Kultur verbindet – Erster Kulturabend der Verbundschule

Die Schulen Selters und Niederbrechen haben sich auf den Weg gemacht, eine gemeinsame Verbundschule zu werden. Ein Weg des Zusammenwachsens führt über die Kultur. 

Vor kurzem fand der erste Kulturabend der Verbundschule Niederselters-Niederbrechen statt. Die Kulturhalle Niederbrechen war bis auf den letzten Platz besetzt. Rund 100 Kinder aus beiden Schulen standen auf der Bühne und sangen gemeinsam, lasen Gedichte vor, tanzten, führten ein Musical oder ein Theaterstück auf. Von Klasse eins bis neun, von der Grundschule über Haupt- und Realschule, war der Abend bunt wie die beiden Schulen, bunt wie die Kultur, bunt wie das Leben.

„Confusion“

Das Thema des Abend lautete „Confusion“ und hatte zweierlei Bedeutung, so Genia Gütter, Konrektorin, Arbeitsbereich Kulturelle Bildung, zur Begrüßung. Zum einen das Wort „Confusion“ wie Verwirrung, Konfusion, was manchmal im Miteinander mit den jungen Menschen einhergeht, die „manchmal toll und manchmal wild“ seien. Aber in dem Wort stecke auch „Fusion“, was Verbindung bedeutet und für den gemeinsamen Weg der beiden Schulen stehe. „Zwei Schulen verbinden sich und mit ihnen auch die Menschen“, so Gütter weiter. Kunst und Kultur sei dabei ein Weg, zusammen zu kommen und gemeinsam etwas zu gestalten. Daher freute sie sich auch auch über die überwältigende Anzahl an Gästen, die den Abend besuchten. Neben dem Programm auf der Bühne gab es auch eine kleine Ausstellung an Werken, die im letzten Schuljahr im Kunstunterricht, aber auch in Zusammenarbeit mit dem fliegenden Künstlerzimmer entstanden sind.

 

Weg zur Kulturschule

Der Kulturabend wurde als Projekt gestartet, um die Schulstandorte näher zusammenzubringen. Die Klassen standen nicht nur nacheinander auf der Bühne, sondern teilweise auch das erste Mal zusammen wie der Chor der 2. Klassen aus beiden Schulen.
Schulleiter Karsten Keller sieht in dem Projekt einen guten Weg zum zusammenwachsen. Bereits vor dem gemeinsamen Weg gab es in beiden Kollegien den Wunsch nach mehr Kultur und man hatte sich auf den Weg gemacht, Kulturschule zu werden. Diesen Weg werde man jetzt gemeinsam weitergehen. Die Schüler aus Selters seien an dem Tag nach Niederbrechen gewandert, um dann gemeinsam mit den anderen Schülern aufzutreten.

Kultur schafft es, Begegnungen zwischen allen Schülern zu ermöglichen. Zudem sei Kunst und Kultur wie auch Sport wichtig, um im Team etwas zu gestalten, das soziale Miteinander zu schulen. „Mit der Kultur erfahren Kinder ihre Stärken und Selbstwirksamkeit“, so Keller, „dies wirkt sich wiederum sehr positiv auf die anderen schulischen Bereiche aus.“

Der Weg zur Verbundschule Niederselters-Niederbrechen war nicht ganz unumstritten. Es wurde lang darum gerungen, auch auf politischer Ebene. Doch dieser Abend zeigte ein gutes Miteinander auf den verschiedenen Ebenen. Es vermittelte das Gefühl, dass sich die Schule auf einem guten Weg befindet. Und wenn der Kulturbereich weiter gefördert wird, könnten da noch ganz schöne Projekte entstehen.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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