Neues Format „Limburg spricht“ sowie ein Kommentar
Wenn mich ein Thema interessiert, rufe ich an und frage nach, immer klar verständlich, dass ich darüber berichten möchte. Warum nun doch einige Aussagen als [xxx] erscheinen, erfahrt ihr am Ende in meinem Kommentar.
In der Veranstaltungs- und Reisebranche ist alles auf null runtergefahren. Doch nicht jeder mag den Kopf in den Sand stecken. Eric Schröder von Diamond Media Events und Brigitte Erdmann von Südafrika-Reisen haben sich zusammengesetzt und mit „Limburg spricht“ ein neues Format entwickelt, welches seit zwei Wochen online ist.
„Wo bekommt man die Bibel heute her?“ Diese Frage kommt ganz am Ende des zweiten Videos von „Limburg spricht“, indem sich Brigitte Erdmann im Gespräch mit dem Domküster Elmar Moosbrugger befindet. Diese Frage kommt recht banal, sogar sehr einfach daher. Jeder käme mit zwei Minuten Nachdenken darauf, dass es die Bibel in einer Buchhandlung zu kaufen gibt. [xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx]Es ist eine Plattform für Jedermann, wird im ersten Video angekündigt, um sich über Limburg zu äußern. [xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx] Themen gebe es in Limburg reichlich, denn „Limburg brennt“, wie Brigitte Erdmann im ersten Video sagt. Die Corona-Pandemie und ihre Maßnahmen, geschlossenen Gastronomie, die Kommunalwahl, die Bürgermeisterwahl mit drei Kandidaten und einer Kandidatin, der umstrittene Neumarkt, die Sicherheit oder die Situation des Handels. Diese Themen klingen alle sehr politisch, auch wenn Erdmann äußerte, politisch soll das Format nicht sein.
Neue Formate in schwierigen Zeiten
Das Videoformat „Limburg spricht“ ist eine Kooperation zwischen der Reiseveranstalterin Brigitte Erdmann und dem Veranstaltungstechniker Eric Schröder. Schröder legte mit dem Beginn der Corona-Pandemie und den Absagen von Veranstaltungen nicht die Hände in den Schoß, sondern suchte nach Alternativen. Recht schnell stellte er einen Livestream auf die Beine, bei dem wöchentlich die verschiedensten Menschen aus Politik, Unternehmen und Ehrenamt zu Wort kamen, gepaart mit Musik. 21 Wochen lang sorgte er für bunte Unterhaltung. Im Rahmen dieses Livestreams lernte er Brigitte Erdmann kennen und die Idee wurde geboren. Ein ähnliches Format hatte Erdmann in ihrer Zeit in Südafrika auf die Beine gestellt – nämlich „Johannesburg spricht“. Wenn die Menschen die Möglichkeit bekommen, in ein Mikrofon zu sprechen, dann könne etwas Wunderbares daraus entstehen, so ihre Erfahrungen. Als sie nach Limburg kam, war sie der Meinung, dass auch die Bürger von Limburg den Wunsch verspüren könnten, mal vors Mikrofon zu treten, so Erdmann im ersten Video.
Keine Politik geplant, aber…
Und diese [xxxxx] Erfahrungen möchte sie nun auf Limburg übertragen, wo sie sich im Stadtverband der FDP, im Frauenbeirat sowie als ehrenamtliche Richterin engagiert. Es stört sie, dass immer wieder nur die negativen Seiten der Stadt hervorgehoben werden, wo es doch ein schönes Städtchen ist. [xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx] Das Format ist erstmal bis zur Kommunalwahl geplant. [xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx]
Sponsoren gesucht
Für die ganze Technik, die Aufzeichnungen und den Videoschnitt sowie die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken ist Eric Schröder verantwortlich. Die ersten beiden Videos wurden vorher angefertigt und dann auf die Plattformen hochgeladen. Er könne sich aber auch vorstellen, mal eine Livesendung zu machen oder ein Special. So könne er sich vorstellen, die neue digitale Stadtführung „Hörmal Limburg“ abzulaufen. Auch sei eventuell zum 11.11. zum Start der Fastnacht eine Livesendung geplant. Für den Beginn äußerte er sich ganz zufrieden mit den Zahlen. 173 Menschen folgten „Limburg spricht“ auf Facebook, aber die Reichweiten der Beiträge liegen bereits im niedrigen vierstelligen Bereich. Er bastelt derzeit noch an einer Internetseite für diejenigen, welche nicht in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Sein Fokus liegt jetzt darauf, 500 Personen mit einem Video zu erreichen.
