Klima-Kommunen im Landkreis und die Weilburger Tafel

Immer mehr Kommunen im Landkreis werden Klima-Kommune und nehmen damit das Thema in den Fokus. Auch der Landkreis ist dran, doch es bedarf noch einiger Anstrengungen, um die Ziele zu erreichen. Die Weilburger Tafel braucht Hilfe und erfährt aktuell sehr viel Unterstützung. 

Klima-Kommunen im Landkreis

Zum Jahresbeginn waren bereits 15 der 19 Kommunen im Landkreis Limburg-Weilburg dem Bündnis „Hessen aktiv- Die Klima-Kommunen“ beigetreten. Als 16. Kommune hat nun auch Villmar seine Absicht bekundet, Klima-Kommune zu werden und das Thema Klimaschutz mehr in den Fokus zu rücken. Einstimmig folgten die Gemeindevertreter aus Villmar dem SPD-Antrag, um sich zukünftig stärker für den Klimaschutz einzusetzen. Dazu soll jetzt zeitnah ein Aktionsplan erarbeitet werden, um nicht nur darüber zu reden, sondern auch ins Handeln zu kommen.

Wenn eine Kommune den Titel Klima-Kommune trägt, bedeutet dies nicht automatisch, dass auch viel passiert. Dies zeigt sich unter anderem an Runkel, welches bereits seit 2020 Klima-Kommune ist. Im Klima-Interview im Sommer wies Bürgermeister Michel Kremer darauf hin, dass er gerne Dinge umsetzen würde, doch es fehlen Personal wie auch die notwendigen finanziellen Mittel. Im Oktober wollte die Bürgerliste einen Sachstandsbericht zum Thema haben. In seinem aktuellen Sachstandsbericht wies Kremer darauf hin, dass es aus verschiedenen Gründen zu Verzögerungen kam, laut Mittelhessen, wie personelle Engpässe in der Verwaltung. In Kürze solle aber wieder eine Stelle ausgeschrieben werden, um das Thema Klima-Kommune voranzutreiben. Gleichzeitig suche er den Kontakt bezüglich von Hilfestellungen den Kontakt zur Kreisverwaltung. Via NNP-WT

Seit 2021 ist Dornburg auch Klima-Kommune und im Dezember stellte Bürgermeister Andreas Höfner eine erste Zwischenbilanz vor. Für die nächsten Jahre hat sich die Gemeinde einige Ziele gesetzt wie mehr grüne Flächen, Bäume und Streuobstwiesen, Solaranlagen auf den Dächern und optimierte Lüftungs- und Heizungsanlagen in kommunalen Immobilien sowie E-Ladesäulen und die Umrüstung des Gemeinde-Fuhrparks auf E-Mobilität. Bereits umgesetzt wurde die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LEDs, die Sanierung von Dächern und Heizungen der Mehrzweckhallen sowie die Solarabsorberanlage im Freibad. Via NNP-WT

Klimaschutz im Landkreis

Auch der Landkreis hat ein großes Ziel – er möchte bis 2030 klimaneutral werden. Um das integriertes Klimaschutzkonzept umzusetzen, muss er jedoch noch einiges tun. Zumindest steigt aktuell der Beratungsbedarf, um Energie zu sparen. Sobald es an den Geldbeutel geht, wollen die Menschen sparen. Und da ist es gut, dass es die Energieberatung gibt. Doch auf Termine muss man aktuell lange warten. Die Energieberatungen müssten dringend ausgeweitet werden. Diese Erfahrung macht aktuell die Klimaschutzmanagerin Verena Nijssen. Gerne würde die Kreisverwaltung das Angebot ausbauen, doch es ist nicht einfach, Energieberater zu finden. Zudem gehe ein Bereich völlig unter – die Energieberatungen im Kleinen. Neben den Beratungen der Menschen möchte auch der Kreis in die Umsetzung kommen wie beim Ausbau erneuerbare Energien. Nijssen ist zudem der Meinung, auch Anreize für Unternehmen und Privatpersonen geschaffen werden müssen, um bestehende Gebäude energetisch zu sanieren. Nur gemeinsam seien die Ziele zu erreichen.

Alle Klima-Interviews mit den Rathauschefs aus dem Landkreis findet ihr hier.

Weilburger Tafel

Die Weilburger Tafel braucht Hilfe und erfährt aktuell sehr viel Unterstützung. Ein wenig Unverständnis auf Seiten der Tafel gab es nach der letzten Parlamentssitzung in Weilburg, als die CDU in den Haushaltsberatungen mehr Geld für die Tafeln ablehnte. Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch wies jedoch darauf hin, dass die Stadt der Tafel jährlich eine finanzielle Unterstützung zukommen lässt, die bereits in den letzten Jahren stetig erhöht wurde. Aus diesem Grund wurde der SPD-Antrag auf eine Erhöhung des städtischen Zuschusses abgelehnt. In einer Pressemitteilung nahm die SPD Weilburg nun nochmal Stellung zum Thema. Nicht nur der Hilfebedarf bei einzelnen Personen steige an, sondern auch der Kostenaufwand für den Verein. Die Arbeit der Weilburger Tafel geht einer gesellschaftlichen
Verpflichtung nach – bedürftigen und ausgegrenzten Menschen zu helfen! Die Erhöhung des Zuschusses wäre eine Hilfe für den Verein gewesen, wie auch für die vielen Personen, die regelmäßig das Angebot nutzen. „Leider konnten diese Forderung keine Mehrheit finden“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Doch eine finanzielle Unterstützung für die Weilburger Tafel bedeutet auch eine Absicherung der Menschen, die das Angebot regelmäßig nutzen. Sollte dieses Hilfsangebot wegfallen, weil Kühlschränke ausfallen, der Transporter nicht einsatzbereit ist oder die Miete nicht bezahlt werden kann, fällt für viele Menschen, Familien und Senioren eine gesicherte Versorgungsquelle guter Lebensmittel aus. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Jan Kramer weist darauf hin, dass die Weilburger Tafel durch ihr Handeln eine soziale Verantwortung übernimmt und nicht nur Lebensmittel für eine gesundere Ernährung zur Verfügung stellt. Weiterhin macht er deutlich: „Die Menschen, die auf Hilfsangebote, wie diese, angewiesen sind sollen sich in ihrer Versorgung mit Lebensmitteln sicher sein!“

Dennoch erfährt die Tafel derzeit viel Unterstützung. Die Schüler des Philippinum musizierten für einen guten Zweck und es gingen unter anderem 1.200 Euro an die Weilburger Tafel. Von der „Leben Helfen“ gGmbH gab es eine Spende von 5.000 Euro. Eine weitere Spende gab es von den Pankgrafen über 1.381 Euro.

Pressemitteilungen

Der Hallenbadverein Offheim soll eine finanzielle Förderung für Modernisierungsmaßnahmen und einen barrierefreien Zugang erhalten. Für die B8-Umgehung in Lindenholzhausen wurde jetzt der Auftrag für die Umweltverträglichkeitsstudie vergeben.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

One thought on “Klima-Kommunen im Landkreis und die Weilburger Tafel

  • 5. Januar 2023 um 6:12
    Permalink

    Das Wort Scham scheint im Vokabular der Weilburger CDU nicht existent zu sein. Da müssen Schüler des Philippinum musizieren um 1.200 Euro an die Weilburger Tafel und der „Leben Helfen“ gGmbH eine Spende von 5.000 Euro für die „Weilburger Tafel“ zu generieren.

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