Besucher bilden einen großen Chor
Wenn die Besucher nicht nur der Musik lauschen, sondern einen sangkräftigen Chor bilden, dann war es ein außergewöhnliches Konzert. Dies erlebten Musiker und Besucher vom Konzert des Mandolinenorchesters „Frisch auf“ in Elz.
Mit Standing Ovation und Rufe nach einer Zugabe bedankten sich die Besucher beim Mandolinenorchester „Frisch auf“ für den kurzweiligen Nachmittag. Durch die Unterstützung des Mandolinenorchesters „Fidelio“ aus Altendiez und dem Kölner Mandolinenorchester „Harmonie“ saßen 30 Musiker auf der Bühne und bildeten einen vollen Klangkörper.
Reise durch Europa
Einmal zum Mitsingen durch den Dirigenten aufgefordert, gab es bei den Besuchern kein Halten mehr. Und so erlebten alle ein besonderes Konzert. Besonders schon dadurch, dass das Mandolinenorchester gar nicht mit so vielen Besuchern gerechnet hatte und noch Stühle stellen musste. Besonders auch, weil Dirigent Sergej Kudriaschow nicht nur die Musiker auf der Bühne dirigierte, sondern auch das Publikum beim Singen.

Auf eine Reise durch Europa mit Mandolinen und Gitarren hat der Mandolinenclub Elz eingeladen. Daneben fanden sich auch Mandolas, eine Querflöte, ein Kontrabass sowie Akkordeons auf der Bühne. Sie nahmen die Besucher mit von Spanien nach Italien, von Griechenland über Wien bis nach Russland. Leicht beschwingte Melodien erklangen im Saal.
Freude an der Musik
Im Vorfeld sprach Dirigent Kudriaschow davon, dass die Freude an der Musik ins Publikum transportiert werden soll. Und dies gelang den Musikern mit Bravour. Eröffnet wurde der Nachmittag mit La festa splendora, einem italienischen Festlied. Bekannt war auch die Melodie von Guiseppe Verdis „Nabucco“. Doch Kudriaschow ist nicht nur Dirigent, sondern versteht auch das Spiel auf der Gitarre, welches er im Solo „Spanische Inspiration“ zeigte. Mit geschlossenen Augen und ganz versunken in das Spiel flogen seine Finger über die Saiten und ließen spanische Melodien erklingen.
Eine Wunderschöne Bereicherung zu der Musik war die Mezzosopranistin Svetlana Kushnerova, die unter anderem die venezianische Barcarole von Jaques Offenbach sang oder Capri Fischer. Die Freude an der Musik war ihr und dem Dirigenten anzusehen, als sie zu den Klängen von „Tanzen möchte ich“ von Emmerich Kalman über die Bühne tanzten.

Kudriaschow gelang es sehr gut, das Orchester zum Gesang zu dirigieren. Er dämmt die Lautstärke beim Gesang der Künstlerin, gab aber auch den Musikern genügend Raum, um die Melodie mit voller Kraft zu spielen.
Kudriaschow bedankte sich beim Publikum und forderte sie zum singen auf: „Wir wissen es zu schätzen, wenn sie uns mit klatschen unterstützen. Wenn sie das innere Bedürfnis spüren, zu singen, dann sehr gerne.“ Und die Zuhörer ließen sich nicht zweimal bitten bei „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“, „Griechischer Wein“ oder „Tulpen aus Amsterdam“ mitzusingen. Und zur Zugabe dirigierte Kudriaschow den ganzen Saal zum Lied „Oh du schöner Westerwald“.
