Folgen von Niedrigwasser

Der Landkreis Limburg-Weilburg hat die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen ab dem 1. August untersagt. Tiere und Pflanzen sollen dadurch vor Schaden bewahrt werden. Doch was genau passiert bei Niedrigwasser mit der Natur? Darüber soll es nachfolgend einige Einblicke geben. 

Durch die anhaltende Trockenheit sowie fehlende Niederschläge sinken die Pegelstände der Gewässer im Landkreis Limburg-Weilburg. Manche erscheinen nur niedrig, bei anderen verbreitert sich das Ufer und der Fluss verläuft in einem schmaleren Bett. Unterschreiten die Gewässer ihren Schwellenwert, dann spricht man von Niedrigwasser. Im jahreszeitlichen Verlauf ist dies ein natürlicher Vorgang. Doch durch längere Trockenperioden kann dies eine Gefahr für die Natur werden.

Gefahr des Fischsterbens

Niedrigwasser bekommt nicht so die Aufmerksamkeit wie Hochwasser oder Starkregenereignisse. Doch auch Niedrigwasser hat ökonomische und ökologische Auswirkungen. Zu den ökonomischen Schäden gehört die Beeinflussung der Schifffahrt, was bei uns im Landkreis nicht so die Rolle spielt. Dennoch kann es Auswirkungen auf die Energiewirtschaft haben, wenn nicht genügend Wasser für die Wasserkraftanlagen zur Verfügung steht. Oder sie haben Einfluss auf die Landwirtschaft, wenn diese kein Wasser mehr entnehmen kann.

Ökologische Auswirkungen entstehen dadurch, dass Lebensraum auf einmal trocken fällt und der übrige Lebensraum dadurch verkleinert ist. Zudem verhält sich weniger Wasser ganz anders bei Temperaturen und Sauerstoffgehalt als viel Wasser.

Weniger Wasser kann sich schneller aufwärmen, was für die Fische eine Stresssituation bedeutet. Zudem nimmt die Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser bei steigenden Temperaturen ab. Dies bedeutet, dass den Lebewesen weniger Sauerstoff zur Verfügung steht. Zu einer weiteren Abnahme des Sauerstoffgehaltes im Wasser kommt es durch die Mikroorganismen, die mit steigenden Temperaturen mehr Sauerstoff verzehren. Die Folge ist ein starkes Algenwachstum. Wenn den Fischen kein Sauerstoff mehr zur Verfügung steht, dann können diese ersticken, die Situation kann für sie gefährlich werden. Wenn weniger Wasser in den Gewässern ist, dann fehlt auch der verdünnende Einfluss des Elementes und es kommt zu einem Anstieg der Schadstoffkonzentrationen.

Blick auf Hessen

Das Verbot, Wasser zu entnehmen, erfolgte in anderen Landkreisen bereits viel früher als bei uns. Bereits Mitte Juni hat der Vogelsbergkreis eine Verbot zur Wasserentnahme erlassen. Ebenfalls im Main-Kinzig-Kreis und im Landkreis Kassel gibt es ein Verbot. Ein Verstoß gegen dieses Verbot kann sehr teuer werden. Mehr zum Thema gab es Anfang Juli bei der Hessenschau.

Mehr zum Thema Niedrigwasser findet ihr auf der Seite vom Hessischen Landesamt für Natur, Umwelt und Geologie (HLNUG)

 

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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