Geteilte Meinung zu Trinkwasserspendern – Verweis in den Ausschuss
Auf Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen diskutierte der Kreistag heute über die Trinkwasserversorgung von Schulkindern im Landkreis. Die Meinung dazu war sehr geteilt, obwohl alle dem zustimmen können, dass Wasser wichtig für die Schüler ist. Der Antrag wurde in den Ausschuss für Schule, Aus- und Weiterbildung verwiesen.
Anke Föh-Harshman (Grüne) sei zwar bewusst, dass das Thema mit den gesunken Temperaturen wieder etwas an Priorität verloren hat. Aber diesen Sommer haben alle erfahren, wie anstrengend es sein kann, wenn es länger heiß ist. Gerade in diesem Sommer hat sich gezeigt, wie wichtig der Zugang zu Wasser ist, denn dieses ist wichtig für die Konzentration und die Gesundheit.
Wichtiger Baustein in der Gesundheitsvorsorge
Ein Mangel von Wasser löst Stressreaktionen im Körper aus, er fährt in den Sparmodus. Und in ihren Augen ist dies ein öffentliches Thema und nicht nur allein in der Verantwortung der Eltern zu sehen, weil es ein Thema der Gesundheitsvorsorge ist. Auch wenn unser Trinkwasser gut sei, sei nicht jeder Schüler gewillt, das Wasser aus den Leitungen zu trinken, weil es einen komischen Geschmack hat. Und nicht jedes Kind habe die finanziellen Mittel, sich das Wasser zu kaufen. Daher sollte überlegt werden, ob Trinkwasserspender an den Schulen nicht eine Lösung wäre. Daher bittet Föh-Harshman den Kreistag, dem Prüfantrag der Grünen zuzustimmen.
Valentin Bleul, Freie Wähler, sieht in der Versorgung der Schüler mit Flüssigkeit einen wichtigen Baustein. Er würde jedoch dringend davon abraten, dass Trinkwasser aus der Leitung zu trinken, da es immer wieder Berichte über eine Verkeimung gibt und den Hinweis zum Abkochen. Wasserspendern seien eine Lösung, da mit ihnen die hygienischen Voraussetzungen erfüllt sind. Er habe sich auch über Preise informiert. Mit Galone müsste man 500 Euro investieren, mit einer Anbindung an die Trinkwasserleitung rund 1000 Euro. Dazu kämen Folgekosten durch die regelmäßige Wartung.
„Lebensmittel höchster Sicherheit“
Dr. Frank Schmidt, SPD, möchte dieses Thema im Ausschuss behandeln. Zudem verwies er darauf, dass nicht der Landkreis, sondern die Kommunen die Wasserversorger sind. Dabei möchte er die Worte von Valentin Bleul nicht so einfach im Raum stehen lassen. „Wir stellen ein Lebensmittel bereit mit höchster Sicherheit und höchster Qualität“, so Schmidt, „nicht das Wasser ist das Problem, sondern der Hahn und der muss dann ausgetauscht werden.“ Es gebe kein Trinkwasser unterschiedlicher Klassen. Der Antrag habe einige interessante Punkte, aber auch Gefahrenstellen. Ein eigenständiges Abfüllen von Wasser unterstützt die Verkeimung. Es sei wichtig, dass das Wasser nicht mit Luft in Berührung kommt. „Wir sollten schauen, dass das Wasser, welches wir an den Schulen bereitstellen, hygienisch ist“, so Schmidt weiter. Für ihn sind Trinkwasserspender „Dreckschleudern, sobald sie ausgeschaltet sind“. Und dann muss darüber geredet werden, welche Mechanismen es gibt, ohne Probleme mit Verkeimung zu schaffen.
Mary ten Elsen, CDU, berichtet aus eigener Erfahrung als Lehrerin und meinte, die Schulen kümmern sich um das Thema. An ihrer Schule könnten sich die Kindern jederzeit mit Trinkwasser versorgen und erhalten auch Trinkwasser beim Mittagessen. Trinkwasserspender seien sicher ein Anreiz, aber die Wartung ist mit erheblichen Kosten verbunden. Die CDU stimme einen Verweis in den Ausschuss zu. Anhand einer Kosten-Nutzen-Rechnung könne man dann in die Diskussion gehen.
Bernd T. Steioff, Linke, hält den Antrag für absolut sinnvoll. Sie sollten ihn gut beraten. Er wies jedoch darauf hin, dass sie nicht für jede Kommune und Schule die Entscheidung treffen könnten.
250.000 Euro Investition
Am Ende der Diskussion meldete sich noch Landrat Michael Köberle, CDU, zu Wort, der sich erstmal dagegen wehrte, dass aus den Leitungen der Schulen schlechtes Wasser käme. „Die Schulen sind in einem guten Zustand und für uns gilt die Trinkwasserverordnung. Die halten wir ein und wir schaffen es, appetitanregendes, trinkbares Wasser anzubieten.“ Zudem werden die Leitungen auch regelmäßig geprüft. Auch in der Verwaltung habe man sich über das Thema schon Gedanken gemacht. Um alle Schulen auszustatten, müsste der Landkreis 250.000 Euro investieren und da sind die Folgekosten noch nicht enthalten. Er endete seinen Redebeitrag mit den Worten: „Schüler brauchen keine Angst zu haben, das Wasser zu trinken“. Einstimmig wurde der Antrag in den Ausschuss verwiesen.