: Die fehlende Transparenz und die mangelnde Mitbestimmung für die Bürger sowie eine der höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen im Kreis sind definitiv große Schwächen. Aufgrund der günstigen Lage hätte man auch längst schon den Fokus auf den Ausbau von Gewerbegebieten richten sollen.

Was würden Sie als erstes angehen, wenn Sie gewählt werden würden?

Alexander Pfeiffer: Unser Löhnberg braucht ein Rathaus, wo wir alle wieder Gehör finden und das analog und digital. Ich setzte mich für eine moderne, transparente und offene Gemeindeverwaltung ein. Auch sollen zukünftig ALLE zu besetzenden Stellen wieder öffentlich ausgeschrieben werden. Ich setzte mich für absolute Mitbestimmung und Transparenz ein, nicht nur was finanzielle Ausgaben angeht, sondern übergreifend und weitsichtig.

Ob Sicherheit, Wohnraum, Gewerbe oder Freizeit – eine (Gemeinde)Weiterentwicklung braucht den Dialog. Ein gutes Miteinander und ein offenes Gespräch sind mir bei all meinen Aufgaben wichtig. Auch die lange ausgesetzte Bürgerfrage- und Bürgersprechstunde werde ich wieder einführen. Denn für mich gibt es keine unnötigen Fragen und erst recht keine unangenehmen!

Außerdem sind für mich die geplanten Bauvorhaben an der Laneburg ein Projekt, bei dem die Bürgerinnen und Bürger von Löhnberg, Niedershausen, Obershausen und Selters mehr Mitspracherecht bekommen sollen. Ich bin mir sicher, dass die Löhnberger:innen ihre Burg zwar erhalten und nach langer Zeit des Wartens endlich wieder als prestigeträchtige Location nutzen wollen, dass jedoch niemand ein „Schloss zu Löhnberg“ braucht. Eine Laneburg für die Bürger – nicht für den Bürgermeister.

Weitere Informationen findet Ihr auf der Homepage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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