Grüne werben für die Wald-Kita in Hadamar
Eine Elterninitiative „Die Wildlinge“ möchte in Hadamar einen Waldkindergarten etablieren. Eigentlich sollte es bereits im September letzten Jahres losgehen. Doch der Start verzögerte sich, da die Zusage seitens der politischen Gremien fehlte. Nun soll es im März losgehen und wieder könnte es kurz davor neue Hürden geben.
Eltern engagieren für einen Waldkindergarten, um Kindern ein Aufwachsen in der Natur zu ermöglichen und fehlenden Kitaplätzen in der Stadt Hadamar entgegenzuwirken. Doch immer neuen Hürden tun sich für den Verein auf. Der anfänglich geplante Platz für die Kita befindet sich jetzt im Prozess der Bauleitplanung für Wohnbebauung. Dann war es ein zäher Prozess, dass die Politik mitzieht und nun hängt es am Betreibervertrag zwischen der Stadt und dem Verein. Für März wäre alles startklar, doch ein Betreibervertrag muss her. Am 16. Februar steht das Thema auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung und der Ortsverband Bündnis 90/ Die Grünen werben jetzt nochmal dafür.
Grüne werben für die Wald-Kita
Im Dezember reichte eine knappe Stimmenmehrheit von CDU und Grünen dazu, dass dem Projekt von politischer Seite aus zugestimmt wurde. Nun muss ein Betreibervertrag in Anlehnung an die Betreiberverträge mit den anderen Kita-Einrichtungen der Stadt abgeschlossen werden. Bisher gibt es fünf Anmeldungen für die Wald-Kita. In den Beratungen des Haupt- und Finanzausschuss wurde dies als problematisch eingestuft. Man wünsche sich mindestens zehn Anmeldungen, bevor die Kita an den Start geht. Wenn das Projekt startet, kann der Verein bis zu 20 Ü3-Kinder dort betreuen. „Die Kinder sind aufgeregt, die Eltern sind gespannt und die Erzieherinnen sind bereit. Nur der Magistrat der Stadt Hadamar scheint es nicht zu sein!“, so die Grünen in einem Rundschreiben.
Anke Föh-Harshmann, Unterzeichnerin des Rundbriefes, findet eine Erklärung für Hürden. Es gebe wohl im Magistrat noch immer Bedenken gegen die Wald-Kita. Es würden immer wieder Finanzen als Begründung in den Raum geführt, warum sich die Wald-Kita nicht lohne. Die Mehrheit der Kommunalpolitiker hat in den Haushaltsberatungen für eine Investition von 80.000 Euro gestimmt, welche der Verein für ihren Start benötigen. „Die Tatsache, dass auf Dauer eine Wald-Kita für die Stadt deutlich günstiger kommen wird, da nur in geringem Umfang Sanierungs- und Instandhaltungskosten anstehen, im Gegensatz zu „normalen“ Kitas mit Dach über dem Kopf, wird bewusst nicht berücksichtigt. Lediglich der eine Erzieherin mehr bedeutende höhere Betreuungsschlüssel einer Wald-Kita, damit die Kinder immer beaufsichtigt werden können, auch wenn einmal ein Pflaster auf ein Knie geklebt werden muss, wird immer wieder betont. Unserer Auffassung nach ist dies fadenscheinig“, so weiter.
Dem Projekt positiv begegnen
Föh-Harshmann kann sich das etwas verhaltene Interesse an der Wald-Kita damit erklären, dass sich manche Eltern in dem lang hinziehenden Prozess inzwischen für eine andere Betreuungsmöglichkeit entschieden haben. Aber sie kann sich auch gut vorstellen, dass die Anmeldungen kommen werden, wenn die Einrichtung in Betrieb ist. Und manche aus den Fraktionen von FWG, WfH und SPD können sich wohl immer noch nicht vorstellen, dass Kinder den ganzen Tag gerne an der frischen Luft sind. „Wir denken, das wird überhaupt kein Problem werden und die Stadt sollte den „Wildlingen“ positiv und mit Neugierde begegnen“, so Föh-Harshman abschließend. Nur mit den „Wildlingen“ können Kinder früh eine Bindung zur Natur erleben, was in den heutigen Zeiten wichtiger denn je sei. Es sei eine umweltnahe und ressourcenschonende Kinderbetreuung, auf die die Stadt stolz sein könne und jeder, der Morgen abstimmt, sollte für die „Wildlinge“ stimmen.
Bei dem Bild handelt es sich um ein Symbolbild