Beim Thema Radfahren gibt es viel Luft nach oben
Wie fahrradfreundlich ist Brechen? Um dies zu erfahren, setzten sich Bürgermeister Frank Groos, Mitglieder der Gemeindevertretung sowie des ADFC Kreisvorstandes Limburg-Weilburg am Wochenende aufs Fahrrad und fuhren die Wege ab. Und es zeigte sich, dass noch viel Potential nach oben vorhanden ist.
Um etwas zu beurteilen, kann man eine Karte zur Hand nehmen und die Straßen mit dem Finger abfahren oder man startet den Feldversuch und begibt sich direkt ins Freie. Statt theoretisches Diskutieren ist das praktische Erfahren im Vordergrund. Eine einmalige Aktion startete der Allgemeinde Deutsche Fahrradclub (ADFC) Limburg-Weilburg in der Gemeinde Brechen und erkundete in der Praxis die Fahrradmöglichkeiten in Niederbrechen.
Fragen vor Ort klären
Die Frage, wie fahrradtauglich Brechen ist, ist nicht neu. Schon vor einiger Zeit diskutierten Frank Groos, Bürgermeister der Gemeinde und Oliver Moschner-Schweder, Vorsitzender des ADFC-Kreisverbandes Limburg-Weilburg diese Frage. Doch nun wollten sie das Thema von der aktiven Seite aus betrachten und luden Gemeindevertreter ein, am „lebenden Objekt“ einen Blick auf diese Fragestellung zu werfen für den Ortsteil Niederbrechen. Dem Aufruf folgten die Gemeindevertreter Theda Ockenga, Frank Königstein und Yvonne Schermuly sowie Jason Rhodes als Mitglied des ADFC-Vorstandes. Los ging es am Hyde-Park im Ortskern von Niederbrechen.
Es ist wichtig, sich mit der Thematik vor Ort auseinanderzusetzen, denn Radfahren gewinnt zunehmend an Popularität, auch im ländlichen Raum. Elektrisch unterstützte Fahrräder nehmen Bergen den Schrecken und so werden mehr und mehr Wege im Alltag mit dem Rad zurückgelegt – der Gesundheit, dem Klima und dem Geldbeutel zuliebe. Bei leider widrigem Wetter traf sich ein „harter Kern“ und befuhr den Ort, um neuralgische Punkte für den Radverkehr in Augenschein zu nehmen und Ansätze zur Verbesserung zu diskutieren.
Potential nach oben
Das Ergebnis lässt viel Potential nach oben erkennen: Die Radabstellanlage am Bahnhof könnte diebstahlsicher und zeitgemäß umgebaut werden; der Radweg zwischen der Autobahnunterführung von Werschau kommend und dem Bahnübergang der B8 endet derzeit im „Nichts“ auf der Landstraße, könnte aber mit erkennbarer Markierung oder Beschilderung sicherer werden; Beschilderungen des R8 sollten eindeutiger und sichtbar sein; Wegweiser für fahrradadäquate Verbindungen zum Beispiel nach Runkel oder Villmar könnten dem nicht ortskundigen Radfahrer gute Verbindungen zeigen. Am Rathaus gibt es jetzt eine gute Radabstellmöglichkeit.
Die Gemeindegremien und auch der Bürgermeister haben die Zeichen der Zeit und auch der Verkehrswende erkannt und haben das Thema Radverkehr auf der Agenda. Eine Fotodokumentation der erkannten Punkte soll die Basis weiterer Aktivitäten sein. Der nächste Schritt ist die Befahrung der Ortsteile Werschau und Oberbrechen, an der Mitarbeit Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen.
Bereits im August sprach ich mit Oliver Moschner-Schweder übers Radfahren im Landkreis Limburg-Weilburg. Er gab dem Thema damals die Schulnote 4 plus.