Christian Wendel (CDU) – Lokale Ansprechpartner sein
Am 8. Oktober wird ein neuer Hessischer Landtag gewählt. Im Wahlkreis 21 kandidiert Christian Wendel für die CDU.
Der 43-jährige Christian Wendel sitzt seit letztem Jahr im Landtag als Nachfolger von Joachim Veyhelmann. Gerne möchte er seine Arbeit dort fortsetzen.
Lokale Projekte als wichtiges Thema
1. Stellen Sie sich mit drei Sätzen kurz vor!
Mein Name ist Christian Wendel, ich bin 43 Jahre jung und gelernter Bankkaufmann und Diplom- Betriebswirt. Als Offheimer ist unsere Region seit jeher meine Heimat und ich bin dankbar, dass ich diese schon über 20 Jahre ehrenamtlich auf kommunalpolitischer Ebene, zurzeit vor allem als Fraktionsvorsitzender im Kreistag, mitgestalten darf. Ich bin Mitglied in zahlreichen heimischen Vereinen und als aktiver Chorsänger und Tischtennisspieler mehr als zwei Jahrzehnte tätig. Seit dem 1. Dezember 2022 vertrete ich nun auch die Städte und Gemeinden Brechen, Dornburg, Elbtal, Elz, Hadamar, Hünfelden, Limburg und Waldbrunn im Hessischen Landtag in Wiesbaden. Neben der parlamentarischen Arbeit ist mir dabei vor allem auch eine hohe Präsenz hier vor Ort wichtig. Der intensive und regelmäßige Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Unternehmen aber auch die Arbeit in meinen inhaltlichen Schwerpunkten der Bildungs- und Digitalpolitik bereiten mir viel Freude.
2. Sie sind erst seit kurzem Was hat Sie am meisten überrascht?
Mich hat die so positive und unkomplizierte Aufnahme in die Fraktion und das schnelle „Ankommen“ wirklich sehr positiv überrascht. Wir haben eine sehr gute und konstruktive Kultur der Zusammenarbeit. Ich hätte auch nicht damit gerechnet, direkt in den wichtigen Ausschüssen für Schule und Digitales mitarbeiten zu dürfen. Daher bin ich sehr dankbar, dass man mir gleich diese verantwortungsvollen Aufgabenbereiche in der Fraktion zugetraut hat.
3. Welches sind Ihre Themen, für die Sie sich einsetzen möchte?
Wie schon vorher beschrieben, bin ich in den Ausschüssen für Bildung und Digitales tätig, für diese Aufgabenfelder setze ich mich intensiv ein. Mir liegen neben dem Engagement für wichtige lokale Projekte und Aufgaben, wie zum Beispiel die Unterstützung der Südumgehung von Limburg oder der Erhöhung der Polizeipräsenz in der Region, vor allem die Stärkung der beruflichen Bildung sowie das Schaffen von guten Rahmenbedingungen für die heimischen Unternehmen und die damit verbundene Sicherung und Schaffung von qualifizierten und wohnortnahen Arbeitsplätzen besonders am Herzen.
Regelmäßige Informationsaustausch
4. Sie waren die letzten Monate an den verschiedenen Schulen im Landkreis Was sind deren Wünsche an die Politik? Was können Sie für Ihre Arbeit aus den Gesprächen mitnehmen?
Als Mitglied des Kulturpolitischen Ausschusses, der sich maßgeblich mit der Bildungspolitik und unseren Schulen beschäftigt, ist mir der regelmäßige Informationsaustausch mit den Schulleitungen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und den gesamten Schulgemeinden sehr wichtig. Viele Hinwiese nehme ich direkt mit in die Ausschussarbeit wie beispielsweise Feedback zum neuen Schulfach „Digitale Welt“. Andere Herausforderungen, wie beispielsweise die baulichen Rahmenbedingungen oder Fragen der Ausstattung, gehe ich gemeinsam mit unserem Landrat als Schulträger oder direkt mit dem Kultusministerium an. Die Palette an Themen reicht dabei von individuellen Anliegen, über Probleme mit bürokratischen Vorgaben und baulichen Veränderungswünschen, bis hin zu Anpassungen der Lehrpläne.
