Alexandra Schreiber: „Ist es diesen Preis wert?“
Eine Branche, welche besonders durch das Coronavirus und die damit verbundenen Maßnahmen betroffen ist, ist die Reisebranche. Doch Alexandra Schreiber von HTO Reisen in Villmar möchte ihren Kopf nicht in den Sand stecken.
Die Menschen wollen reisen, dass zeigt der Sommer sehr gut. Manchen sind die Einschränkungen egal, Hauptsache, sie können verreisen. Andere fühlen sich verunsichert, sobald nur eine Maskenpflicht verordnet wird. Diese Erfahrung machte Alexandra Schreiber im Juli. Reisen auf die Balearen waren erlaubt, die Menschen buchten oder wollten ihre bereits gebuchte Reise antreten. Dann verhängte Spanien eine Maskenpflicht und dieser Schritt führte bei Alexandra zu Stornierungen. Da jedoch keine Reisewarnung bestand, waren die Stornierungen nicht kostenlos. Und dies haben viele Urlauber nicht verstanden. Da steigt auch bei ihr die Frustration und sie fragt sich, ob alle Maßnahmen wirklich diesen Preis wert sind.
Viel Arbeit ohne Bezahlung
Für sie bedeutet die derzeitige Situation, dass sie viel mehr arbeitet. Die Kunden fragen, sie bucht Reisen, sie muss sich eventuell um Stornierungen kümmern. „Ich arbeite das 2- bis 3-fache und das meiste mache ich umsonst“, so Schreiber, „und dann soll ich bei all dem noch freundlich bleiben.“ Daher ist sie inzwischen sehr vorsichtig mit neuen Buchungen, vor allem in Reiseländer, wo noch immer Warnungen bestehen. Zurzeit verlauft sie zum Beispiel gar keine Reisen auf die Balearen. Zudem wird von ihr erwartet, immer genau Bescheid zu wissen über alle bestehenden Maßnahmen in den Ländern. „Wir leisten sehr viel zusätzliche Arbeit, welche nicht entlohnt wird“, so Schreiber.
Aus diesem Grund ist sie am Überlegen, ob es zukünftig eine Beratungsgebühr geben wird. Kommt es zu einer Buchung, fließt dies wieder mit in die Kosten hinein. „Nur mal einfach nachfragen, wird es nicht mehr geben“, so Schreiber. Vor allem sei es in anderen Branchen längst üblich, eine Beratungsgebühr zu erheben. Sie würde sich wünschen, dass in den Menschen ein Bewusstsein dafür entsteht, Beratungen mehr zu schätzen.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Da sie in ihrem Leben schon viel erlebt hat, ist sie jedoch ein Optimist und schaut in die Zukunft. Sie würde sich wünschen, dass die Menschen auch ihren Urlaub in Deutschland über sie buchen. Oftmals kann sie bessere Preise anbieten. Zudem kostet es die Menschen nicht mehr, wenn sie über ein Reisebüro buchen – „auch wenn sich der Irrglaube stur hält“- und für sie wäre es ein kleines Einkommen, was ihr in der jetzigen Situation helfen würde. Und selbst, wenn irgendwann uneingeschränktes Reisen wieder möglich sein wird, glaubt sie nicht, dass sich die Branche direkt erholt. Viele Leute haben das Stornierungsgeld genommen und in andere Dinge investiert. Dies fehlt dann später für Reisen.
Ansonsten ist sie für alles offen. Außer Camping, dies würde sie nicht vermitteln. Alexandra Schreiber sagt über sich selbst: „Ich bin das andere Reisebüro“. Ihr ist es wichtig, für jedes Budget und jeden Charakter die passende Reise zu finden. Und sie verspricht, mit den gleichen Enthusiasmus an eine Reiseorganisation zu gehen, als wenn es ihre eigene Reise wäre. Zudem ist sie 24/7 für ihre Kunden erreichbar. „Mir liegt sehr am Herzen, dass jeder Reisende eine schönen Urlaub hat“, beschreibt sie ihre Arbeit. Und sie scheint es richtig zu machen, da sie 95 Prozent zufriedene Kunden hat. Dabei ist sie sich schon bewusst, dass sie es nicht jedem Recht machen kann. Aber wenn die Kunden offen zu ihr kommen und ihre Wünsche klar formulieren, dann kann sie die Vorstellungen erfüllen.
Vielfältiges Angebot
Ihr Angebot ist sehr vielfältig. Von großen Reisen ins Ausland bis hin zu nachhaltigem Reisen sowie Reisen in Deutschland kann sie alles ermöglichen. Gerne unterstützt sie die Menschen auch dabei, die einen Workshop in Finnland, eine Mountainbike-Tour durch die Alpen oder Sportevents erleben wollen. Gerne organisiert sie auch Touren für Vereine. Sie möchte mehr und mehr dazu übergehen, Erlebnisse zu verkaufen wie eine Übernachtung an ungewöhnlichen Orten mit dem Cube. Es muss auch nicht immer die Ferne sein. Wer etwas erleben möchte, soll einfach mal bei ihr nachfragen.
Da Alexandra Schreiber selbst über 28 Jahre im Ausland lebte und immer im Tourismus aktiv war, bezeichnet sie sich selbst als Expertin, für die jede Reise eine Herzensangelegenheit ist. Fast jedes Land hat sie in ihrem Leben schon bereits und daher ist für sie ganz klar: „Es gibt immer eine Lösung.“