Eine neue Sportanlage für Elz
Einige Jahre war die zentrale Sportanlage in Elz eher Thema am Rande. Doch nun kommt Bewegung rein und die Gemeinde möchte das Thema angehen. Im Bau- und Umweltausschuss wurde eine erste Idee der Neugestaltung vorgestellt.
Über dem Schwimmbad an der B8 gelegen befindet sich die zentrale Sportanlage in Elz. Neben einem großen und einem kleinen Kunstrasenspielfeld gibt es eine Anlage für die Leichtathletik mit einer 400 Meter Rundlaufbahn sowie Naturrasen.

Vor allem der Leichtathletik-Bereich ist in die Jahre gekommen und als das Thema Ende 2019 wieder in den Blick der Öffentlichkeit geriet, war mancher sogar der Meinung, dort könne ein weiteres Fußballfeld entstehen, denn der Turnverein bräuchte den Platz nicht mehr. Dagegen wehrte sich der Turnverein. Den Platz könne der Verein sehr gut gebrauchen, nur im aktuellen Zustand sei er nicht zu benutzen. Doch jetzt kommt Bewegung in das Thema. Bis zu den Haushaltsberatungen im Herbst sollen Zahlen vorgelegt werden für die weitere Beratung zur umfangreichen Sanierung der zentralen Sportanlage.
Derzeitige Anlage in die Jahre gekommen
Auf den Kunstrasenfeldern bestehen durch die intensive Bespielung Fehler und Macken im Belag, so dass diese umfangreich saniert werden müssen. Zudem entspricht das Kleinspielfeld nicht den Maßen, um Spiele der E-Jugend darauf austragen zu können. Das Kleinspielfeld soll auf die Maße 55 mal 35 Meter vergrößert werden, damit E-Jugendspiele möglich sind sowie Trainingsspiele sieben gegen sieben Spieler.
Die Umlaufbahn besitzt einen Tennenbelag. Unkrautvernichtungsmittel dürfen nicht mehr eingesetzt werden und so ist die Pflege des Platzes sehr aufwendig. Auf den halbrunden Seiten existieren eine Anlaufbahn für Weit- sowie Dreisprung sowie eine Vorrichtung für Hochsprung. Doch auch der Belag ist rissig und spröde geworden, so dass eine Nutzung durch die Sportler seit Jahren nicht mehr möglich ist. Der Hang am oberen Naturrasenplatz ist abgängig. Ein altes Kassenhäuschen existiert noch. Insgesamt macht vor allem der obere Bereich einen sehr traurigen Eindruck. Das Naturrasenfeld in der Mitte soll erhalten bleiben, doch der restlichen Sportbereich soll eine umfangreiche Sanierung in Absprache mit dem Turnverein erfahren.
Neue Anlage für die Leichtathletik
Matthias Fritz vom Limburger Planungsbüro Sabine Kraus präsentierte im Bauausschuss einen ersten Planungsentwurf für das Projekt „Zentrale Sportanlage“. In die Projektskizze flossen die Anforderungen der Leichtathletik nach der DIN-Norm hinein. Das Konzept sieht vier Rundlaufbahnen á 400 Meter um den Naturrasen vor. Im Norden sollen zudem sechs Kurzstreckenbahnen für 100 Meter entstehen. Der Startpunkt wäre auf der zur B8 zugewandten Seite, der Auslauf auf der anderen Seite. Ebenfalls auf der zur B8 zugewandten Seite sieht die Skizze eine 15 mal 16 Meter große Hochsprunganlage sowie einen 40 Meter Anlauf für Weit- und Dreisprung vor. Auf der anderen Seite im Kurvenbereich sieht die Skizze zwei Kugelstoßanlagen vor. Neben der Laufbahn sowie zwischen dem Leichtathletikbereich und dem Kleinspielfeld sollen gepflasterte Wege entstehen. Zudem soll die Leichtathleten für die Lagerung ihrer Gerätschaften eine Garage erhalten. Eine Ausleuchtung der Sportanlage soll mit LED-Mastleuchten erfolgen.
Noch stehen einige Arbeiten wie die Bodenuntersuchung aus, so dass die Gesamtkosten der Sanierung noch nicht kalkuliert worden sind. Dennoch machte Bürgermeister Horst Kaiser darauf aufmerksam, dass eine Generalsanierung in einem Schwung nicht möglich sein wird, sondern diese in Teilabschnitten ablaufen wird. Die Kommunalpolitiker müssen dann eine Prioritätenliste erarbeiten. Da die Kosten derzeit noch nicht bekannt sind, kann Kaiser auch noch keine Förderprogramme anfragen.
Änderungswünsche vom Turnverein
Peter Martin, Vorsitzender vom TV Elz verfolgte die Vorstellung des Konzepts im Bürgerhaus und hätte gerne einige Änderungswünsche. Er freut sich, dass es vorangeht. Die Trainingsbedingungen für manche Disziplinen war in den letzten Jahren eher schlecht. Ein Training auf dem Sportplatz an der Turnhalle ist nur eingeschränkt möglich. Mit 1.300 Mitgliedern ist der TV der größte sporttreibende Verein in der Gemeinde und rund 50 Prozent davon finden sich in der Leichtathletik.
„Vom Grundsatz her ist es ein guter Plan“, so Peter Martin. Bei den Sprintbahnen wünscht er sich keine einseitige Ausrichtung. Der Wind kommt meistens von Westen, aber bei wechselnden Windrichtungen möchten sich die Sportler auch darauf einstellen können. Daher wünsche er sich, dass die Sportler beidseitig die 100-Meter-Bahnen nutzen können und so bedürfen diese sechs Bahnen auch auf jeder Seite einen Auslauf. Die Garagen für die Materialien würde er nicht im Norden Nähe der B8 ansiedeln, sondern genau auf der anderen Seite.
Auch die Konzentration von den Sprungdisziplinen auf der nördlichen Seite zur B8 findet er nicht gut. Er hätte gerne eine Aufteilung auf beide Seiten des Naturrasenfeldes. „Wir müssen dies von der praktischen Seite sehen“, begründet Martin seine Vorschläge, „wir würden dort oben gerne auch Sportfeste und Wettkämpfe durchführen. Mit einer Komprimierung der Anlagen auf einer Seite wäre dies nicht möglich.“ Er wünscht sich einen Sektor mit Kugelstoßen und Hochsprung sowie einen Sektor für Weit- und Dreisprung. Und er würde es begrüßen, wenn die Umlaufbahn als erster Bauabschnitt realisiert werden würde. Eine Neugestaltung wäre ein Push für den Verein, denn der könnte dann bessere Trainingsmöglichkeiten anbieten.