Jahresrückblick 2022 – Was für ein Jahr

Persönlich liegt ein vielfältiges, ereignisreiches, unerwartetes Jahr hinter mir. Ende 2021 hätte ich niemals geahnt, dass es eine solche Wende nimmt. 

Und daher finde ich es gerade in diesem Jahr interessant, einen Blick zurückzuwerfen, auf die Höhen und Tiefen, auf das Erreichte und Nicht-Erreichte, auf Erkenntnisse.

Über Vorsätze

Ende 2021 schrieb ich über zwei Dinge, welche ich im neuen Jahr umsetzen möchte. Zum einen sprach ich mich dafür aus, mich weiterhin für Demokratie einzusetzen. Gerade die letzten drei Jahre zeigten, dass dies ein wichtiges Gut ist, welches es zu verteidigen gilt. Es freut mich sehr, dass mit diesem Hintergrund ein Projekt realisiert werden konnte und auch in die Verstetigung geht. Mit dem Planspiel „Pimp your Kreistag“ erhielten junge Menschen einen Einblick in die Kommunalpolitik, in demokratische Prozesse und ihre Ideen wurden von erfahrenen Kommunalpolitikern gehört. Die Idee entwickelte sich nach der letzten Kommunalwahl, wo ich im Gespräch mit möglichen Erstwählern immer wieder die Frage hörte: „Für was wähle ich den Kreistag?“ und daher ist die Wahlbeteiligung bei den Erstwählern auch sehr gering gewesen. Ich würde mich freuen, wenn aufgrund eines solchen Planspiels zum einen das Interesse an einem kommunalpolitischem Mitwirken steigt, aber auch die Wahlbeteiligung bei den jungen Menschen bei den nächsten Kommunalwahlen.

Ein zweiter Vorsatz war die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs. Immer wieder hatte ich darüber geschrieben und doch war mein eigener Kurs schon viele Jahre her. Diesen Vorsatz habe ich tatsächlich realisiert und am 8.Juli war es dann endlich so weit. Ich kann nur jedem empfehlen, selbst regelmäßig diesen Kurs zu besuchen. Auch wenn einem theoretisch viele Dinge bekannt sind, so bringt die Wiederholung doch auch Sicherheit mit sich, falls man wirklich mal in die Situation kommt, helfen zu müssen.

Idealismus allein reicht nicht aus

Zehn Jahre war ich als Freie Lokaljournalistin in der Region unterwegs. Seit zwei Jahren setzte ich auf leserfinanzierten Journalismus. Reflektierend muss ich dazu sagen, dass auch viel Idealismus dabei war. Trotz vieler positiver Rückmeldungen und damit verbunden auch Anfragen für verschiedene Themen, reichte die Arbeit nicht aus, um genügend Abonnenten zu gewinnen und am Ende auch davon leben zu können. Neben der Nachrichtenseite arbeitete ich daher für viele verschiedene Auftraggeber mit Pressetexten, Unternehmenstexten oder auch wissenschaftlichen Texten, um genügend Einnahmen zu generieren.

Aktiv auf der Suche nach einem anderen Job war ich nicht. Und plötzlich tat sich völlig unerwartet eine neue Tür auf und nach einiger Bedenkzeit bin ich sehr gerne durch diese offene Tür gegangen und bereue es auch nach drei Monaten nicht. Die Aufgaben als Pressesprecherin der Gemeinde Löhnberg sind sehr vielfältig und Themen gibt es genügend. Die ersten Monate standen ganz im Sinne der Einarbeitung, aber bereits jetzt konnte ich eigene Themen setzen. Ich freue mich sehr auf die verschiedenen Aufgaben, die im neuen Jahr auf mich warten.

Was euch bewegt hat

Doch ich möchte nicht nur schauen, wie mein Jahr war, sondern auch darauf blicken, welche Themen ihr interessant fandet. Dies lässt sich anhand der Leserzahlen sehr gut nachvollziehen.

