Bildungsmesse goes digital
Die Möglichkeiten nach der Schule sind vielfältig – Studium, duale Ausbildung, betriebliche und schulische Ausbildung oder Weiterbildung, Lehre, Freiwilliges Soziales Jahr. Auf der Bildungsmesse konnten sich die jungen Menschen jährlich über die verschiedenen Wege informieren. Trotz Corona stellt der Hessencampus wieder eine Bildungsmesse auf die Beine – diesmal digital.
Manche Schüler: innen wissen sehr genau, was sie nach der Schule machen wollen. Andere haben noch keinen genauen Plan. Um die vielfältigen Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, organisiert der Hessencampus seit zehn Jahren die Bildungsmesse an zwei Tagen im November, einmal an der Wilhelm-Knapp-Schule in Weilburg und einmal am Berufsschulzentrum in Limburg. Dort konnten die jungen Menschen sich informieren, mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen und ihre Fragen loswerden. Eine Präsenzveranstaltung ist in diesem Jahr nicht möglich. Dennoch haben sich die Verantwortlichen Gedanken gemacht und eine Online-Bildungsmesse auf die Beine gestellt. Bis zum 31. März präsentieren sich über 50 Unternehmen und zeigen Möglichkeiten auf, wie es nach der Schule weitergehen kann.
Zehn Jahre Hessencampus
Vor zehn Jahren wurde der Hessencampus Limburg-Weilburg als Modellprojekt ins Leben gerufen. Es ist einer von 17 Standorten in ganz Hessen. Mit im Boot sind die beruflichen Schulen, das Schulamt, die VHS sowie Vertreter des Landkreises. Alle agieren als gleichwertige Partner miteinander. 2009 haben sie angefangen. Die Idee ging dahin, dass nicht jede Schule oder jede Einrichtung für sich einen „Tag der offenen Tür“ anbieten soll, sondern dass es eine konzentrierte Aktion für alle geben soll. „Die Schüler: innen können sich so über alle Möglichkeiten nach der Schule an einem Ort informieren“, erläutert Michael Schneider, Leiter der VHS und Sprecher des Hessencampus, „mit den Jahren haben wir uns Stück für Stück weiterentwickelt, so dass im letzten Jahr 90 Unternehmen und Institutionen an der Messe teilnahmen.“
Normalerweise fangen im Mai die Gespräche für die Bildungsmessen an. Doch dieses Jahr im Mai befand sich Deutschland mitten im Lockdown. „Wir wussten ja gar nicht, wie und was und haben erstmal gar nichts geplant“, so Schneider. Im September traf sich die Steuerungsgruppe, um über Alternativen nachzudenken. Es war kurz im Gespräch, mit Hygienekonzept eine Veranstaltung zu machen, doch dies war schnell vom Tisch und mit dem zweiten Lockdown auch gar nicht mehr möglich. Mit diesem zweiten Lockdown war ebenfalls die Idee vom Tisch, gezielte Beratungsangebote an den Schulen anzubieten. Am Ende blieb die Onlinemesse, denn ein Angebot wollte der Hessencampus den Schüler: innen machen.
Interaktive Informationsseite
Zusammen mit der Werbeagentur KaGu aus Brechen wurde die digitale Bildungsmesse umgesetzt. Die IHK Limburg und Kreishandwerkerschaft konnte als Kooperationspartner gewonnen werden. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, sich auf dieser Seite zu präsentieren, es gibt eine Jobwall mit Jobangeboten und auch eine Beratungsecke mit Tipps für den Lebenslauf, das Beantragen von Bafög und verschiedenen weiteren Themen, welche die Ausbildung betreffen. Es gab auch Überlegungen, Live-Angebote in dem Zeitraum anzubieten, aber am Ende entschieden sie sich dafür, sich nicht zu verzetteln. „Das was wir machen, wollen wir wirklich gut machen“, so Christopher Schenk vom Hessencampus. Es benötigte einiges, um die Unternehmen für diese Art der Präsentation zu gewinnen. Manche Unternehmen lehnten ab, weil sie sich nur in Präsenzveranstaltungen präsentieren wollen und manche Unternehmen wiesen darauf hin, dass sie wegen der angespannten Situation keine neuen Azubis einstellen und sich daher erstmal nicht präsentieren.
Damit die Bildungsmesse trotz Onlineauftritt eine Art Eventcharakter erhält, ist sie zeitlich begrenzt. Die Unternehmen, die sich bisher an der Bildungsmesse beteiligten, mussten kein Standgeld bezahlen. Die Schulen stellten ihre Räume dem Hessencampus kostenfrei zur Verfügung. Für die Internetseite entstand dem Hessencampus jetzt ein hoher finanzieller Aufwand, so dass die Unternehmen einen finanziellen Beitrag leisten mussten. Am Ende kamen für diese Möglichkeit der Bildungsmesse über 50 Unternehmen und Institutionen zusammen, die sich den jungen Menschen präsentieren. Wer als Unternehmen noch Interesse hat, sich an diesem Format zu beteiligen, kann sich beim Hessencampus melden.
Zur Bildungsmesse geht es hier lang.