Der Wald bekommt ein neues Gesicht
Pressemitteilung- Wie geht es dem Wald in Drommershausen? Diese Frage beschäftigte schon mehrfach den Ortsbeirat, der es jetzt genau wissen wollte. Ist es die Dürre, die Hitze, der Borkenkäfer oder gar die Motorsäge, die immer größere Löcher in den früher üppigen Wald rund um das Dorf frisst?
In einen Ortstermin mit dem neuen Leiter des Forstamtes Weilburg, Dr. Hendrik Horn und dem Revierförster Johannes Türk wurde jetzt die Situation vor Ort näher beleuchtet.
Hitze wirkt sich auf Wald aus
Ja, es geht dem Wald nicht gut, so das Fazit des Forstamtsleiters. Denn drei Jahre Trockenheit und teilweise extreme Hitze haben sich auf die rund 1.900 Hektar Wald in Weilburg ausgewirkt. Dabei hat Weilburg noch großes Glück, weil der Fichtenanteil gering ist. Doch auch Buchen und Eichen wurden erwischt. Trockenheit, Hitze und reduzierte Wasserzufuhr haben den Pilzbefall bei Buchen begünstigt. Diese bekommen dann, für den Laien kaum sichtbar, schwarze Flecken und sterben in kurzer Zeit ab. Selbst die Eiche, ein deutscher Symbolbaum, ist dem Wetterstress nicht gewachsen. Schädlingsbefall schwächt die Bäume, die dann zu fällen sind.
Doch der Blick richtet sich nach vorne, erklärten Hendrik Horn und Johannes Türk, die sich selbst als Dienstleister für die Kommunen bezeichneten. Steht der Ertrag im Vordergrund oder wird die natürliche Entwicklung stärker gewollt? Eine Frage, die auch die Auftraggeber mit zu beantworten haben. Das Pendel zwischen den beiden Zielen schwingt immer hin und her, so die Forstexperten. Künftig wird der Wald bunter, je nach Standort wird es Mischkulturen geben, Buchen und Eichen kommen weiter vor, aber andere Arten wie Ahorn, Kirschen, Lärchen oder Douglasien ergänzen den Bestand. Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Eine abschließende Antwort gibt es nicht, denn der Klimawandel erfordert ein Umdenken und die permanente Suche nach Baumarten, die unter veränderten Bedingungen gut gedeihen.
Holz, ein Baustoff mit Zukunft
Natürlich wirkt sich das auch auf die Erträge für die Waldeigentümer aus. Karl Rübsam, Leiter der heimischen Holzvermarktungsagentur, ebenfalls Gesprächsteilnehmer, berichtete von großen Holzmengen, die durch die Schadenssituation auf den Markt drängten und große Preissprünge nach oben und unten auslösten. Zwischenzeitlich ist die Situation wieder etwas stabiler doch genaue Prognosen werden nicht gewagt. Der Holzeinschlag wird sich in den nächsten Jahren verringern und für manche Kommune entwickelt sich der Forst zum Zuschussgeschäft. Doch Holz wird gebraucht, insbesondere als Baustoff, denn moderne, gut gedämmte Holzhäuser zur Reduzierung des Energieverbrauchs sind im Trend.
Thorsten Krämer, der Ortsvorsteher zeigte sich erfreut über die Fülle wichtiger Informationen. Forst und Waldwirtschaft haben in den Kommunen, aber auch in der Öffentlichkeitsarbeit eine größere Aufmerksamkeit verdient, so sein Resümee zum Abschluss.
Mit den beiden sprach ich ebenfalls vor einer Weile zum Thema Klimawandel und Wald. Sie äußerten sich damals sehr positiv: „Die Natur repariert alles“.

Fotos: Hartmut Bock