Einweihung der neuen DRK-Rettungswache

Im Oktober 2022 war der Spatenstich für die neue DRK-Rettungswache in Niederhadamar. Nach 10-monatiger Bauzeit wurde gestern die Einweihung gefeiert. Sie stellt eine massive Verbesserung der Versorgung der Menschen vor Ort dar.

Bereits beim Spatenstich im letzten Jahr wies Manfred Michel, Vorsitzender vom DRK Kreisverband Limburg, auf die große Bedeutung der neunen Rettungswache in Niederhadamar hin. Vor allem in Elz und Hadamar wurde es manchmal eng mit dem Einhalten der Hilfsfrist von 10 Minuten aufgrund der vielen Bahnübergänge. Mit der neuen Rettungswache werde diese Lücke nun geschlossen.

„Muster-Rettungswache“

Bei seinen Grußworten sprach Manfred Michel von einer „Muster-Rettungswache“. Es handelt sich um eine sehr modere Rettungswache, nach DIN-Norm gebaut. Für den Bau wurde damals eine Investitionssumme von 1,6 Millionen Euro veranschlagt. Der DRK hatte Glück und konnte diese geplanten Ausgaben fast einhalten. Aufgrund von Änderungswünschen während der Bauphase gab es eine Steigerung der Kosten um 0,4 Prozent. 1.600 Quadratmeter Fläche wurden bebaut, die Rettungswache habe eine Fläche von rund 380 Quadratmetern. Neben der Fahrzeughalle für zwei Fahrzeuge gibt es einen Aufenthaltsraum, eine Küche, Ruheräume, Umkleiden sowie Duschen und ein Büro. Das Gebäude ist sehr modern ausgestattet. So ist die Technik in der Küche so verarbeitet, dass bei Alarm alle Steckdosen bis auf die vom Kühlschrank ausgeschaltet werden. Somit sind auch alle elektrischen Geräte dann aus und es kann nichts anbrennen, nichts im Ofen oder der Mikrowelle vergessen werden.

Die Stromversorgung erfolgt über eine PV-Anlage auf dem Dach sowie die Möglichkeit der Speicherung. Zudem besitzt das Gebäude eine Zisterne zum Auffangen des Regenwassers. Eine externe Stromeinspeisung ist auch vorhanden, falls notwendig. „Ich hoffe, andere Rettungsdienstverbände bauen so wie wir gebaut haben“, äußerte sich Michel. Dies ist die erste neue Rettungswache, welche im Landkreis erbaut wurde. Die derzeit acht Rettungswachen sollen in den nächsten Jahren auf 12 anwachsen. Der DRK KV Limburg errichtet noch eine in Hangenmeilingen sowie eine in Limburg-Blumenrod. „Diese Wachen sind alle für die Vollversorgung im Landkreis sowie im Sinne der Sicherheit der Menschen notwendig“, so Michel. Hessen sei mit eines der Bundesländer mit dieser kurzen Hilfsfrist von zehn Minuten. In anderen Bundesländern gelten Hilfsfristen zwischen 15 und 20 Minuten. „Vor allem bei Schlaganfall und Herzinfarkt sind kurze Hilfsfristen überlebenswichtig“, so Michel weiter, „wir können stolz darauf sein, die Hilfsfristen jetzt noch besser einhalten zu können“.

Danke an die Mitwirkenden

Es braucht viele Mitwirkende für die Realisierung eines solchen Projektes. Und so nutzte Michel auch die Gelegenheit, um Danke zu sagen. Sein großer Dank geht an DRK-Geschäftsführerin Petra Kaiser-Schenk, welche das Bauvorhaben die ganze Zeit über mit begleitet hat. Er bedankte sich bei den beiden Bürgermeistern Michael Ruoff, Hadamar, und Horst Kaiser, Elz, die durch ihr Mitwirken die Möglichkeit geschaffen haben, die Rettungswache in Niederhadamar am Kreisel zu errichten. Er bedankte sich beim Architekten Jörg Groh für die Planung und Bauleitung sowie bei Klaus Rohletter, Geschäftsführer der Albert Weil AG für die Ausführung. „Ihr habt tolle Arbeit geleistet, herzlichen Dank dafür.“ Sein Dank ging aber auch an die Mitarbeiter des DRK, die viel Zeit vor Ort verbracht haben, Ideen und Anregungen gaben und dadurch diese Wache zu „ihrer“ Wache gemacht haben.

In der Rettungswache stehen zukünftig zwei Fahrzeuge, ein Mehrzweckfahrzeug Baujahr 2019 und ein neuer Rettungswagen, Baujahr 2023. Dieser RTW habe 250.000 Euro gekostet. Das Geld nehme der Kreisverband gerne in die Hand, um immer auf dem neusten Stand zu sein im Sinne der Mitarbeiter und der Menschen im Landkreis. 15 Mitarbeiter und drei Auszubildende werden zukünftig die Wache besetzen. Und hier gibt es den einzigen Wermutstropfen. Eigentlich sollte die Wache ab Montag, 04. September ihren Dienst aufnehmen. Doch dies ist leider noch nicht möglich und scheitert an Formalien. Manfred Michel konnte darüber nur den Kopf schütteln. Drei Azubis haben ihre Abschlussprüfungen sehr gut bestanden, doch das Land Hessen „war seit Anfang August nicht in der Lage, seine Unterschrift unter die Urkunden zu setzen.“ Und ohne diese Urkunden können die drei Mitarbeiter ihren Dienst nicht antreten, aber sie werden benötigt, um die Wache in einem 24-Stunden-Betrieb laufen zu lassen. Alle hoffen sehr, dass diese Unterschriften nun zügig folgen und die Wache im Laufe des Monats loslegen kann.

Großartiges Miteinander

In ihren Grußworten gratulierten die geladenen Gäste zu dieser tollen Wache, hoben aber auch das gute Miteinander zwischen allen Beteiligten hervor. Jürgen Christmann, Vizepräsident des DRK-Landesverbandes, sieht den DRK KV Limburg sehr gut aufgestellt, was nicht in allen Kreisverbänden der Fall ist. „Hier gibt es eine gute Vernetzung zwischen Haupt- und Ehrenamt, eine gute Vernetzung in die Politik und somit ist es ein sehr beständiger Kreisverband“, so Christmann. Auch Landrat Michael Köberle gratulierte, auch im Namen vom Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer sowie dem Kreisbrandinspektor Georg Hauch, zu dieser Wache, die eine „bestmögliche Versorgung der Bevölkerung“ ermöglicht. In den letzten Jahren habe die Arbeit zugenommen, die Notrufe nahmen zu und damit auch die Einsätze. Dafür braucht es eine gute Infrastruktur und die neue Rettungswache ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Klaus Rohletter bedankte sich für den Auftrag und die Zusammenarbeit. Es war eine kooperative, vertrauensvolle Zusammenarbeit und er sei stolz auf das Ergebnis. Michael Ruoff bedankte sich im Namen der zwei Bürgermeister. „Unsere Bevölkerung hat noch gar nicht gemerkt, welchen Mehrwert sie mit dieser Wache haben“, so Ruoff. Am Ende segneten Pfarrer Andreas Fuchs und Pfarrer Thomas Uecker die neue Rettungswache ein. Danach konnten die geladenen Gäste sich die Wache anschauen. Am Nachmittag lud der DRK zu einem Tag der offenen Tür ein, damit auch die Bevölkerung sich ein Bild von der neuen Wache machen konnte.

DRK Rettungswache
v.l. Manfred Michel, Sebastian Schneider, Jürgen Christmann, Michael Köberle und Jörg Sauer freuen sich über die neue Rettungswache

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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