Ehrung für Sigi Wolf

Vor zwei Jahren starb Sigrid „Sigi“ Wolf und am zweiten Todestag kamen viele Wegbegleiter zusammen, um diese engagierte Kommunalpolitikern posthum zu ehren.

Sigi Wolf war ein Limburger Original. In vielen Gremien war sie kommunalpolitisch aktiv und ab 2001 war sie die Vorsitzende vom Ortsbeirat Limburger Innenstadt. Sie war eine authentische Politikerin, die mit Liebe und Engagement ihr Ehrenamt ausgefüllt hat. Morgens habe man sie in der Innenstadt in einem der Cafés mit ihrem Cappuccino angetroffen und nachmittags im Stadtpark Blumenrod mit ihrem Hund.

Sigi-Wolf-Park

Am 13. Juni 2020 verstarb sie und bereits am 19.Juni kam der Impuls von Matthias Herbert in den Ortsbeirat, ihr zweites Zuhause, den Stadtpark, in Sigi-Wolf-Park zu benennen. Der Ortsbeirat stimmte diesem Impuls einstimmig zu und am zweiten Todestag konnte die Ehrung posthum stattfinden.
Viele Wegbegleiter haben sich am Eingang des Parkes eingefunden, um Sigi Wolf zu gedenken und auch zu danken. Sie habe einen liebgewonnen Menschen verloren, eine Stimme sei verstummt, so ihre Tochter Birgit Wolf in ihrer Laudatio. „Du fehlst mir jeden Tag.“ Sie bedankte sich bei Herbert für den Impuls, denn so habe sie eine Erinnerung mehr an ihre Mutter. Sie erzählt davon, wie wichtig ihrer Mutter die Bürgernähe war. Sigi Wolf habe immer ein offenes Ohr für die Bürger gehabt. Und die Wünsche der Bürger habe sie mitgenommen und dann durch Anträge oder auf dem kurzen Dienstweg Änderungen herbeigeführt.

Auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn stimmte in die lobenden Worte ein. „Sigi war ein besonderer Mensch. Sie konnte auf Menschen zugehen und zielorientiert Dinge in der Verwaltung anstoßen.“ Wenn sie ein Ziel hatte, dann habe sie dieses sehr stringent verfolgt. Und dann wurde er persönlich, denn jeder verbindet mit der Kommunalpolitikerin Geschichten. Seine größte Herausforderung sei gewesen, mit ihr beim Seniorennachmittag vor 500 Besuchern einen Walzer zu tanzen, aber „Sigi habe perfekt führt“.

Für die Menschen da gewesen

Ihr Herz habe sie auf der Zunge getragen. Für ihn sei sie eine Respektperson gewesen. Am Anfang als „junger“ Bürgermeister habe er nicht gewusst, wie er sich ihr nähern sollte. Und Sie habe ihn einfach genommen und sei mit ihm durch Limburg gelaufen. „Ich habe viel von ihr gelernt“, so Hahn. Sehr geschätzt habe er ihre Vermittlerfunktionen in den Gremien und auch jetzt habe er Tage, wo er sich fragt, wie sie reagiert hätte oder wie sie sich zu einem Thema positioniert hätte. „Die Zeit hilft uns zu sehen, welche besonderen Menschen wir in unserer Mitte hatten“, so Hahn.

Landrat Michael Köberle, welcher als Stadtverordneter in der Kommunalpolitik anfing, hat ebenfalls seine Erinnerungen an Sigi Wolf. Als er 2007 ins Parlament kam, habe sie bereits eine sehr prägende Funktion gehabt. Sie habe ihre Aufgaben mit Leib und Seele verfolgt, jeder kannte sie. Die Jungen habe sie an die Hand genommen. Sie wollte immer mit den Menschen etwas umsetzen und habe gezeigt, dass es dafür nicht immer die großen Anträge braucht. „Sie hat uns immer wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt und uns daran erinnert, dass wir unsere Arbeit für die Menschen machen“, so Köberle. Dies werde er in Erinnerung behalten, denn ihre Art habe ihn begeistert.

So hatte jeder vor Ort seine Erinnerung an Sigi Wolf und es wurden einige Geschichten erzählt. Die Anwesenheit der Kommunalpolitiker aus allen Fraktionen zeigte, wie hoch die Wertschätzung für sie war. Die Umbenennung und der Stein zu Ehren von Sigi Wolf sind eine tolle Würdigung ihres Engagements.

Sigi-Wolf-Park

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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