Keine Diskussion über eine Fusion der Kreissparkassen

Der Antrag der AfD- Fraktion zum heutigen Kreistag, die beiden Kreissparkassen Limburg und Weilburg miteinander zu fusionieren, sorgte für einiges Kopfschütteln. Und alle machten ganz klar deutlich, dass in der gegenwärtigen Situation es überhaupt keinen Bedarf für solch eine Diskussion gibt. 

Die AfD stört sich daran, dass nach 50 Jahren Gebietsreform und Landkreis Limburg-Weilburg noch immer zwei Kreissparkassen vor Ort sind, die KSK Limburg und die KSK Weilburg. Diese würden sie gerne fusionieren und damit Personal sowie Material sparen. Wobei es keine Kündigungen geben soll, sondern über die natürliche Fluktuation ein Zusammenwachsen erfolgen soll. Am Ende, so Meysam Ethemai in seiner Begründung, könne die Kreissparkasse nur gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen.

Gutes Angebot in der Region

Landrat Michael Köberle, Vorsitzender vom Verwaltungsrat der KSK Limburg und KSK Limburg, weist zu Beginn darauf hin, dass es neben den beiden Kreissparkassen auch noch die NASPA als Sparkasse in der Region gibt. Diese drei Sparkassen bieten der Bevölkerung ein Angebot und eine Wahlmöglichkeit ein. Die Institutionen funktionieren gut und er sei dankbar, dass es sie gibt. „Wir haben keinen Anlass, eine solche Fusion zu prüfen“, so Köberle weiter, „alle Ampeln stehen auf Grün.“ Vor vielen Jahren gab es bereits schon mal eine solche Untersuchung, die viel Geld gekostet hat. „Dies können wir uns sparen“ , so Köberle. Aktuell bestehe kein Grund. Sollte es in Zukunft einen Bedarf dafür geben, werde der Kreistag jedoch früh genug darüber informiert.

CDU-Fraktionsvorsitzender sieht nicht, wem eine solche Fusion derzeit etwas bringen sollte. „Niemanden! Im Gegenteil!“, so Wendel weiter. Vielmehr würde eine solche Diskussion ohne Not zu Verunsicherungen bei den Kunden, den Mitarbeitenden und der heimischen Wirtschaft führen. Beide Institute haben in den letzten Jahren drei Krisen überstanden – die Finanz- und Coronakrise sowie die aktuelle Krise, welche mit dem Ukraine-Krieg einhergeht. In der ganzen Zeit standen sie dennoch ihren Kunden erfolgreich zur Seite. Zudem machte Wendel deutlich klar, dass der Landkreis kein Geld in die Sparkassen stecke, sondern sich diese selbst tragen. Dafür genießen sie das Vertrauen der Menschen vor Ort und da sei das deutschlandweite Ranking nebensächlich. „Es gibt keine Risikoparameter, die derzeit über eine Fusion nachdenken lassen“, unterstreicht Wendel. Vielmehr profitiere der Landkreis von zwei Häusern, attraktiven heimatnahen Arbeitsplätze, die Unterstützung für Vereine und Organisationen vor Ort. Mit dem Wissen und den Erkenntnissen von heute, gebe es die klare Zielsetzung, die vorhandenen Strukturen zu erhalten zum Wohle der Region und der Kunden.

Keine Diskussion, aber Information

FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Valeske plädierte auch dafür, dass aktuell keine Diskussion notwendig sei. Ob dies irgendwann mal auf den Kreis zukommen würde, sei ein Blick in die Kugel. Er schlug jedoch vor, dass man für einen Informationsgewinn jemanden vom Sparkassenverband einladen könne, der einen Blick auf die aktuelle Situation geben könne. Dem widersprach Dr. Frank Schmidt, SPD-Fraktionsvorsitzender, heftig. Die Sparkassen seien Aufgabe des Landkreises und der Sparkassenverband könne dazu keine Empfehlungen geben. Es sei die Aufgabe des Kreistages, etwas zu beschließen. „Beide Institute schreiben schwarze Zahlen“, so Schmidt weiter, „es werde erst zum Thema, wenn die Zahlen anders aussehen.“ Es gebe zwei wirtschaftliche Institutionen, die in Ordnung sind und eine solche Diskussion sollte nicht geführt werden.

Der AfD Antrag wurde mit den Stimmen von CDU, FDP. Freie Wähler, SPD, Grüne und Enthaltung der Linken abgelehnt.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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