5. Die Neustrukturierung der Berufsschulen sorgt für einige Bedenken in den verschiedenen Unternehmen haben Angst, dass sie zukünftig keine Auszubildenden mehr finden, wenn die Berufsschule nicht vor Ort ist. Wie wollen Sie denen die Ängste nehmen und für den eingeschlagenen Weg werben?
Das Projekt „Zukunftsfähige Berufsschule“ dient ja gerade der Sicherung von Berufsschulstandorten in der Fläche und der Möglichkeit für die Unternehmen, Auszubildenden eine möglichst betriebsnahe Berufsschule anzubieten. Dafür werden in dem Konzept die für den Erhalt des Standorts erforderlichen Schülerzahlen auf einem – auch im Ländervergleich – sehr moderaten Niveau festgelegt. Wir wollen die Regionen und den ländlichen Raum damit ausdrücklich stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, erfolgt im ersten Schritt eine deutliche Absenkung der Mindestklassengröße von bisher 15 Schülerinnen und Schülern auf zwölf im ersten, neun im zweiten, acht im dritten und fünf im vierten Ausbildungsjahr. Mit der Neustrukturierung verbessern wir also die Bedingungen deutlich, sodass wir damit für den eingeschlagenen Weg werben und Ängste abbauen können.
6. Die nächste große Herausforderung wird die garantierte Ganztagsbetreuung ab 2026 Wie stellt sich die Politik die Umsetzung des Rechtsanspruch vor? Wie soll das ganze finanziert werden? Gibt es Konzepte dafür und wie möchte Politik garantieren, dass genügend Fachkräfte für die Aufgabe vorhanden sind?
Die Umsetzung eines umfassenden Angebots zur ganztägigen Förderung für Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter stellt einen wichtigen Baustein zur Verbesserung von Bildungs- und Chancengerechtigkeit sowie zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar. Das Land setzt hierbei weiterhin auf die gemeinsame Überzeugung der Schulgemeinden und Kollegien vor Ort, ganztägige Angebote umzusetzen. Für diesen Entwicklungsprozess erhalten die Schulen Hilfe und Unterstützung seitens des Landes und der Schulträger mit personellen und finanziellen Ressourcen.
Bereits seit dem Schuljahr 2015/2016 gibt es in Hessen mit dem „Pakt für den Nachmittag“ beziehungsweise „Pakt für den Ganztag“ (seit Dezember 2022) ein Angebot, bei dem gemeinsam mit den Schulträgern ein verlässliches und freiwilliges Bildungs- und Betreuungsangebot an fünf Tagen in der Woche von 7.30 bis 17.00 Uhr sichergestellt wird. Der Ausbau der Ganztagsangebote einschließlich der Bildungs- und Betreuungsangebote im „Pakt für den Ganztag“ wird mit einem jährlichen Zuwachs von 230 Stellen und 6 Mio. Euro Sachmitteln – dies entspricht dem Gegenwert von weiteren 120 Stellen – in den kommenden beiden Schuljahren fortgesetzt. Damit werden wir die für ganztägige Angebote bereitgestellten Stellen seit dem Schuljahr 2013/2014 mehr als verdreifacht haben und verfolgen so den konsequenten Weg, den ab dem Schuljahr 2026 geltenden Rechtsanspruch für ganztägige Förderung für Kinder im Grundschulalter stufenweise erfüllen zu können.
Wir wollen auch in Zukunft den Pakt für den Ganztag stärken. Ganztag heißt für uns: Individuelle Förderung, Stärkung der Gesundheit sowie Hausaufgabenbegleitung und Lernzeiten mit professioneller Unterstützung in der Schule. Zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen ganztägigen Betreuungsplatz für Kinder im Grundschulalter ab 1. August 2026 werden wir auch weiterhin gezielt in Personal für ganztägige Angebote investieren. Wir brauchen einen Stellenaufwuchs ebenso wie die Mitarbeit verschiedener pädagogischer Professionen, um den Fachkräftebedarf auch in diesem Bereich sicherstellen zu können. Gemeinsam mit den Schulträgern sollen mehr Senioren für die Mitarbeit im Ganztag gewonnen werden. Wir unterstützen insbesondere im Ganztag Kooperationen zwischen Schulen und dem örtlichen Ehrenamt wie mit Kultur- und Sportvereinen, Jugendfeuerwehren oder Hilfsdiensten. Die Förderung der deutschen Sprache wird auch in diesem Bereich eine besondere Rolle einnehmen.
