Der Landkreis hat gewählt – die Wahl in Zahlen

Der Landkreis hat bei den Bundestagswahlen 2021 gewählt. Große Überraschungen blieben aus. SPD, Grüne und FDP freuen sich über ihre Ergebnisse. Und obwohl die CDU beide Direktmandate holte, müssen sie Verluste hinnehmen. 

Laut Umfragen hätte es eine große Überraschung geben können, zeigten diese zwischendurch doch einen deutlichen Sieg für den SPD-Kandidaten Martin Rabanus. Doch bereits die ersten Ergebnisse gestern Abend zeigten, dass es eng werden könnte im Wahlkreis 178. Etwas stärker sahen die Ergebnisse für die SPD-Kandidatin Alicia Bokler im Wahlkreis 176 aus, doch auch da reichte es nicht aus. Am Ende holten beide CDU-Kandidaten ihre Direktmandate wieder – jedoch mit deutlichen Verlusten.

Willsch und Koob holen Direktmandat

Starke Verluste musste Klaus-Peter Willsch im Wahlkreis 178 hinnehmen. Bei der Bundestagswahl holte er noch 41,8 Prozent der Stimmen und Martin Rabanus 25,4 Prozent. Leider hat der Zuwachs bei Rabanus nicht gereicht, um sich das Direktmandat zu holen. Dennoch wurde Willsch klar abgestraft von den Wählern.

Nicht ganz so starke Verluste zur Bundestagswahl 2017 hatte Markus Koob im Wahlkreis 176 zu verzeichnen. Bei der letzten Wahl zog er mit 39,9 Prozent als Direktmandat in den Bundestag und sein Herausforderer von der SPD hatte damals 23 Prozent der Stimmen.

Wie hat der Landkreis mit der Zweitstimme gewählt?

Wahlkreis 178
Auch bei den Zweitstimmen muss die CDU starke Verluste hinnehmen. Erhielt sie 2017 mit der Zweitstimme noch 34,6 Prozent, reichte es gestern nur für 26,1 Prozent, was einem Minus von 8,5 Prozent entspricht. Die SPD verbesserte ihr Ergebnis um 4,9 Prozent von 20,7 auf 25,6 Prozent. Die CDU ist in diesem Wahlkreis nur mit 0,5 Prozent vor der SPD. Auch die Grünen konnten mit 14,9 Prozent zulegen(8,9 Prozent in 2017). Stabil blieb die FDP mit 13,9 Prozent (13,2 Prozent). Verluste musste die AfD hinnehmen, welche mit 8,5 Prozent nur noch einstellig ist (11,9 Prozent) und auch die Linke mit ihren 3,2 Prozent (6,5 Prozent).

Wahlkreis 176
Bei der Zweitstimme hat die CDU auch in diesem Wahlkreis starke Verluste hinnehmen müssen. Um 7,3 Prozent verloren sie Stimmen und erreichten nur noch 26,2 Prozent (33,5 Prozent). Die SPD legte von damals 20 Prozent 4,6 Prozent auf jetzt 24,6 Prozent zu. Auch hier zeigte sich die FDP stabil mit 15,4 Prozent (15 Prozent). Die Grünen legten zu und erreichten 15,8 Prozent (9,7 Prozent). AfD mit 7,8 Prozent (11,2 Prozent) und Linke mit 3,1 Prozent (6,6 Prozent) verloren Stimmen.

Landkreis Limburg-Weilburg
In den beiden Wahlkreisen hat die CDU die Nase noch ein wenig vorne. Anders sieht es aus, wenn direkt auf den Landkreis geschaut wird. Da liegt die SPD mit 27,7 Prozent 0,5 Prozent vor der CDU mit 27,2 Prozent. Drittstärkste Kraft ist die FDP mit 12,8 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 11,8 Prozent. AfD erhält 9,8 Prozent und die Linke kommt auf 2,9 Prozent.

Ergebnisse Bundestagswahl 2021
So haben die Kommunen im Landkreis gewählt.

Wahlbeteiligung im Bundestagsrahmen

Die Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen lag bundesweit bei 76,6 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit der Wahlbeteiligung in den Kommunen des Landkreises. Die niedrigste Wahlbeteiligung mit 70,7 Prozent gab es in Selters (Taunus). Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Weinbach (79,14 Prozent), Brechen (79,42 Prozent) und Bad Camberg (79,18 Prozent).

Obwohl die AfD im einstelligen Bereich mit ihrem Ergebnis liegt, gibt es Wahlbezirke, die extrem von diesem Ergebnis abweichen. In sieben Wahlbezirken erreichen sie sogar ein Wahlergebnis über 20 Prozent. Das höchste Ergebnis fuhren sie in Merenberg-Allendorf mit 25,9 Prozent sowie in Weilmünster-Langenbach mit 24,82 Prozent ein.

Erfreulich ist, dass die Partei die Basis, in der sich viele Corona-Gegner und Querdenker wiederfinden, kaum Zuspruch in der Region erhält. Ihre Ergebnisse liegen zwischen 0,92 Prozent in Selters (Taunus) und 1,84 Prozent in Dornburg. Sie sind zwar laut und sagen von sich selbst, dass sie viele sind, doch dies spiegelt sich in den Wahlergebnissen nicht wieder. Auch bundesweit reicht es nur für 1,4 Prozent und damit keinen Einzug in den Bundestag.

Auch die Freien Wähler wären gerne in den Bundestag eingezogen. Im Landkreis erhielten sie zwischen 3,28 Prozent (Löhnberg) und 1,31 Prozent (Elbtal) der Stimmen. Auch bundesweit reichte es mit ihren 2,4 Prozent nicht für die 5-Prozent-Hürde.

Alle Zahlen stammen aus dem Votemanager.

Weitere Artikel zur Wahl mit Stimmen aus der Region findet ihr auf Mittelhessen und in der Nassauischen Neuen Presse

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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