Corona-Schnelltests in den Unternehmen
Ein Baustein in der Bekämpfung von Corona ist das vermehrte Testen. Infektionen sollen damit frühzeitig erkannt und die Pandemie somit eingedämmt werden. Derzeit wird an die Unternehmen appelliert, auch ihre Mitarbeitern Testmöglichkeiten anzubieten. Die IHK befragte bundesweit die Unternehmen. An der Umfrage beteiligten sich auch 191 Unternehmen aus dem Landkreis.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hätte gerne ein Verpflichtung für die Unternehmen, ihren Mitarbeitern zweimal die Woche einen Corona-Schnelltest anzubieten. Dagegen wehren sich die Wirtschaftsverbände. Bereits jetzt gebe es viele Unternehmen, die ihre Mitarbeiter schon testen, so die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Eine Verpflichtung sorge nur für mehr Kosten und mehr Bürokratie, aber nicht mehr Schutz. Im Gegensatz zu den Arbeitgeberverbänden unterstützen die Gewerkschaften die Forderung. Es liege in der Verantwortung der Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu schützen. (Quelle Tagesschau)
Wie sieht es bei den Unternehmen im Landkreis Limburg-Weilburg aus und mit welchen Herausforderungen kämpfen sie? Auskunft über die Situation gibt die Auswertung einer Umfrage.
Einige testen bereits regelmäßig
Laut Umfrage testen aktuell bereits 18,4 Prozent aller regionalen Betriebe, die an der Umfrage teilgenommen haben, ihre Belegschaften regelmäßig. Weitere 24,7 Prozent der befragten Unternehmen geben an, in Kürze mit Tests im Betrieb beginnen zu wollen.
„Die Entwicklung von Corona-Teststrategien bringt logistischen, finanziellen und personellen Aufwand mit sich. Die Umfrage zeigt, dass bisher vor allem größere Unternehmen ihre Belegschaften regelmäßig testen“, sagt Monika Sommer, Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg. „Zusätzlich übernehmen die Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung bereits durch die Bereitschaft zum Impfen, Homeoffice und umfängliche Hygienekonzepte vor Ort“, so Sommer.
Zentrale Herausforderung bei Corona-Tests in Unternehmen sind den Antworten der Betriebe zufolge mangelnde Informationen zum Umgang mit den Tests in den Betrieben. 30,4 Prozent derjenigen Unternehmen, die bislang noch nicht testen beziehungsweise in Kürze testen wollen, beklagen eine mangelnde Informationslage.
Informationen und Beratung
„Wir bieten unseren Mitgliedsunternehmen neben Informationen und Beratungen zu Corona-Tests auch zwei kostenfreie Webinare an, um sie bei einer Teststrategie zu unterstützen“, verweist Monika Sommer auf das Online-Angebot der IHK. Die Webinare geben einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen, entscheidende organisatorische Maßnahmen sowie Hinweise zur praktischen Umsetzung von Selbsttests in die betriebliche Praxis. Für beide Webinare stehen jeweils mehrere Termine zur Auswahl.
Die Umfrage zeigt zudem: Auch die Beschaffung der Tests bezeichnen die Unternehmen als problematisch. „Es besteht gegenwärtig eine erhöhte Nachfrage nach Tests. Darüber hinaus sind Schnelltests zum professionellen Gebrauch – trotz erfolgter Abgabelockerung – von geschultem Personal anzuwenden“, so Monika Sommer. Die IHK empfiehlt daher die Verwendung von sogenannten Selbst- oder Laientests. Die zugelassenen Tests können einer Auflistung entnommen werden, die auf der Corona-Sonderseite der IHK zu finden ist.
Ein Fünftel der Betriebe gibt in der Umfrage ferner an, für sie seien die Kosten der Tests – angesichts der aktuell wirtschaftlich angespannten Lage – nicht zu stemmen. Tipp der IHK hierzu aus ihrer Beratungspraxis: Aufwendungen für Hygienemaßnahmen können bei der Überbrückungshilfe III angesetzt werden. Ein Weg kann zudem sein, neben der Testung im Betrieb auch die kostenfreien Bürgertests mit in die Teststrategie einzubeziehen.
Informationen zu den Möglichkeiten der Corona-Tests in Unternehmen und Anmeldung zu den Webinaren auf der IHK-Webseite