Lebensgroße Krippe zeigt Dorfzusammenhalt

Corona sorgt dafür, dass viele Veranstaltungen, welche sonst einen Ort zusammenbringen, ausfallen. Doch in Langhecke lassen sich die Bewohner davon nicht abhalten und leben dennoch die Gemeinschaft.

Wie in allen anderen Ortschaften mussten auch die Bewohner in Langhecke auf viele gemeinsame Veranstaltungen in diesem Jahr verzichten. Ganz jung war aus dem letzten Jahr die Aktion, den Weihnachtsbaum gemeinsam zu schmücken. Aufgrund von Corona war dies in diesem Jahr nicht möglich. Doch die Langheckener lassen sich davon nicht entmutigen und leben dennoch das Wir-Gefühl, natürlich Corona-konform.

Lebensgroße Krippe

In der Dorfmitte entstand vor drei Jahren ein Mehrgenerationenplatz, in den die Bewohner des Villmarer Ortsteil sehr viel Eigeninitiative steckten. Ein Holzpavillon bietet einen geschützten Platz zum Sitzen an. Vor rund drei Wochen blitzte die Idee auf, dass dieser Unterstand doch etwas vom Stall von Bethlehem habe. Vom Gedanken zur Umsetzung war es dann nicht mehr viel. „Wir wollten den Menschen in der Adventszeit einen Platz an bieten, zum Verweilen und runterkommen“, so die sechs Bürger, die dann innerhalb kürzester Zeit eine lebensgroße Krippe umsetzten. Über dem Holzpavillon schwebt der Stern von Bethlehem und wird im Dunkeln angestrahlt.

Auf Stroh gebetet stehen Josef und Maria um das Jesus-Baby herum. Lebensgroße Holzmodelle wurden dafür hergestellt, welche mit Stroh gepolstert und angekleidet wurden. Dank Corona wurde diese Idee geboren, da alle auch irgendwie mehr Zeit haben als in den Jahren zuvor. Doch bereits jetzt besteht der Wunsch, dass diese Krippe weiter wachsen soll. Ein Hirte und Schafe sowie ein Esel wären schön, so der Wunsch der Initiative. Auch die Heiligen drei Könige dürfen in den nächsten Jahren dazu stoßen. Wer also handwerkliches Geschick hat oder Stoffe, um die Figuren einzukleiden, ist herzlich willkommen. Besonders abends lohnt es sich, wenn die Krippe beleuchtet ist.

Krippe Langhecke

Geschmückter Weihnachtsbaum

Nie kamen alle zusammen, die an der Krippe mitwirkten. Vieles wurde zu Hause vorbereitet und dann auf dem Mehrgenerationenplatz arrangiert. Und auch wenn sich maximal zwei Haushalte trafen, ist es am Ende ein Projekt für die gesamte Gemeinschaft. Und ebenso verhielt es sich beim Weihnachtsbaum, der leuchtend am Dorfplatz steht. Wie jedes Jahr besorgte die Speditionsfirma Bockler den Baum und stellte ihn auf. Mit Flugblättern wurden die Dorfbewohner dazu animiert, beim Schmücken zu helfen. Und so war ständig Betrieb am Baum, weil alle sich am Schmücken beteiligten, natürlich nacheinander und mit Abstand. So entstand am Ende ein bunt geschmückter Baum, an dem der ganze Ort mitwirkte. Und wie sehr er ein Wir-Gefühl erzeugt, zeigte das Gespräch mit einer Spaziergängerin: „Schön ist unser Baum geworden.“ Über große rote Kugeln  bis hin zu bemalten Holzherzen oder Basteleien aus Draht und Stroh ist es ein lebendiger, bunt geschmückter Baum.

Weihnachtsbaum Langhecke

Der ganze Ort hält sich an die Corona-Bestimmungen und findet dennoch Wege, das Wir-Gefühl auch in diesen Zeiten zu leben. Und Ideen können sehr schnell umgesetzt werden, denn in dem kleinen Ort kennt jeder jeden und jeder weiß, welche Fähigkeiten der andere besitzt. „Wenn wir etwas wollen, dann fragen wir einfach.“

Eine weitere schöne Idee, um in diesen Zeiten dennoch beisammen zu sein, ist die Adventsmusik an den Adventssonntagen. Ab 17.30 Uhr erklingt dann von der Kirche her Adventsmusik, welche im gesamten Ort zu hören ist. Und so sind sich alle einig, dass auch nach dieser schwierigen Zeit die starke Dorfgemeinschaft weiter bestehen bleibt.

Weihnachtsbaum Langhecke

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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