Gut ausgebildete Feuerwehr – Lehrgang Technische Hilfestellung im Landkreis

Lange hat der Landkreis Limburg-Weilburg darum gekämpft, die Ausbildung Unfallhilfe im Landkreis machen zu dürfen, um eine breite Masse an Feuerwehrleuten zu erreichen. Am Wochenende fand der zweite Kurs in diesem Jahr statt.

Am Samstag fand die abschließende Prüfung des Lehrgangs Technische Hilfestellung-Verkehrsunfall in Elz statt. Es war einer von drei Lehrgängen, der dieses Jahr auf Kreisebene angeboten wird. In 35 Stunden lernten 24 Teilnehmer der verschiedenen Wehren, wie sie an einem Unfallort einen Autoinsassen schonend und mit zeitgemäßen Techniken aus einem Unfallwagen bergen.

Sichern und stabilisieren

Nach einem Unfall ist es notwendig, die Unfallstelle und das Fahrzeug zu sichern sowie die Person im Fahrzeug zu stabilisieren. Durch die Sicherung des Fahrzeuges wird verhindert, dass es sich weiterhin bewegt, wegrollt oder wenn es auf der Seite liegt, dass es wieder auf die Räder fällt. Dies könnte dazu führen, dass der Insasse eingeklemmt wird oder durch die Fliehkräfte noch mehr verletzt wird. Mit der Sicherung des Fahrzeuges wird demnach auch eine Sicherheit der Person im Auto hergestellt. Ist das Fahrzeug gesichert, geht es darum, die Person aus dem Auto zu retten. All dies war Inhalt des Lehrgangs. Neben der Theorie mussten die Teilnehmer auch praktisch ran. Schritt für Schritt zeigten die Ausbilder ihnen an einem Auto, wie einer Person in einem Unfallwagen zu helfen ist. Ein Gurt tut zwar gute Dienste, doch hängt der Insasse alleine im Gurt, kann es durch Abschnürungen dazu kommen, dass der Kreislauf zusammenbricht. Daher muss der Insasse gesichert und stabilisiert werden, was die Einsatzkräfte durch eine Versorgungsöffnung am Fahrzeug gewährleisten. Erst nach der Stabilisierung des Patienten geht es an die Rettung.

Neuer Lehrgang auf Kreisebene

Bisher wurde dieser Lehrgang nur einmal im Jahr an der Landesfeuerwehrschule in Kassel angeboten. Jeder Landkreis erhielt ein Kontingent an 15 bis 20 Teilnehmern. Zu wenig fand der Landkreis Limburg-Weilburg und setzte sich dafür ein, direkt vor Ort ausbilden zu können. „Wir müssen die Chance nutzen und das Wissen breiter in die Feuerwehren hineinbringen“, so Hilmar von Schenck, Gemeindebrandinspektor in Elz und einer der Kreisausbilder vor Ort, „auch wenn nicht alle Wehren gleich oft mit Verkehrsunfällen konfrontiert sind, sollte dies ein Standardthema für die Feuerwehr sein.“ Und mit den drei Lehrgängen können sie deutlich mehr Einsatzkräfte erreichen als mit dem kleinen Kontingent einmal im Jahr in Kassel.

Neues Format

Für diesen Lehrgang wurde ein neues Format versucht. „Bisher fanden Lehrgänge immer nur am Wochenende statt, doch wir haben bereits unter der Woche angefangen und der Sonntag ist frei“, erklärte von Schenck, „Feuerwehrleute sind viel beansprucht und sollten auch mal einen Tag für die Familie haben.“ Dem Kreisausbilder ist bewusst, dass nicht jede Ortsteilwehr die technische Ausrüstung besitzt, um bei einem Verkehrsunfall alleine vor Ort agieren zu können. „Aber auch ohne die technische Ausrüstung kann ich vor Ort erste Maßnahmen zur Stabilisierung und Patientenversorgung vornehmen.“ Und daher ist es ihm wichtig, auch den kleinen Wehren dieses Angebot der Weiterbildung zu machen.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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