CDU und SPD wollen einen „Medi-Bus“ für den Landkreis
Mit einem gemeinsamen Antrag möchten CDU und SPD vom Kreisausschuss prüfen lassen, ob im Landkreis eine mobile Hausarztpraxis, ein sogenannter „Medi-Bus“ installiert werden kann.
Mit einer mobilen Hausarztpraxis möchten die beiden Fraktionen die medizinische Versorgung im ländlichen Raum weiter stärken. Die Prüfung eines solchen „Medi-Busses“ soll anschließend im Ausschuss für Soziales, Familien, Frauen, Senioren, Jugend, Gesundheit und Sport vorgestellt werden soll.
Angebot für den ländlichen Raum
„Als Ärztin ist mir eine gute medizinische Versorgung vor Ort ein besonders wichtiges Anliegen. Mit einem „Medi-Bus“ könnten wir vielen kleineren Orten im ländlichen Raum gleichzeitig ein passendes Angebot machen“, so die Arbeitskreissprecherin für Gesundheit, Inge Drossard-Gintner.
Auch in anderen Landkreisen wird derzeit die Einführung eines solchen Angebotes geprüft. Für den Fraktionsvorsitzenden Christian Wendel ist die medizinische Versorgung im ländlichen Raum eine entscheidende Zukunftsfrage: „Der Landarzt- und Hausarztmangel wird im Hinblick auf den demographischen Wandel zunehmend eine Herausforderung darstellen. Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir mit innovativen Maßnahmen wie dem bereits eingeführtem Landarztstipendium und nun auch mit der möglichen Einführung des Medi-Buses frühzeitig dieser Entwicklung entgegenwirken. Eine gute medizinische Versorgung – auch für die Menschen außerhalb der Städte und größeren Gemeinden – ist zentraler Bestandteil unserer Politik.“
Medi-Bus-Projekte in Hessen
In Nord- und Osthessen gibt es bereits Projekte mit dem Medi-Bus. Zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung und der Bahn wurde das Pilotprojekt 2018 in Nordhessen realisiert. Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sei eine echte Herausforderung und der Ärztemangel stark spürbar. In 2021 vereinbarte die Kassenärztliche Vereinigung gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, das Projekt für drei weitere Jahre zu verlängern.
Der Medi-Bus kann Ortsteile mit Ärztemangel zur Patientenversorgung anfahren. Dabei ist er eine Unterstützung der vorhandenen Hausärzte im ländlichen Raum. Auch diese arbeiten teilweise an ihren Belastungsgrenzen und können dadurch eine Entlastung erfahren. Und durch den mobilen Einsatz entstehen kürzere Wege in der Versorgung. Die Kosten lagen in der zweijährigen Testphase bei 600.000 Euro, womit der Medi-Bus teurer als eine Hausarztpraxis sei. Daher ist die Frage bei der Umsetzung dieses Projektes vor allem eine Frage der Finanzierung (Quelle Ärzteblatt).