Befriedigende Ergebnisse bei Standortumfrage für Elz

Pressemitteilung – Die Unternehmen in Elz stellen ihrem Standort eine insgesamt „befriedigende“ Beurteilung aus – zu diesem Ergebnis kommt eine mit der Gemeinde abgestimmte Umfrage der IHK Limburg. Die Unternehmen konnten bewerten, wie zufrieden sie mit den Gegebenheiten vor Ort sind und wo aus ihrer Sicht Handlungsbedarf besteht.

Befragt wurden IHK-Mitgliedsunternehmen aus den verschiedensten Branchen mit Sitz in Elz. Entlang von 47 Fragestellungen konnten die Betriebe den Standort aus ihrer Sicht und Erfahrung bewerten: Welche Standortfaktoren sind besonders wichtig und wie zufrieden ist man mit diesen vor Ort, wurde gefragt. Die sechsstufige Bewertungsskala reichte von sehr zufrieden (1) bis sehr unzufrieden (6). Rund 400 Unternehmen wurden angeschrieben, annähernd 80 haben sich beteiligt.

Note 3,03

Im Gesamteindruck wird der Standort Elz als zufriedenstellend bewertet: Dabei sind 81 Prozent der Unternehmen „eher zufrieden“ bis „sehr zufrieden“, 17 Prozent sind „eher unzufrieden“ bis „sehr unzufrieden“. In der zusammenfassenden Beurteilung ergibt sich ein „befriedigender“ Wert von 3,03. Bei differenzierter Betrachtung zeigen sich die verschiedenen Stärken und Schwächen.

„Nicht nur Unternehmen stehen im Wettbewerb untereinander, sondern auch Regionen und Kommunen als Wirtschaftsstandorte. Die Standortfaktoren vor Ort haben dabei einen großen Einfluss auf Gedeih und Wachstum von Unternehmen, Investitionsentscheidungen und mögliche Neuansiedlungen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Monika Sommer. „Mit unseren regionalen Standortumfragen wollen wir den Kommunen aufzeigen, welche Bedürfnisse die Unternehmen haben und damit für Verbesserungen der Wirtschaftsstandorte wirken, vor allem im Interesse der Betriebe, aber auch der Mitarbeiter.“

Ergebnisse für Weiterentwicklung verwenden

Die Ergebnisse der Umfrage für Elz wurden mit Bürgermeister Horst Kaiser besprochen. Gut bewertete Standortbedingungen sollten möglichst gefestigt werden. Dort wo kritische Beurteilungen durch die Unternehmen vorliegen, gilt es aus Sicht der IHK, mit strategischer Überlegung mögliche Veränderungen innerhalb der Kommune zu diskutieren, zu priorisieren und entsprechende Maßnahmen für den Standort dann auch zu konkretisieren.

Stärken und Schwächen des Wirtschaftsstandortes Elz

Der bedeutendste Standortfaktor für die Unternehmen in Elz ist die Infrastruktur. Die allermeisten Betriebe (92 Prozent) messen ihr eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu. Vor Ort ist man mit ihr aber eher nicht zufrieden (Gesamtbeurteilung 3,25). Die beste Bewertung gaben die Unternehmen der Anbindung an das Fernstraßennetz (2,58). Es folgt die Breitbandanbindung, die im regionalen Vergleich besonders gut bewertet wurde (2,79). Die Erreichbarkeit der Absatzmärkte bzw. die Kundennähe wurden ebenfalls zufriedenstellend bis gut (2,83) eingeschätzt. Auch mit der Anbindung an den Schienenfernverkehr (2,97), den Flughafen (3,02) oder den ÖPNV (3,08) ist man überwiegend zufrieden. Als nicht gut wird der bauliche Zustand der Verkehrsinfrastruktur bewertet (3,44) und als noch problematischer die Leistungsfähigkeit des innerörtlichen Straßenverkehrs (3,95). Das Tagungs- und Übernachtungsangebot von Elz bekommt eine schlechte Bewertung (4,61), 85 Prozent der Elzer Unternehmen halten es für unzureichend.

In der Bedeutung an zweiter Stelle steht für die Unternehmen in Elz der Bereich der Standortkosten. Hier ergibt sich ein Zufriedenheitswert von zusammengefasst 3,57. Unter den Kostenarten wird die „Höhe der Personalkosten“ noch am besten bewertet (3,36). Es folgen die Bewertungen für die „Kostenhöhe für Wasser/Abwasser/Abfall“ (3,43) und die „Höhe Gewerbesteuerhebesatz“ (3,72). Am kritischsten bewertet wurden die „Miet-/Kaufpreise von Gewerbeimmobilien und -flächen“ (3,77).