  1. Eine große Resonanz gab es auf Artikel, die sich darum drehten, dass nach zwei Jahren Corona-Pause Veranstaltungen endlich wieder stattfinden wie die Mannebacher Kirmes oder der DRK-Flohmarkt in Elz. Dies zeigte, wie sehr wir Dinge in der Pandemie vermisst haben und wir sehr wir uns darüber gefreut haben, dass liebgewonnene Traditionen, welche zu unserem bekannten, gesellschaftlichen Leben dazugehören, wieder stattgefunden haben.
  2. In Limburg fand der erste Christopher Street Day (CSD) statt und zeigte, dass der Landkreis bunt ist. Inzwischen hat sich Der Verein „LimBUNT“ gegründet und auch im nächsten Jahr soll am 13. Mai wieder ein CSD stattfinden.
  3. Im Sommer 2020 startet das Projekt „Wünsche werden wahr“, eine Kooperation zwischen dem DRK KV Limburg und dem Lions Club Limburg-Domstadt. Sterbenskranken Menschen soll ein letzter Wunsch erfüllt werden. Mitten in der Pandemie ging es los, dann war eine Weile gar nichts möglich und nun möchten alle Beteiligten endlich Wünsche erfüllen. Ich darf hinterher, wenn die Patienten mit einverstanden sind, darüber berichten. Es ist faszinierend, wie die erfüllten Wünsche in den Menschen nachwirken, wenn sie mir davon erzählen. Und auch euch berühren die Geschichten ebenso, wenn ich auf die Klickzahlen schaue.
  4. Seit dem 24. Februar ist Krieg in Europa und er ist bis hier zu spüren. Aktuell beschäftigt er uns auf allen Ebenen, besonders die Auswirkungen auf den Energiesektor. Zu Beginn des Krieges setzten die Schule im Emsbachtal und die Erlenbachschule in Elz ein Zeichen für Solidarität und gegen den Krieg, welche beide mit zu den meistgelesenen Artikeln in diesem Jahr gehören.
  5. 1250 Jahre feierten einige Kommunen im unserem Landkreis in diesem Jahr. Zahlreiche Veranstaltungen fanden dazu statt, nicht bei allen konnte ich dabei sein. Sehr einprägsam war für mich „Spiele ohne Grenzen“, welches in Hadamar veranstaltet wurde und an dem verschiedene Dörfer teilnahmen. Das war Zusammengehörigkeit, ein Wir-Gefühl, ein Miteinander. In diesem Format sollte es häufiger Veranstaltungen geben.

Wie geht es hier weiter?

Die Nachrichtenseite kann ich nicht so weiterführen wie bisher. Dies habt ihr die letzten Wochen auch schon mitbekommen. Dafür fehlt einfach die Zeit. Dennoch möchte ich weiterhin für euch die Nachrichten von Montag bis Freitag kuratieren, Pressemitteilungen aufnehmen und euch informieren. Zu ausgewählten Terminen möchte ich auch zukünftig gehen und euch mitnehmen.

Ein Augenmerk lag bereits in diesem Jahr auf den Klimawandel und die Auswirkungen hier lokal vor Ort. Auch in Zukunft werde ich bei diesem Thema einen genauen Blick auf die Region haben. Zudem stehen im Herbst Landtagswahlen in Hessen an. Ich möchte, wie auch bei den letzten Wahlen die Direktkandidaten vorstellen. Über das Wie bin ich noch ein wenig am Grübeln, aber dies behalte ich im Blick.

Am Ende bleibt mir nur noch eins. Ich bedanke mich bei all meinen Lesern, die sich bei mir über die Themen in der Region informieren. Danke an alle, die meine Arbeit in den letzten Jahren finanziell unterstützt haben und bei denen, die dies auch weiterhin machen. Ich wünsche uns allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und das 2023 ein Jahr mit mehr „Normalität“ und weniger Krisen wird.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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