Endlich wieder Kleintierschauen

Nachdem im letzten Jahr keine Kleintierschau ausgerichtet werden konnte, freute sich der Kleintierzuchtverein Schadeck nicht nur darüber, wieder seine Tiere präsentieren zu dürfen. Die Ausrichter waren auch positiv überrascht über die vielen Besucher.

Auch wenn laut Schirmherren Tobias Eckert, MdL, die Kleintierzucht mit zu einem der wenigen Hobbys gehört, welches in der Pandemie weitergeführt werden konnte, so fehlte dennoch das Miteinander, der Austausch, der freundschaftliche Wettkampf um das schönste Tier. Und so freuten sich alle, dass sie trotz Auflagen die Kleintierschau durchführen konnten.

Weniger Tiere als bei der letzten Schau

Bei der letzten Schau im Jahr 2019 stellte der Kleintierzuchtverein über 160 Tiere aus. Auch war die Vielfalt der ausgestellten Tiere größer. Am letzten Wochenende waren es 126 Tiere verteilt auf 49 Hühner, 70 Kaninchen und 7 Tauben. Zum ersten Mal stellte ein Züchter Japanische Legewachteln aus, die erst seit letztem Jahr zur Bewertung in die Rassegeflügelzucht zur Bewertung aufgenommen wurden. Dies hat zwei Gründe, wie der Vorsitzende Dominik Werner erläutert. Zum einen stand durch die Umsetzung der Auflagen weniger Platz in der Halle zur Verfügung. Zum anderen haben die Züchter weniger Tiere gezüchtet.

Wer schonmal auf einer Kleintierschau in Runkel war, bemerkte die Änderungen sofort. Schon vor dem Eingang wurden die Besucher gebeten, sich via App einzuchecken. Im Eingangsbereich kontrollierten Vereinsmitglieder die 3G-Regeln. In der Halle galt ein Einbahnstraßensystem mit viel Platz in den Gängen, so dass jeder in Ruhe schauen konnte, ohne andere Besucher zu behindern. Zudem galt außer im Kaffeebereich überall Maskenpflicht. So eine Veranstaltung zu stemmen, kostet auch ohne Corona viel Zeit und Stress, doch die Arbeit nahm jetzt nochmal ein Stück zu. Und dennoch äußerte sich Werner zur Begrüßung froh darüber, dass diese Schau durchgeführt werden konnte.

Lob für den Mut

Lob erhalten sie neben dem Schirmherrn auch von Andreas Hofmeister, MdL, der lobte, dass der Verein den Mut gefasst hatte, trotz Auflagen, die Schau durchzuführen. Auch von den Vertretern der Stadt Runkel und weiteren geladenen Gästen kam positiver Zuspruch. Und die Schau wurde sehr gut angenommen. Bereits kurz nach dem Öffnen der Türen strömten die Menschen herbei, um sich die Tiere anzusehen, beim Besucherwettbewerb das schönste Tier zu wählen und Kaffee sowie Kuchen zu genießen. „Ich bin positiv überrascht“, so Werner, „es ist beachtlich, wie die Schau angenommen wird.“

Doch wie sieht es mit den Züchtern aus? Natürlich haben diese weiter gezüchtet und an der Verbesserung der Rassemerkmale gearbeitet. Aber laut dem Vereinsvorsitzenden haben sie insgesamt weniger gezüchtet, weil unsicher war, wann wieder eine Schau stattfindet. Auch 2020 hätten sie gerne eine Schau ausgerichtet und befanden sich in den Vorbereitungen. Doch dann kam der Lockdown und das Verbot von Veranstaltungen.

Auf die Mitgliederzahlen selbst hat die Pandemie wenig Auswirkungen, viel mehr kann der Vereinsvorsitzende von einem Zuwachs berichten. Vor allem gewinnen sie viele Hobbyhalter, welche sich im Garten Hühner für die eigene Eierproduktion halten und über den Verein die Impfung gegen die Vogelgrippe erhalten. Und manch einer hat mit dem Züchten einer neuen Rasse begonnen wie Christopher Lenz, welcher fasziniert von den kleinen Wachteln ist. Für ihn war die Schau und die Bewertung seiner Tiere enorm wichtig, da er seine erste Nachzucht zeigte und wertvolle Tipps erhielt für seine weitere Zucht.

Nächste Herausforderung Vogelgrippe

Doch auch wenn die Kleintierzüchter recht gut durch die Pandemie kamen, weist Klaus Klebach vom Kreisverband der Rassegeflügelzüchter darauf hin, dass die nächste Herausforderung vor der Tür steht. Die Geflügelpest oder auch Vogelgrippe ist auf dem Vormarsch und er hofft, dass sie am Landkreis vorüber geht.

Am Samstag kam eine Pressemitteilung der Kreisverwaltung zu dem Thema. Seit Oktober 2020 erlebt Deutschland und Europa die bis dahin schwerste Geflügelpest-Infektion. Auch wenn in den Sommermonaten weniger Fälle auftraten, wurde das Virus immer wieder bei toten Tieren nachgewiesen. Seit Mitte Oktober gibt es nun täglich neue Nachweise bei Wildtieren und auch den ersten Haustierbeständen. Zwar sei Hessen bislang noch nicht betroffen. Doch im benachbarten Westerwaldkreis gab es Fälle, so dass die Gefahr akut ist. Das Veterinärwesen weist die Geflügelhalter bereits jetzt darauf hin, eine mögliche Aufstallungspflicht zu planen. (Quelle Landkreis Limburg-Weilburg)

Sieger der Tierschau

Kaninchen

1.Vereinsmeister           Marion Pötz mit Deutsche Riesenschecken schwarz-weiß

2.Vereinsmeister           Dominik Werner mit Blaugraue Rexe

3.Vereinsmeister           Patrick Bäuml mit Sachsengold

Bester Rammler            Marion Pötz mit Deutsche Riesenschecken schw-weiß

Beste Häsin                   Dominik Werner mit Blaugraue Rexe

Geflügel

1.Vereinsmeister           Arcangelo Lenz mit Deutsche Sperber

2.Vereinsmeister           Dominik Werner mit Vogtländer

Bester Hahn                  Dominik Werner mit Vogtländer

Beste Henne                 Arcangelo Lenz mit Deutsche Sperber

Die beste Taube           Michael Schales mit Deutsche Modeneser Schietti rot

Beste Wachtel              Christopher Lenz mit Japanische Legewachtel gelb-wildfarbig

 

Tierschau Kleintierzuchtverein Schadeck
Die Preisträger der Kleintierschau

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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