7. Die Mobilität gerade in der ländlichen Region ist eine Hier braucht es verschiedene Angebote, um den Individualverkehr zu verringern.
a) Bürgerbusse in den Kommunen sind eine Variante, um Lücken im ÖPNV zu schließen. Diese dürfen bisher nur in den Gemarkungsgrenzen der Kommunen fahren, was den Einsatz einschränkt. Ist eine Ausweitung der Regelungen geplant?
b) Der LahnStar in Limburg ist eines von zehn On-Demand-Angeboten in Hessen, welches emissionsfrei ÖPNV-Lücken schließt und sehr gut angenommen Dieses vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie dem Land Hessen geförderte Pilotprojekt läuft bis Ende 2024. Wie sehen danach die Pläne für dieses Angebot aus?
c) Welche Ideen hat die CDU, um Alternativen zum Individualverkehr, vor allem im ländlichen Raum, anzubieten?
Als CDU vertreten wir die Position, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst über Ihre Mobilitätswege entscheiden sollen. Daher wollen wir das Angebot für Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und ÖPNV-Nutzer weiter verbessern ohne ideologische Scheuklappen. Im ländlichen Raum wird der Individualverkehr mit dem PKW immer auch notwendig bleiben. Bürgerbusse, Anruf-Sammeltaxis aber vor allem auch der Lahn-Star sind aber wichtige Bausteine, um die Mobilität für viele Menschen– gerade auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger – deutlich zu verbessern. Je nach Lage vor Ort ist auch heute schon der Bürgerbus nicht nur auf eine Gemeinde festgelegt. Dies hängt aber jeweils vom normalen ÖPNV-Angebot ab und muss individuell geprüft werden. Wir haben in unserem Wahlprogramm festgehalten, dass wir Bürgerbusse und Projekte wie den Lahn-Star weiterhin unterstützen und ausbauen wollen. Das gilt auch für Einrichtung von Anruf-Sammeltaxis (AST). Darüber hinaus wollen wir bundesweiter Vorreiter bei „Flatrates-Tickets“ bleiben und fordern vom Bund die Voraussetzungen für einen „Hessen-Takt“ ein.
Regierung mit Stabilität
8. Was ist in Ihren Augen die größte Herausforderung für die zukünftige Landesregierung?
Die kommende Landesregierung wird vor allem auch die Folgen der schlechten Regierungsarbeit der Ampel in Berlin abfangen müssen: Energiepolitik, Standortpolitik, Migrationspolitik und vieles mehr betrifft die Hessinnen und Hessen unmittelbar.
Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass es – anders als auf Bundesebene – eine Regierung gibt, die mit Stabilität statt Streit und mit Kurs statt Chaos die Geschicke unseres Bundeslandes führt. Dafür steht die CDU mit Boris Rhein an der Spitze. Dabei hat die CDU einen klaren Kompass. Unser Fokus liegt auf den Anliegen der Familien, auf den Fleißigen und Engagierten, auf Mittelstand und Mittelschicht. Wir konzentrieren uns auf die Bedürfnisse und Interessen der breiten Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, ohne dabei andere Gruppen zu übersehen. Wir stehen für einen starken Rechtsstaat und zu unserer Polizei, für eine Politik die Träume ermöglicht und nicht verbietet sowie ein positives Menschenbild, dass an die Freiheit und Eigenverantwortung des Einzelnen glaubt. Mit diesem Fundament werden wir die richtigen Entscheidungen für eine gute Zukunft treffen.
Welche Kandidaten für den nächsten Landtag kandidieren und wie die Wahl abläuft, findet ihr in diesem Übersichtsbeitrag.
Mehr über Christian Wendel erfahrt ihr auch im Kandidatencheck vom HR (Name eingeben und ihr gelangt zum Kandidaten).
Mit der NNP-WT sprach Christian Wendel darüber, dass es wichtig ist, den Menschen gut zuzuhören und dann Verantwortung zu übernehmen.