Für ihn ist es eine schwierige Zeit, was bei allen Nachfragen immer wieder angesprochen wird. „Es macht keinen Spaß mehr“, so seine knappe Antwort. Auch wenn Schröder genug zu tun hat, so fehlen doch die Einnahmen. Zwar mache er einige in Videoproduktion. Für nächstes Jahr hätte er Anfragen für eine Messe sowie Hochzeiten. „Aber alle sind vorsichtig, da keiner weiß, wie es weitergeht.“ Daher ist er seit Beginn der Pandemie bestrebt, Alternativen zu suchen.
Derzeit läuft das ganze Projekt auf ehrenamtlicher Schiene. Beide erhalten kein Geld für ihr Engagement. Dennoch würden sie sich freuen, wenn es auf lange Sicht Gewinn abwirft und sich ein Sponsor findet, der das Projekt unterstützt. Dieser könnte selbst Gast sein, im Video eingebunden werden und Werbung geschaltet werden. Doch ob sich Sponsoren mit der Frage ziehen lassen „Wo gibt es die Bibel zu kaufen?“ oder alleine die Reichweite reicht, das wird die Zukunft zeigen.
Die Videos vom Format „Limburg spricht“ findet ihr auf Facebook.
Kommentar – Journalistische Nachfrage ist keine freundschaftliche Plauderei
Es kommt immer wieder in der Medienlandschaft vor, dass ein Interview geführt wird und nach der Autorisierung ist sehr viel weggestrichen, weil der Gesprächspartner es so gedruckt nicht lesen möchte. Inzwischen holen die Medien zur Gegenwehr aus und veröffentlichen diese Interviews dann, allerdings mit den gestrichenen Parts als geschwärzte Balken. Eine Autorisierung ist bei Wort-Laut-Interviews gang und gebe, jedoch nicht bei anderen journalistischen Formaten. Da gilt das gesagte Wort. Und dennoch habe ich mich dazu entschieden, einige Passagen zu schwärzen und dies auch öffentlich zu machen, was ich gerne erkläre.
„Limburg spricht“ ist ein neues Format und ich bin darauf in den sozialen Medien aufmerksam geworden. Mich als Journalistin interessiert natürlich, was die Intention eines solchen Formates ist. In der Ankündigung des ersten Videos kommt es sehr politisch herüber, es werden viele Probleme in Limburg angesprochen. Das zweite Video erscheint im Gegensatz dazu recht nichtssagend. Die Fragen wirken dilettantisch, teilweise unvorbereitet, so dass ich mich wieder nach der Intention des Projektes fragte. Im Journalismus gilt das Interview als wichtigste und beliebteste Darstellungsform, welche Neugierde und Interesse beim Lesenden oder auch Zuschauenden erzeugen soll.
Also setzte ich mich mit den beiden Initiatoren in Verbindung, sagte am Anfang des Gespräches, dass ich darüber schreiben möchte und befragte sie zu ihrem Projekt. Nun möchte Brigitte Erdmann das ganze nicht mehr als journalistische Nachfrage sehen, sondern als private, freundschaftliche Plauderei. Ich habe überlegt, wie damit umgehen, aber da es hier um meine Arbeit geht, gehe ich in die Offensive. Meine Arbeit unterliegt dem Pressekodex und in all meinen Jahren orientiere und halte ich mich daran.
Ich bin mit Frau Erdmann nicht „privat freundschaftlich“ verbunden, man kennt sich, das Lokale ist klein. Bisher hatte ich drei – vier mal in all den Jahren mit ihr zu tun. Sie kennt mich als Journalistin und kann nur wiederholen, dass ich am Anfang des Gespräches meine Intension verdeutlichte, darüber schreiben zu wollen.
Nach der ursprünglichen Veröffentlichung war Frau Erdmann „sehr enttäuscht“ da ihr meine journalistische Verwertung wohl nicht präsent war und sie das Gespräch auf privater Ebene wahrgenommen hat. Selbstverständlich trage ich diesem Aspekt Rechenschaft (auch wenn dies nicht explizit gefordert wurde) und habe die „privaten Aussagen“ aus dem Interview mit [xxx] gekennzeichnet, um mir am Ende keine falsche journalistisch Arbeit vorwerfen zu lassen.
Aber eines sei noch gesagt: Es stellt sich am Ende die Frage, wo der wesentliche Unterschied zwischen ihrer privaten und ihrer offiziellen Meinung zu diesem Projekt ist?