Landwirtschaft zwei Wochen hinterher
Es war der kälteste April seit 40 Jahren. Dies hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft. So sind die Landwirte rund zwei Wochen hinterher im Vergleich zu den letzten Jahren. Gibt es gleichmäßige Niederschläge, dann kann die Ernte aber gut werden.
Im März gab es sommerliche Temperaturen und auch der April begann noch sommerlich, aber dann gab es einen Temperatursturz. Am Ende war es der kälteste April seit 40 Jahren. Auch war der April zu trocken und es fehlte an Niederschlägen (Quelle Deutscher Wetterdienst) Dieses Wetter hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Doch die Landwirte arbeiten mit der Natur. Mehr Probleme sehen sie in der Zunahme der Bürokratie und Verordnungen, die ihre Arbeit erschwert.
Zwei Wochen hinterher
Im letzten Jahr standen die Rapsfelder um diese Zeit schon in voller Blüte. Überall leuchtete es gelb. In diesem Jahr beginnt dies jetzt langsam. Erst in den letzten Tagen machte sich die gelbe Blüte bemerkbar. Jonas Bachmann, Geschäftsführer vom Kreisbauernverband Limburg-Weilburg bestätigt diese Wahrnehmung. Rund zwei Wochen sind die Landwirte hinterher. Sie fangen auch jetzt gerade erst an, den Mais zu legen, was normalerweise immer Mitte April geschieht. Es sei eine langgezogene Kälte gewesen.
Aber auch die warmen Tage vor Ostern brachten so ihre Schwierigkeiten mit sich. Durch die Wärme gab es einen massiven Schädlingsbefall. Durch den weichen Boden kamen die Landwirte jedoch nicht auf die Flächen, blieben teilweise stecken. Daher war es für den Pflanzenanbau nicht so toll, weil sie nichts gegen die Schädlinge unternehmen konnten.
Doch am Ende sind es nicht die Temperaturen, die die größte Rolle spielen, sondern die Niederschläge und die Feuchtigkeit im Boden. „Ist die Wasserversorgung gut, dann ist auch die Ernte gut“, so Bachmann. Und dafür braucht es gleichmäßige Niederschläge, die derzeit fehlen. Und dann kommen die regionalen Unterschiede der Böden hinzu. So sagen die Landwirte in Weilburg, dass noch genügend Wasser vorhanden ist. Dem gegenüber berichten die Landwirte aus dem Goldenen Grund, dass zu wenog Wasser vorhanden ist und der Unterboden zu trocken ist.
Zukauf von Futtermitteln notwendig
Dabei geht es nicht nur um die Produktion von Lebensmitteln. Viele Landwirte in der Tierhaltung produzieren eigenes Futtermittel. Vereinzelter Schnitt war bereits möglich, aber dieser reicht nicht aus, um die Tiere nur durch eigene Futtermittel zu versorgen. Ein Zukauf ist notwendig. Dies ist ein hoher Kostenfaktor für die Landwirte, denn Heu und Futterpreise sind im Moment sehr hoch. Zudem hat die Kälte den ersten Schnitt verzögert. Doch insgesamt sei die Situation dennoch gut im Moment. Alles weitere ist wasserabhängig. Landwirte sind auf regelmäßige Niederschläge angewiesen. Bleibt es trocken, kommt im Sommer nämlich die Problematik hinzu, dass es oftmals Allgemeinverfügungen gibt, die eine Wasserentnahme verbieten.
Trotz diesen Klimaveränderungen ist dies für Landwirte kein Grund, aufzugeben, so Bachmann. „Witterung ist Natur und wir arbeiten eng mit der Natur“, so seine Aussage, „Landwirtschaf ist verbunden mit viel Tradition, mit der Wertschätzung für das eigene Tun und die Wertschätzung für das eigene Land.“
Es sei weniger die Natur, eher die gesetzlichen Auflagen, die Grenzen setzen und die Landwirte verzweifeln lassen. Die Unübersichtlichkeit und immer neuen Bestimmungen sorgen für Frust. So schränke das geplante Insektenschutzpaket des Bundes die Landwirte ein. In Schutzgebieten können sie ihre Ackerkulturen nicht mehr ausreichend vor Schädlingen und vor der Konkurrenz durch Unkräuter schützen. Und dies ist nur ein aktuelles Beispiel an Verordnungen, mit denen die Landwirte kämpfen.
Für alles andere gilt – gibt es eine gute Wasserversorgung, dann gibt es eine gute Ernte.