Eckert fordert flächendeckende und verpflichtende Tests in den Kitas

Für den Besuch im Kindergarten gibt es derzeit keine Verpflichtung, diese wie in den Schulen regelmäßig zu testen. Der Landtagsabgeordnete Tobias Eckert (SPD) fordert nun ein flächendeckendes, verpflichtendes Kita-Test-Konzept in den Kindertagesstätten.

Das Dilemma mit den Tests in Kindertagesstätten wurde die Tage in Limburg beim Ausschuss für Jugend, Familie, Kultur und Integration sichtbar. Die Kommunalpolitiker würden sich als Prävention gerne regelmäßige Testungen in den Kitas wünschen nach dem Vorbild der Schule. Doch ohne einheitliche Vorgaben von der Landesregierung sind der Stadt die Hände gebunden und es liegt im Ermessen des Trägers, wie er damit umgeht.

Flickenteppich im Landkreis

Und nicht nur in Limburg ist dies so, sondern im gesamten Landkreis herrscht ein Flickenteppich an Maßnahmen. Parallel dazu steigen die Zahlen in den Einrichtungen und die erste Einrichtung in Gräveneck hat die Tage bereits geschlossen wegen Corona. In die eine Einrichtung kommen Mitarbeiter des DRK und testen dort regelmäßig die Kinder. Örtliche Apotheken übernehmen sie in einer anderen Einrichtung. In manchen Orten bilden sich früh morgens lange Schlangen vor der Apotheke, um einen Test zu machen. Und in manchen Einrichtungen testen sich gerade mal 50 Prozent der Kinder und die anderen 50 Prozent verzichten drauf. So sehe kein gutes Präventions- und Schutzkonzept aus, so Andreas Pötz, der Vorsitzende des Ausschusses in Limburg.

Damit nicht noch mehr Einrichtungen geschlossen werden müssen, fordert der heimische Landtagsabgeordnete und Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Tobias Eckert, ein flächendeckendes, verpflichtendes Kita-Testkonzept in den hessischen Kindertagesstätten. Nur so sei es möglich, das hohe Infektionsgeschehen einzudämmen. Zudem müsse das Land endlich die kompletten Kosten der Tests für die Kita-Kinder übernehmen. „Nur so stellen wir sicher, dass alle Kita-Kinder von den Tests profitieren können. Der Gesundheitsschutz der Kita-Kinder, ihrer Familien sowie Erzieherinnen und Erzieher darf weder vom Geldbeutel der Eltern, noch von der Haushaltssituation der Kommunen und Träger abhängig sein“, forderte Eckert.

Menschen vor Ort verzweifelt

Der SPD-Abgeordnete aus Dillhausen wies auf die sich zuspitzende Situation in den hessischen Kitas hin, in denen das Infektionsgeschehen zusehends außer Kontrolle gerate: „Die Familien und Beschäftigten in den Kitas vor Ort sind verzweifelt. Viele Eltern wissen morgens nicht, ob die Kita noch offen ist oder nicht. Vielerorts gibt es keine Nachmittagsbetreuung mehr.“ Dabei könnten es sich viele Eltern nach zwei Jahren Pandemie beruflich nicht mehr leisten, auf das Kita-Angebot zu verzichten. Verpflichtende Tests würden ebenso zum Schutz der Mitarbeiter in den Kitas benötigt. So wie auch in anderen Bereichen Wert auf Sicherheit und Schutz am Arbeitsplatz gelegt werde, dürften die Mitarbeiter in den Kitas nicht von CDU und Grünen vergessen werden.

Eckert wirft der schwarzgrünen Landesregierung fahrlässige Tatenlosigkeit vor: „Man muss es leider so klar sagen: Diese Landesregierung und ihr verantwortlicher Sozialminister nehmen die Durchseuchung der Kitas billigend in Kauf. CDU und Grüne sind weit weg von der Realität in diesem Land, von der Situation in den hessischen Kitas und weit weg von den Ängsten und Sorgen vieler Familien mit Kita-Kindern und den Beschäftigten.“

Schnelles Handeln ist nötig

Die SPD-Fraktion habe bereits seit Juli in regelmäßigen Abständen flächendeckende Kita-Tests und den Aufbau einer Testinfrastruktur vor dem Herbst gefordert. „Man musste ja keine hellseherischen Fähigkeiten besitzen, um im Sommer zu wissen, was für eine Situation im Herbst und Winter auf uns zukommt“, so Eckert. Doch der grüne Sozialminister Klose habe alle Warnungen und Apelle ignoriert.

Mit der Omikron-Variante habe sich die Situation nochmals verschärft. „Gezwungenermaßen muss es jetzt eine Testpflicht mit kindgerechten Schnelltests geben“, sagte Eckert. Der heimische SPD-Abgeordnete forderte, dass sich die hessische Landesregierung dabei ein Beispiel an anderen Bundesländern nehmen solle. „Viele Bundesländer haben ein Testkonzept und inzwischen auch eine Testpflicht beschlossen.“ Nun gilt schnelles Handeln. „Die Omikron-Welle kann man nicht einfach aussitzen. Es wird höchste Zeit, dass auch CDU und Grüne das endlich einsehen“, so Eckert.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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