Weiche Standortfaktoren

Bei den „weichen“ Standortfaktoren kann Elz sich freuen, dass es hier insgesamt bei den Unternehmen eine vergleichsweise besonders gute Wertung von 2,65 erzielt. Ganz vorne steht das „Sport- und Freizeitangebot“ (2,28). Es folgen die Bewertungen für das „Betreuungsangebot für Kinder“ (2,40), die „Umwelt- und Lebensqualität“ (2,44), die „Wohnqualität“ (2,47) und das „Angebot für Grund- und weiterführende Schulen“ (2,48). Mit auch noch recht guter Bewertung folgen dann das „Betreuungsangebot für Ältere/Pflege“ (2,61), das „Einzelhandelsangebot“ (2,62), das „Image der Kommune“ (2,75) und die „Gesundheitsversorgung“ (2,85). Etwas schwächer ist die Bewertung für das „gastronomische Angebot“ (3,02) und das „Kulturangebot“ (3,18).

Auch die Bereiche Wirtschaftsförderung und Verwaltung der Gemeinde sind für die allermeisten Unternehmen von hoher Bedeutung. Deren Umsetzung beurteilen sie gemäß ihren Erfahrungen insgesamt mit einem Wert von 3,18, d.h. man ist im Grund eher zufrieden als unzufrieden. Am besten wird die „generelle Erreichbarkeit der Verwaltung“ mit 2,97 bewertet. Es folgen die Beurteilungen für die „Reaktionsgeschwindigkeit der Verwaltung“ (3,11) die „Bearbeitungsdauer von Anliegen und Verfahren“ (3,15), das „Offene Ohr für Wirtschaftsfragen“ (3,18), die „Begründung und Transparenz von Entscheidungen“ (3,19). Die „Verlässlichkeit bei Wirtschaftsfragen und Entscheidungen“ (3,27) und das Kommunale Standortmarketing (3,33) werden schwächer bewertet. Schlusslicht ist die Bewertung von „Qualität der Onlineangebote“ (3,35).

Im Bereich Arbeitsmarkt und Bildung ergibt sich ein Zufriedenheitswert der Unternehmen von 3,46. Auf die hier bewerteten Faktoren hat die Standortkommune wenig Einfluss. Die „Nähe zu Berufsschulen“ wird mit 2,87 relativ gut bewertet, deutlich besser als die „Nähe zu Hochschulen/Forschungseinrichtungen“ (3,49). Mit dem „regionalen Weiterbildungsangebot“ ist man eher nicht zufrieden (3,53), auch nicht unbedingt mit der „Verfügbarkeit von Berufseinsteigern/Auszubildenden“ (3,66). Die „Verfügbarkeit von Fachkräften“ (3,76) ist auch für Elzer Unternehmen beklagenswert. Etwa jeder zweite Betrieb der Gemeinde hat hier ein Problem und sieht sich durch Fachkräftemangel in seinem unternehmerischen Handeln und in der Entwicklung gebremst.

Die Flächenverfügbarkeit ist für Unternehmen je nach Branche mehr oder weniger relevant. Insgesamt zeigt sich hier ein sehr schwacher Zufriedenheitswert von 3,98 und damit ein Flächenmangel. Die Bewertung bezüglich der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen- und Gewerbeimmobilien liegt bei 3,93, die der Verfügbarkeit von Wohnraum bei 4,03. 72 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie mit dem Wohnraumangebot eher unzufrieden bis sehr unzufrieden sind und 53 Prozent sehen die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen bzw. -immobilien als nicht zufriedenstellend an.

In einer Sonderfrage wurden die Unternehmen befragt, wie stark man bestimmte emotionale Begriffe mit Elz assoziieren: Sehr stark verbunden sieht man Elz mit den Begriffen „Natur“ (2,31) und „Heimat“ (2,44). Der Heimatstandort wird auch positiv gesehen bezüglich „Familienfreundlichkeit“ (2,50), „Sicherheit“ (2,68) und „Wirtschaftskraft“ (2,86). Deutlich weniger verbunden sehen die Unternehmen Elz mit den Begriffen „Kunst-Kultur“ (3,27), „Innovativ/kreativ“ (3,32) oder „Tourismus“ (4,09).

* IHK-Standortumfragen

Die Befragung zu Elz ist die achte kommunale Standortumfrage der IHK Limburg. Den IHK-Mitgliedsunternehmen gibt sie Gelegenheit, ihren Standort zu bewerten. Im Blick stehen dabei Faktoren, die auch für das Standortmanagement und -marketing relevant sind und gegebenenfalls einer besonderen Förderung bedürfen. Die IHK-Umfragen zielen im Ergebnis nicht auf ein Ranking der einzelnen Kommunen, denn die Standortbedingungen und -bewertungen lassen sich aufgrund lokaler Besonderheiten nicht vergleichen. Aus den Ergebnissen der Standortumfragen ergeben sich Grundlagen für die Interessenvertretung und für Initiativen zur Stärkung des jeweiligen regionalen Wirtschaftsstandortes.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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