Ehrenamtliches Engagement in Tansania – Stark im Ehrenamt
Ehrenamtliches Engagement gibt es nicht nur vor Ort. Es gibt Menschen im Landkreis Limburg-Weilburg, welche sich mit ihren Projekten in anderen Regionen der Welt engagieren. Eine Initiative aus dem Landkreis ist der Verein Toloha Partnership Deutschland e.V. mit Sitz in Runkel.
Bereits im letzten Jahr sprach ich mit dem Vorsitzenden Klaus Schäfer über sein Engagement und wie es dazu kam. Durch seinen Einsatz als Entwicklungshelfer in Tansania kam es zu dieser Verbindung zum afrikanischen Dorf Toloha. Als er wieder nach Deutschland kam, war für ihn klar, den Menschen vor Ort eine Perspektive zu geben und sie zu unterstützen. Daher gründete er mit Mitstreitern den Verein. In den letzten Jahren fuhr er einmal im Jahr nach Toloha, um zu schauen, wie es vor Ort läuft. 2019 und 2020 konnte er erst krankheitsbedingt und dann durch Corona nicht nach Afrika reisen. In diesem Sommer war endlich wieder eine Reise möglich. In den letzten Jahren entstanden unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ Strukturen wie eine gute Wasserversorgung, damit diese in der Lage sind, auf eigenen Beinen zu stehen.
Projektreise im Sommer
In diesem Sommer auf der Projektreise gab es Mobiliar für die Schule und den Kindergarten. Der Container, mit dem die Gegenstände verschifft wurden, wurde anschließend zu zwei Wohn-/ Schlafräumen sowie einem Lagerraum ausgebaut. Mit Fenstern und einem frischen Anstrich sollen diese Räumlichkeiten zukünftigen Gästen zur Verfügung stehen. Der Kindergarten wurde umzäunt, damit die Kinder einen sicheren Außenbereich zum Spielen haben. Die Kindergärtnerin wird derzeit freiwillig von der Dorfgemeinschaft bezahlt. Der Verein möchte ihr gerne ein kleines Gehalt zahlen, damit es für sie zum Leben reicht.

Trinkwasserversorgung für die Massai
Für das Massai Dorf Mbaro unterstützte der Verein die Bohrungen nach Grundwasser. In 130 Meter Tiefe wurde Grundwasser erreicht. Mit einem Pumphaus sowie dem Einbau einer Tiefenpumpe ist bis zum Ende des Jahres eine Trinkwasserversorgung hergestellt. Damit findet zudem eine Entlastung der Trinkwasserversorgung rund um Toloha statt. Die Projekte unterstützt der Verein durch Spenden. Da hatte der Verein auch während Corona das Glück, dass es keinen Einbruch in der Spendenbereitschaft gab.
„Durch gezielte Ansprachen haben wir teilweise hohe Spenden für unsere Projekte bekommen“, so Klaus Schäfer. Insgesamt kann er davon berichten, dass sich die Lage in Tansania nach dem Präsidentenwechsel zum positiven verändert hat. Touristen dürfen wieder ins Land und es gibt auch wieder eine Zusammenarbeit mit der WHO. Dennoch sei die Lage noch nicht so wie vor Corona. Nur 20 Prozent Auslastung durch Touristen gebe es. Wenn man bedenkt, dass dies die Haupteinnahmequelle ist, ist dies mit das größte Problem im Land.
Ambulanzwagen für die Region
Letztes Wochenende gab der Vorstand in der Jahreshauptversammlung einen Überblick über die ganzen Projekte, die in den letzten beiden Jahren umgesetzt wurden. Im letzten Jahr erzählte Klaus Schäfer von dem Wunsch, eine Klinik zu errichten. Doch um alle Menschen in der Region zu erreichen, gab es jetzt ein Umdenken. Es wurden einige Beschlüsse gefasst. Der Verein wird das vorhandene Budget und Spenden, die bisher für ein Klinikprojekt reserviert waren, umschichten, um ein Ambulanzfahrzeug für Toloha und die umliegenden Dörfer zur Verfügung zu stellen. Es wird dabei eine enge Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Partnerorganisation geben, um das Konzept und die Finanzen zu teilen.
Weiterhin hat der Verein die Unterstützung der Kindergärtnerin in Toloha mit einem regelmäßigen Monatsgehalt beschlossen. Zudem zahlt er für ihre Tochter das jährliche Studiengeld. Für drei Jahre gewährt der Verein die Zahlungen und dann findet eine Überprüfung statt. Diese Unterstützung ist eine Anerkennung für ihre großartige Arbeit im Kindergarten. Der Arbeitsschwerpunkt des Vereins liegt auf der Unterstützung von Infrastrukturprojekten im Dorf Toloha und in der Umgebung, jedoch nicht auf Einzelpatenschaften. Es kann jedoch sehr selten Ausnahmen von dieser Regel geben, wie bei der Kindergärtnerin, mit ganz konkreter Begründung.
Wer mehr über die Arbeit des Vereins erfahren möchte, hat auf der Homepage die Möglichkeit dazu. Der Verein freut sich über Spenden, um die Projekte vor Ort umzusetzen.