Ein Jahr in der Krise

Die Corona-Pandemie beeinflusst die Vereinsarbeit. Ein Jahr der Krise liegt bereits hinter der Karnevalsgesellschaft Hadamar und auch die Zukunft ist nicht sicher planbar. Dennoch möchte der Verein optimistisch nach vorne blicken und wieder ins Machen kommen.

Die Karnevalsvereine hatten etwas Glück, dass in 2020 die Fastnachtssaison noch lief und erst danach der Lockdown und die Pandemie-Einschränkungen kamen. So gab es im letzten Jahr noch Einnahmen aus den Sitzungen. Aber seitdem befinden sich die Vereine in der Krise und so beschreibt der Präsident Alwin Braun das zurückliegend Jahr als „Jahr ohne Einnahmen, aber mit Ausgaben“. Sein großer Dank in der Jahreshauptversammlung ging an seine Vorstandsmitglieder, die fleißig nach Fördertöpfen Ausschau hielten und zahlreiche Anträge schrieben, um Mittel zu generieren. Ein neues Rolltor musste her und auch die Heizung muss ausgetauscht werden. Alles Ausgaben, die der Verein ohne Einnahmen nicht stemmen kann.

Fehlende Vereinsleben

Doch nicht nur die Finanzen haben Auswirkungen auf den Verein. Das Vereinsleben fehlt völlig durch die Pandemie. Aber der Vorstand freut sich dennoch, dass es dadurch nicht zu vermehrten Austritten von Mitgliedern kam. Kaum Verluste hat das Tanzkorps zu verzeichnen. Zwar musste dieses immer wieder das Training im Lockdown aussetzen. Sobald sie wieder trainieren durften, fand das Training auch statt. Braun bedauert es nur, dass dem Tanzkorps durch abgesagte Wettkämpfe jede Möglichkeit fehlt, ihre einstudierten Tänze zu präsentieren. Daher möchte der Verein gerne ein Freundschaftsturnier im Herbst auf die Beine stellen, damit die Tänzerinnen mal wieder auf die Bühne können.

Doch wie geht es mit der Fastnacht weiter? Dies sei noch nicht so sicher, berichtet der Präsident aus einem Treffen des Dreierbundes. Außer dem KV Niederhadamar, welcher keine Veranstaltung in der nächsten Session derzeit plane, würden alle Vereine aus dem Dreierbund Veranstaltungen planen. Auch die KG Hadamar möchte ihre Kappensitzung und die Kinderfastnacht planen. Ebenfalls wurde in der Sitzung des Dreierbundes eine Stimmungslage zu einem möglichen Fastnachtzug abgefragt. Derzeit sei die Mehrheit der Vereine gegen einen Fastnachtszug, aber dies sei noch nicht die endgültige Entscheidung. Es existieren noch zu viele Unklarheiten zu den Modalitäten und Vorgaben. Und nur, wenn in allen Punkten Klarheit besteht, könne auch eine Entscheidung getroffen werden.

Eigentlich sei Limburg 2021 mit dem Zug an der Reihe gewesen, doch dies wurde wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben. Eigentlich sei Hadamar 2022 dran, aber dies verschiebt sich jetzt auch auf 2023. Daher kam die Frage aus der Versammlung, ob denn nicht eine Verschiebung auf 2024 möglich sei, wo Hadamar auch Stadtjubiläum feiere. Und dann könne vier Jahre später in 2028 das 100-jährige Vereinsjubiläum ebenfalls gefeiert werden. Dazu konnte der Vorstand jedoch keine Aussage treffen.

Erhöhung Mitgliedsbeitrag?

Auch wenn der Verein im letzten Jahr durch Förderungen und Spenden mit einem blauen Auge davonkamen, muss sich dennoch etwas tun, um auch in Zukunft bestehen zu können, so die Ansicht des Vorstandes. Daher ging der Dank zuerst an die Stadt Hadamar, den Landkreis, die regionalen Banken sowie das Land Hessen, die Fördermittel aus Lottomitteln zur Verfügung stellten, welche den Verein in der Krise unterstützten. Dennoch wollte der Vorstand für eine sichere Zukunft des Vereins gerne die Mitgliedsbeiträge erhöhen. Es seien ja nicht nur die fehlenden Einnahmen im letzten Jahr, sondern auch die steigenden Preise, die Sorgen bereiten.

Daher schlug der Verein eine Erhöhung um 50 Cent im Monat vor, was am Jahresende statt 24 Euro einen Jahresbeitrag von 30 Euro für das bedeutet hätte. Jedes weitere Familienmitglied ist günstiger, aber auch da wäre der Beitrag um 6 Euro im Jahr angehoben worden. Nach einer Diskussion wurde dieser Vorschlag des Vorstandes erstmal verschoben. Für viele anwesende Mitglieder wäre dies ein falsches Zeichen in der Pandemie gewesen. Zudem sahen einige ältere Mitglieder die Gefahr, dass passive Mitglieder dem Verein dadurch verloren gehen.

Im Rahmen der Hauptversammlung ehrte die KG Hadamar auch langjährige Mitglieder. Für 22 Jahre ehrte sie den Ministerpräsidenten und ehemaligen Prinzen Christian Piroth. 33 Jahre dabei ist Christa Giebeler. Seit 44 Jahren unterstützen Werner Giebeler sowie Ehrenpräsident Heinz Wetten den Verein tatkräftig.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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