Joachim Heuser neuer Vorsitzender der CDU Elz
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Die CDU insgesamt hat es derzeit nicht leicht und auch in Elz der Gemeindeverband bleibt davon nicht verschont. Die absolute Mehrheit verlor die CDU bei der letzten Kommunalwahl und der Start in die neue Legislaturperiode war auch etwas holprig. Hinzu kommt die Situation auf Bundesebene, wo die CDU derzeit einen neuen Parteivorsitzenden sucht.
In dieser Situation hat sich der 23-jährige Joachim Heuser, welcher seit diesem Jahr auch in der Gemeindevertretung sitzt, für den Vorsitz der CDU Elz beworben und ist mit 71 Prozent der Stimmen gewählt worden. Er ist damit der jüngste Vorsitzende in der Geschichte der CDU Elz. Was bewegt diesen jungen Mann, ein solches Amt zu übernehmen und was sind seine Ziele für die nächste Zeit? In einem Interview gab er Einblicke dazu.
Von der Jungen Union zum Gemeindeverband
Ganz unerfahren in Führungspositionen ist Joachim Heuser nicht, war er doch zwei Jahre Vorsitzender der Jungen Union Elz. Während er sich bei der Jungen Union mehr oder weniger für den Posten bereit erklärte, hat er sich jetzt bewusst zur Wahl aufstellen lassen. „Ich habe gemerkt, dass es mir Spaß macht, und ich gerne organisiere“, so Heuser, „ich habe Lust darauf gehabt.“ Als Vorsitzender der JU Elz habe er sich bereits vorher im Vorstand eingebracht. Er sei von verschiedenen Seiten darauf angesprochen worden, ob er sich den Vorsitz vom langjährigen Vorsitzenden Jürgen Wilhelm übernehmen zu können. Und er konnte.
Auch der bisherige stellvertretende Vorsitzende Steffen Lippert hatte sich zur Wahl aufgestellt, auch er wäre gerne Vorsitzender geworden. Laut Heuser sei lange bekannt gewesen, dass sie beide kandidieren und er sei gewählt worden. Damit sei aber absolut kein Groll untereinander verbunden. Er und Steffen Lippert kennen sich seit vielen Jahren, schätzen sich und dass sie gemeinsam die Laudatio auf den scheidenden Vorsitzenden Jürgen Wilhelm gehalten haben, würde ja zeigen, dass sie gut zusammenarbeiten können und keiner einen Groll hegt. Als Stellvertreter wählte die Versammlung Steffen Lippert, Anja Greff und Lutz Novian.
Werte und Vorstellungen stimmten
Doch wie kommt ein junger Mann in die Politik? Die Politik habe ihn schon in der Schule interessiert, er hatte Politik und Wirtschaft als Leistungskurs. Nach seinem Bachelor in Politikwissenschaften macht er derzeit seinen Master in „Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen“. Er habe ein Praktikum beim Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch besucht und ist arbeitet als studentische Hilfskraft für den Landtagabgeordneten Andreas Hofmeister. Er habe viele CDU-Veranstaltungen besucht und schnell gemerkt, dass dies mit seinen Werten und Vorstellungen übereinstimme. Und da alles gepasst hatte, wurde er Mitglied bei der Jungen Union und begann dort seinen politischen Weg in der Partei.
Ja, die letzten Monate seien für die CDU nicht einfach gewesen. Die Maskenaffäre auf Bundesebene habe sehr massiv die Kommunalwahlen beeinflusst. Zudem sei der Wahlkampf nicht sehr einfach gewesen durch die teilweise verwendete Polemik anderer Kandidaten. Er gibt auch zu, dass der Start in die neue Legislatur nicht sehr schön war, woran alle drei Fraktionen einen Anteil haben, doch dies habe sich inzwischen gelegt.
Persönliche Gespräch mit jedem Mitglied
Sein Ziel ist es, mit jedem Mitglied persönlich zu sprechen. „Wir haben noch viel Potential in unseren Mitgliedern“, so seine Meinung. Er glaubt fest daran, dass er durch die persönlichen Gespräche die Mitglieder dazu gewinnen kann, sich im Ortsverband noch stärker einzubringen. Er möchte alle Mitglieder der CDU mitnehmen, egal welchen Alters. Daher könne er sich gut vorstellen, dass sich auch in Elz eine Senioren-Union bildet.
