Georgs wird Azubi-Restaurant
Das Georgs-Restaurant in der Limburger Josef-Kohlmaier-Halle existiert seit 22 Jahren. Ab dem 1. September erfüllt es nun eine neue Aufgabe. Es startete als erstes regionales Ausbildungsrestaurant seinen Betrieb.
Hedmar Schlosser betreibt mehrere gastronomische Betriebe in der Region. Dazu gehört auch seit 22 Jahren das Georgs Steakhouse in Limburg. Die Corona-Pandemie ging auch an ihm nicht spurlos vorbei. Viel mehr setzte sie bei ihm einen Denkprozess in Gang, an dessen Ende nun die Eröffnung des Ausbildungsrestaurants Georgs steht.
Zukunftssicherung als Großbaustelle
Die Gastronomie war während der Corona-Pandemie wochenlang geschlossen, Restaurantkräfte haben sich andere Jobs gesucht, um über die Runde zu kommen. Und für Hedmar Schlosser tat sich die Frage auf, wie es in der Zukunft weitergeht. Die Ausbildung wurde in den letzten Jahren mehr und mehr vernachlässigt und Schlosser sah eine Großbaustelle der Zukunftssicherung. Wie könne er dieser Herausforderung begegnen? Seine Antwort war, mit Mut. Den Mut gehört dazu, einen solchen Schritt zu wagen und umzusetzen. Mit dem Azubi-Restaurant bietet er einen Ort, an dem junge Menschen fünf Fächer aus dem Gastrogewerbe erlernen können. Wer Koch, Beikoch, Kellner, Restaurantfachkraft oder Fachgehilfe Restaurantgewerbe lernen möchte, ist dort gerne willkommen. Mit den 24 möglichen Stellen sichert er den Berufsschulstandort und erfüllt damit eine dringende Notwendigkeit in der Region. Und eigentlich komme er mit diesem Projekt fünf Jahre zu spät, aber es kommt, so seine Meinung.
Sicherung Ausbildungsstandort
Die Ausbildungszahlen gingen in den letzten Jahren stetig zurück. In diesem Jahr seien es nur 15 Azubis in allen Fächern von Koch, Beikoch, Kellner, Restaurantfachkraft, Fachgehilfe Restaurantgewerbe sowie Hotelfach. Allein sieben Auszubildende kommen dabei aus seinem Betrieb. Doch nicht nur die Auszubildenden gehen zurück. Auch die ausbildenden Betriebe nehmen ab. Verstehen kann er dies. Ein Azubi sei teuer, denn durch Berufsschule und Urlaub sei er nur wenig Zeit im Betrieb selbst. Zudem bliebe häufig die Ausbildung auf der Strecke, weil die Zeit in der Hektik des Alltagsgeschäftes häufig fehle.
Daran möchte er jetzt etwas ändern und geht mit dem Georgs als Azubi-Restaurant an den Start. „Mein großes Ziel ist es, dauerhaft 24 Leute in Ausbildung zu haben“, so Schlosser, „und in drei Jahren möchten ich bei den Azubis den Landessieger stellen.“ Dabei geht es ihm nicht nur um seine eigene Zukunftssicherung. Das Projekt soll überbetrieblich werden und er möchte sich mit seinen Kollegen austauschen. Er möchte Synergien dabei nutzen. „Ich möchte Leute für mich ausbilden, aber auch gute qualifizierte Leute für den Markt“, so Schlosser weiter.
21 Ausbilder
Dafür kann er selbst 21 Ausbilder zur Verfügung stellen, die den jungen Menschen verschiedene Einblicke in den Beruf gewähren und die unterschiedlichsten Methoden an die Hand geben. Somit erreiche er am Ende eine gesunde Mischung in der Ausbildung. „Das Georgs soll keine stupide Lehrküche sein“, so Schlosser, „sondern die Azubis sollen von allen Ausbildern eine große Bandbreite des Berufes kennenlernen.“ Er weist auch darauf hin, dass es dabei keine Abstriche an der gewohnten Qualität geben wird.
Förderungen für dieses Projekt habe er bisher nicht erhalten, sondern alles aus eigenem Antrieb heraus gestemmt. Doch manchmal sei es wichtig, Mut zu beweisen. Von Anfang an habe er Rückenwind von der Industrie- und Handelskammer erhalten. Nicht nur durch sein Projekt, sondern insgesamt kann er sagen, dass sich durch Corona ein größeres Miteinander in der Gastronomie entwickelt hat. Es sei nicht mehr so ein Gegeneinander, sondern mehr ein Wir-Gefühl entstanden. „Wir müssen als Region stark sein und das auch Leben“, ist seine Meinung. Und er weiß, wovon er redet. Wer in dem Gastronomiegewerbe eine Ausbildung gemacht hat, bringt Attribute wie Zuverlässigkeit oder Flexibilität mit und ist daher beliebt auf dem Arbeitsmarkt. Gut ausgebildete Fachkräfte, die mit Leib und Seele Gastgeber sind, bringen auch die Region voran.
Der Umstand dieser pädagogischen Maßnahme und um die Attraktivität für den Einstieg in dem Berufsleben zu steigern, hat das Georgs folgende neue Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 11.30 Uhr bis 16.00 Uhr (nur Mittagessen / bitte mit Tischreservierung)
Generell kann das “Georgs” nun auch als Event-Location für Veranstaltungen aller Art nach Verfügbarkeit angemietet werden (Anfragen unter: info@georgs-limburg.de).
Weitere Informationen findet Ihr auf der Homepage direkt.