Containerlösungen zum Wohnen und Landwirte warten auf Frost
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Im Landkreis Limburg-Weilburg fehlen Wohnungen. In den verschiedenen Bereichen wie für Obdachlose und Flüchtlinge setzen Landkreis und Kommunen auf Containerlösungen. Es sind aktuell recht milde Temperaturen. Aber die Landwirte hoffen auf Frost.
Containerlösungen zum Wohnen
Wohnraum zu finden ist schwierig. Also müssen andere Lösungen her. Eine Kommune ist verpflichtet, Menschen bei Obdachlosigkeit eine Wohnung für eine gewisse Zeit anzubieten. Dieser Pflicht kam die Stadt Hadamar bisher nach und hat obdachlose Menschen in der Egermannstraße untergebracht. Leider konnte keine neue Wohnung gefunden werden und die Situation in der Egermannstraße hat sich verschlechtert. Aus diesem Grund siedelt die Stadt die Obdachlosen jetzt um in eine Containerlösung im Hammerweg zwischen Wasserwerk und Bauhof. Der politische Beschluss für eine Container-Lösung liege vor, ein fünfstelliger Betrag für deren Anschaffung sei bereits im Haushalt eingeplant worden. Die Mindestanforderung zur menschenwürdigen Unterbringung sind erfüllt und eventuell ist es eine Motivation für die Familie, eine andere Wohnung zu suchen. Via NNP-WT
Nicht nur zur Unterbringung von Obdachlosen können Container eine Lösung sein. In der Kreistagssitzung im Dezember beschlossen die Kreistagspolitiker die Anschaffung von Containern zur Unterbringung von Flüchtlingen, dafür möchte der Landkreis 12 Millionen Euro investieren. Landrat Michael Köberle bat die Kommunen, geeignete Plätze zum Aufstellen anzubieten. Denn man gehe davon aus, dass mehr Flüchtlinge kommen und der Wohnraum wird langsam knapp.
Unterbringung von Flüchtlingen
Auf Change.org wurde jetzt eine Petition gestartet: „Kein Containerghetto am Marktplatz in Frickhofen“, welche bereits nach einem Tag von 233 Personen unterschrieben wurde. Ebenfalls gibt es in Frickhofen selbst ein großes Banner mit diesem Aufdruck. In der ersten Flüchtlingswelle seien große Flüchtlingsheime entstanden. „In der zweiten großen Welle werden die Bürger nicht mehr informiert“, heißt es in der Begründung. „Man mietet nun leerstehende Gebäude, was anscheinend immer noch nicht reicht. Nun ist ein Containerghetto in Frickhofen geplant. Es reicht. Das Glas ist mehr als voll“, so der Starter der Petition.
Aktualisiert 14:15 Uhr: Die Zeitung hat das Thema nun auch aufgenommen. Sie hat mit dem Organisator gesprochen, der seinen Namen oder den seiner Mitstreiter nicht in der Zeitung lesen möchte, aber seine Belange und Befürchtungen schon. Die BI habe gehört, dass eine Siedlung mit 20 bis 25 Wohncontainern auf dem Marktplatz entstehen soll. Und dies möchte die BI verhindern. Es sei besser, die Flüchtlinge auf alle Ortsteile zu verteilen, um Gruppenbildungen zu vermeiden. Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) startete bereits im Dezember einen Aufruf auf der Suche nach Wohnraum. Wenn sich da nichts findet, dann müsse eben eine Containerlösung her. Daher wirbt er für „Verständnis und Akzeptanz des humanitären Handelns.“ Jedoch äußerte Höfner auch Unverständnis über den Wissensstand der BI, wurde bisher nur nicht-öffentlich über das Thema gesprochen. Die SPD fordert nun eine Information der Öffentlichkeit in der nächsten Gemeindevertretersitzung am 7. Februar. Via NNP-WT
Bereits Anfang Oktober hat Limburg in den Stadtteilen Linter, Blumenrod, Staffel und im Industriegebiet Dietkircher Höhe Wohncontainer zur Unterbringung von Flüchtlingen aufgestellt. Rund 455.000 Euro kostet dieses Projekt, welches im April beschlossen wurde.
Landwirte warten auf Frost
Der Dezember und auch der Januar sind bisher zu mild. Der fehlende Winter könnte in der Landwirtschaft zu Problemen führen. Einblicke dazu geben Marco Hepp, Vorsitzender vom Kreisbauernverband und Landwirt Heiko Schmidt aus Schadeck. Aufgrund der fehlenden Minustemperaturen fehlt den ausgesäten Pflanzen die Winterruhe. Stattdessen keimen die Pflanzen bei den milden Temperaturen, jedoch fehlt die Sonne für ein richtiges Wachstum. Vielmehr hemmen die fehlenden Sonnenstunden das Wachstum. Der Frost sei wichtig, weil er für einen weicheren Boden sorgt, wenn das gefrorene Wasser den Boden zum Platzen bringt. Außerdem sorge er dafür, dass die gesäten Zwischenfrüchte, die die Nährstoffe im Boden binden, die Erosion des Bodens verhindern und den Humusaufbau fördern sollen, nicht wachsen. Denn ein übermäßiges Wachstum der Zwischenfrüchte bedeute mehr Arbeit für den Landwirt, weil er diese dann mechanisch entfernen muss. Hinzu komme der Dieselverbrauch. Die Landwirte hoffe auf Frost um Ostern herum, so wie in den letzten Jahren. Dennoch können die Landwirte jetzt noch keine verlässliche Aussage dazu treffen, wie sich der milde Winter auswirkt. In sechs bis acht Wochen lasse sich mehr dazu sagen. Via NNP-WT
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Die Weiltalstraße zwischen Freienfels und Weilburg-Guntersau ist aufgrund eines Felssturzes kurzfristig gesperrt. Die Dauer der Sperrung ist noch offen. Hoteliers rechnen mit einer Steigerung der Übernachtungen in diesem Jahr.
Pressemitteilungen
Limburg hat nun eine Di@-Lotsen-Stützpunkt zur Schulung von Senioren im Umgang mit digitalen Medien. Ursula Metz aus Weinbach erhielt den Landehrenbrief, überreicht vom Landrat Michael Köberle.