Auch das Thema Mitgliederwerbung möchte er angehen. In der JU hätte dies schon sehr gut funktioniert, das möchte er gerne ausweiten. Auf die Frage, ob die CDU überhaupt etwas für junge Frauen sei, weicht er aus. Die JU Elz ist absolut männerdominiert, aber dies würde daran liegen, dass häufig im Freundeskreis geworben werde und Männer werben eben eher Männer als Frauen. Er kenne auch JU-Verbände, welche Frauendominiert seien. Dennoch glaubt er insgesamt daran, dass die CDU auch attraktiv für Frauen ist. Dies haben die vergangenen Bundestagswahlen gezeigt, , denn „dort ist die CDU mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Spitze mehrheitlich von Frauen gewählt worden.“
Zudem möchte er in seiner Rolle als Vorsitzender die verschiedenen Bereiche wie Finanzen oder Kommunikation von null auf neu denken. Dabei ist es ihm wichtig, nicht alleine zu agieren, sondern immer mit dem Vorstand zusammen. Natürlich möchte er, dass die CDU den nächsten Bürgermeister stellt und bei der nächsten Kommunalwahl auch wieder Mehrheitspartei wird. „Die CDU ist die beste Partei, um Elz zu gestalten“, so Heuser.
Lebendige Ortsmitte
Auch wenn seine Arbeit als Vorsitzender der CDU Elz mehr den organisatorischen Bereich betrifft, hat er auch Wünsche für die politische Arbeit. Um das Leben im Ort zu erhalten, ist die Gestaltung der neuen Mitte wichtig. Attraktive Angebote im Ortskern locken auch junge Familien und vermeiden einen Leerstand in der Ortsmitte. Im Bereich Klimawandel sei die Gemeinde mit den Windrädern und den Solaranlagen bereits gut aufgestellt, aber man könne weiter schauen, was noch geht.
Und auch in seiner Abschlussrede bei der Mitgliederversammlung der CDU Elz stellte er hervor, was ihm wichtig ist bei seinem Engagement: „Unser neuer Vorstand bildet gut ab, was uns als Volkspartei auszeichnet. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in einem engagierten Team! Die gute Arbeit von unserem Ehrenvorsitzenden Jürgen Wilhelm hat uns ein starkes Fundament geschaffen und dafür gesorgt, dass die CDU in Elz Vorbild für andere Verbände ist und Zukunft hat! Darauf wollen wir gemeinsam aufbauen.“
Auszeichnung für Jürgen Wilhelm
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der ausgeschiedene Vorsitzende Jürgen Wilhelm mit der Alfred-Dregger-Medaille in Silber ausgezeichnet. Dies ist die zweithöchste Auszeichnung der CDU Hessen. Die Auszeichnung, die nach dem bekannten, ehemaligen Vorsitzenden der CDU Hessen benannt ist, bekommen Mitglieder verliehen, die sich in besonderer Weise um die Partei verdient gemacht haben. Diesem Anspruch wird Jürgen Wilhelm mit einem Rückblick auf sein politisches, aber auch gesellschaftliches Engagement mehr als gerecht. Dies zeigten die Laudatio des ehemaligen Landrates Manfred Michel und die gemeinsame Lobrede von Joachim Heuser und Steffen Lippert auf.
„17 Jahre hat Jürgen Wilhelm maßgeblich und in prominenter Position unseren Gemeindeverband geprägt. Dass die Elzer CDU ein Vorbild für viele andere Verbände ist, verdanken wir vor allem auch seiner ausgezeichneten Arbeit. Wir freuen uns sehr, dass wir sein außergewöhnliches Engagement mit dieser besonderen Auszeichnung würdigen durften.“, so Joachim Heuser.
Jürgen Wilhelm war von 1992 bis 2001 und von 2013 bis 2021 Vorsitzender der Elzer CDU. Zudem war er mehrere Jahre Vorsitzender der Jungen Union, Mitglied der Gemeindevertretung und Mitglied der Kommission „Neue Mitte Elz“. Neben seiner politischen Tätigkeit engagiert er sich auch in verschiedenen Vereinen und Gruppierungen für das soziale Leben in seiner Heimatgemeinde. So organisiert er in leitender Funktion das überregional bekannte Festival „Wutzkopp“, dessen Erlöse den Elzer Vereinen zugutekommen. Jürgen Wilhelm stand bei der diesjährigen Vorstandswahl nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung, sodass nun eine beachtliche Ära der CDU Elz endet. Am Ende wählten die Mitglieder Jürgen Wilhelm einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des Gemeindeverbandes.