Mary ten Elsen – Ein offenes Ohr für alle haben

Am 2. Juli 2023 haben die Bürger aus Mengerskirchen die Wahl, wer zukünftig im Rathaus die Verwaltung lenken soll. Ein Angebot macht ihnen die CDU-Kandidatin Mary ten Elsen, die mit dem Slogan „Zielorientiert, offen und ehrlich“ antritt.

Mit dem Kundtun vom amtierenden Bürgermeister Thomas Scholz, kein weiteres Mal für das Amt zu kandidieren, habe niemand gerechnet. Daher hatte sie sich bis dato auch nie Gedanken gemacht, ob sie Bürgermeisterin werden möchte. Als sie dann jedoch gefragt wurde, ob sie sich dies vorstellen könne und sie damit das Zeichen bekam, dass man ihr diesen Job zutraue, habe sie sich damit befasst und sich entschlossen, den Bürgern von Mengerskirchen ein Angebot zu machen.

Ruder in die Hand nehmen

Die 48-jährige Mary ten Elsen, die gebürtig aus Mengerskirchen und daher dort auch verwurzelt ist, möchte die nächsten Jahre das Ruder in die Hand nehmen und den Marktflecken gestalten. Bereits als Konrektorin in der Mittelpunktschule St. Blasius Frickhofen hat sie festgestellt, dass man nur etwas umsetzen kann, wenn man auch die Befugnis hat, zu entscheiden. Zwar stehe Mengerskirchen gut da und hat eine gesunde Basis, doch in den Gesprächen mit den Bürgern, Vereinen und Unternehmen bekommt sie mit, dass diese Wünsche und Erwartungen an einen neuen Amtschef oder -chefin haben. Die Unternehmen wünschen sich zum Beispiel ausreichend Gewerbeflächen, um wachsen zu können, wobei das Verhältnis an Gewerbeflächen auch ausgewogen zum restlichen Ort sein sollte.

Ausbau Krippen- und Kitaplätze

Seit 2017 ist die Betreuung von Kindern von 0 bis 16 Jahre kostenfrei. Dies sei wichtig insbesondere bei Berufstätigkeit beider Elternteile. Durch dieses Angebot steigt natürlich auch die Nachfrage, sodass die Kommune in Krippen- und Kitaplätze investieren muss. Dieses Thema ist gerade in der parlamentarischen Diskussion, denn zukünftig sollen zwei neue Krippen-Gruppen entstehen. Dann möchte sie die beiden Schulen unterstützen und stärken, indem sie dabei z.B. ihre Kontakte und Möglichkeiten über ihre Mitgliedschaft im Kreistag Limburg-Weilburg nutzt.

Und wenn sie beim Thema Kinder, Familie und Senioren ist, dann weist sie ebenfalls auf die Spiel- und Mehrgenerationenplätze hin. In Mengerskirchen beim Pfarrheim ist bereits ein solcher Platz in Planung und ihr Wunsch ist es, in allen Ortsteilen einen solchen Platz in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort umzusetzen. „Die Spiel- und Mehrgenerationenplätze sollen in allen Ortsteilen zur Aufwertung der Ortskerne führen und sind bereits in den Ortsbeiräten im Gespräch“, so ten Elsen, „dabei dürfen diese Plätze nicht alle einem Muster folgen, sondern sollen jeweils vor Ort mit den Wünschen der Menschen geplant und realisiert werden.“

Wohnraum im Markflecken

Diese Angebote machen Mengerskirchen beliebt bei Familien und diese suchen Wohnraum im Marktflecken. Daher möchte sich ten Elsen aktiv damit beschäftigen, welche Häuser im Ort leer stehen, welche zur Vermietung oder zum Verkauf stehen und mit dabei helfen, Kontakte zu knüpfen. In ihren Augen sei es nicht alleine damit getan, am Rande neue Baugebiete auszuweisen, während die Ortskerne leer werden. Über die Dorferneuerung möchte sie junge Leute aktiv in die Ortskerne holen und ihnen Unterstützung dabei geben, wie alte Häuser energetisch mit leistbaren Kosten saniert werden können. „Der Umbau eines alten Hauses muss dabei günstiger sein als ein Neubau“, so ihre Meinung. Dabei möchte sie auf die Expertise von Fachleuten zurückgreifen und diese in die Erstellung eines zukunftsfähigen Konzeptes einbinden. