Erste Gemeindepflegerin im Landkreis
Mit Tamara Jung (38) hat in Elz die erste Gemeindepflegerin im Landkreis Limburg-Weilburg ihre Arbeit aufgenommen. Ende 2020 hat die CDU Elz den Antrag gestellt, diese neue Stelle in Verbindung mit dem Förderprogramm des Landes Hessen zu schaffen.
Tamara Jung freut sich auf die neue Aufgabe. Sie möchte für die ältere Generation in der Gemeinde Ansprechpartnerin sein zu allen Fragen, Sorgen und Nöten.
Hessenweites Programm
In ganz Hessen gibt es derzeit zwischen 30 und 40 Gemeindepfleger und Gemeindepflegerinnen. Dieses Projekt wird vom Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Die Ausschreibung läuft auf ein Jahr und danach muss eine neue Förderung der Stelle beantragt werden. Dieses Projekt hat die Landesregierung in Hessen ins Leben gerufen, um älteren Menschen trotz der täglichen Herausforderungen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung führen zu können und für sich selbst zu sorgen. Damit die älteren Menschen in der Situation nicht allein sind, gibt es in den Gemeinden die Gemeindepfleger, zu denen seit kurzem auch Tamara Jung gehört.
Selbstbestimmtes Leben für Senioren
Durch ihren Beruf als Gesundheits- und Krankenpflegerin im stationären wie auch ambulanten Bereich weiß sie sehr gut, welche Sorgen und Nöten die Senioren so beschäftigen. Da stehen an erster Stelle die Einsamkeit und Isolation, welche sich durch die aktuelle Corona-Pandemie noch verstärkt haben. Da ist da dieses Denken, niemanden zur Last fallen zu wollen, wodurch die Menschen Hilfe von Familie und Freunden ablehnen. Und es gibt viel Unwissen darüber, was ihnen zusteht oder welche rechtlichen Fragen wie zum Beispiel eine Patientenverfügung geklärt werden müssen. An dieser Stelle möchte Tamara Jung den Menschen aus Elz ein Angebot machen.
Es ist eine reine Verweisarbeit. „Wenn ich erkenne, welcher Hilfebedarf besteht, dann helfe ich bei der Vermittlung“, fasst sie ihre Aufgabe kurz zusammen. Für dieses kostenfreie Beratungsangebot können sich die älteren Menschen direkt bei ihr melden, aber auch Familienangehörige und Hausärzte können sich an sie wenden, wenn sie der Meinung sind, dass Bedarf besteht. Zusammen mit ihren Klienten würde sie dann bedürfnisorientierte Angebote heraussuchen. Neben der Vermittlung von Angeboten würde sie die Menschen auch zu Arztterminen begleiten oder einfach mal zum Reden da sein.
Zeit für die Menschen haben
Auch wenn ihr ihre vorherige Arbeit sehr viel Freude gemacht hat, hat sie die Ausschreibung dieses Projektes sehr angesprochen. „Ich kann mir bewusst Zeit für die Menschen nehmen und für sie da sein, was im Krankenhaus nicht immer so möglich ist“, so Jung. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass die älteren Menschen so dankbar sind, wenn ihnen mal jemand zuhört. Dann schütten sie auch häufig ihr Herz aus. „Sie möchten niemanden zur Last fallen und erkennen oftmals nicht, dass sie im Alter an ihre Grenzen kommen“, berichtet die Gemeindepflegerin. Ihre Aufgabe sieht sie darin, vorbeugend für die älteren Menschen da zu sein, um eine Pflegebedürftigkeit in einer Einrichtung zu verhindern oder doch zumindest hinauszuzögern.
Sie hat schon vor dem Start der neuen Aufgabe viel recherchiert, was alles in ihren Aufgabenbereich fällt und freut sich auch auf Weiterbildungen für diese Aufgaben. Und sie hat auch Wünsche, die momentan durch Corona nicht so einfach zu erfüllen sind. Sie würde gerne eine Vortragsreihe zu Themen, die Senioren betreffend, anbieten.
Auch in Villmar gibt es Überlegungen, die Stelle eines Gemeindepflegers zu schaffen. Im September gaben die Parlamentarier der Verwaltung den Auftrag, sich um die entsprechenden Anträge zu kümmern. Auch in Löhnberg gibt es Überlegungen dazu.
Tamara Jung ist von Montag bis Freitag wie folgt zu erreichen:
Telefon 06431 957539
Handy 0151 42440755
Mail tamara.jung@elz-ww.de
Rathaus Neubau Zimmer 07 (Senioren-Büro)