Hochregallager in Staffel kann kommen

In Staffel an der Autobahnbrücke möchte die Firma Blenk ein Hochregallager errichten. Mehrheitlich stimmten die Stadtverordneten am Montag der Beschlussvorlage des Magistrates zu. 

Die Firma Blenk, ein Unternehmen der Verpackungsbranche, aus Villmar-Aumenau möchte ein Hochregallager in Staffel errichten. Das bisherige Lager lassen keine Erweiterungen sowie Umstrukturierungen zu. Zudem sind die logistischen Voraussetzungen und Verkehrsanbindungen nicht so optimal, weshalb die Firma einen neuen Standort sucht.Auf dem 2,65 Hektar großem Gelände sollen 7.217 Quadratmeter bebaut werden mit einem maximal 32 Meter hohem Hochregallager, einem 16 Meter vorgelagertem Gebäude sowie einem maximal zehn Meter hohem Verlade- und Bürotrakt. Neben der Höhe von 32 Metern wird es rund zehn Meter lang und 30 Meter breit werden.

Kritik an dem Vorhaben

Recht zeitig nach Bekanntwerden der Planungen gab es Kritik von Elzer Seite aus zu dem Vorhaben. Es wurde befürchtet, dass der Lärm der Autobahn und der ICE-Strecke verstärkend nach Elz hinein reflektiert wird (siehe NNP vom 2. Januar 2019Vom Bürgermeister aus Elz, Horst Kaiser, kam zum Thema Schallreflexion der Vorschlag, die Außenwand des Gebäudes schall-absorbierend zu gestalten. Zudem regte er eine gemeinsame Ausfahrt mit der Firma Meierguss an, um die verkehrliche Situation an dieser Stelle zu entlasten. Dies ist jedoch durch die Begebenheiten vor Ort nicht zu realisieren, dass die Firma Blenk eine eigene Ausfahrt erhält.

In der Stadtverordnetenversammlung am Montag kam zudem noch Kritik vom Grünen-Fraktionssprecher Dr. Sebastian Schaub. Aufgrund der Verkehrsbelastung hält er den Standort für absolut ungeeignet. Mit seinen Bedenken konnte er sich jedoch nicht durchsetzen und die Stadtverordneten stimmten für das Vorangehen des Projektes. Auch der Ortsbeirat Staffel stimmte am 12. März der Beschlussvorlage des Magistrates zu.

Stellungnahme der Behörden

Das Plangebiet liegt an der Elzer Straße (B8) und erhält von dort aus auch die öffentliche Zufahrt. Es wird damit gerechnet, dass täglich rund 18 LKWs die Verpackungsware abholen und liefern. Dies ist eine Frequenz, deren Belastung auf die stark befahrene Straße als gering bewertet wird. Durch die schnelle Auffahrt auf die A3 wird zudem davon ausgegangen, dass die LKWs eine Durchfahrt durch die Innenstadt von Limburg vermeiden. Die eins bis fünf LKWs, welche durch Staffel zur Autobahnauffahrt nach Nentershausen fahren, werden als unbedeutend gewertet.

Zwar liegt das Gebiet nicht in einem Schutzgebiet oder Biotopkomplex. Jedoch existiert im nordwestlichen Teil des Plangebietes entlang der Zaunanlage eine Zauneidechsenpopulation. Zum Schutz dieser Population sollen feste Schutzzäune als Abgrenzung zur gewerblichen Baufläche errichtet werden. Vor dem Errichten dieser Zäune innerhalb der Winterruhe dürfen keine Bautätigkeiten begonnen werden.

Da sich dieses Gebiet laut Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen in einem ehemaligen Bombenabwurfgebiet befindet, muss grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass sich auf dem Gelände Kampfmittel befinden. Daher sollte vor Beginn der Arbeiten eine Sondierung der Fläche durch den Kampfmittelräumdienst vorgenommen werden. Dieser sollte auch hinzugezogen werden, wenn Anomalien bei den Arbeiten auftauchen.

Von einem Büro wurde eine Lärmimmissionsprognose erstellt. Die Erhöhung des Pegels von Straßenverkehrs- und Schienenverkehrslärm ist nicht relevant, lautete das Ergebnis der Prognose. Die Immissionsrichtwerte werden eingehalten, Überschreitungen halten sich im zulässigen Rahmen.

Eine kritisierte Sichtbeschränkung zum Dom wurde mittels einer Visualisierung ausgeräumt. Bereits jetzt würden durch bestehende Gebäude sowie Gehölzer keine direkte Blickbeziehung zum Dom bestehen, so dass diese am Ende auch nicht durch das Hochregallager eingeschränkt werden kann.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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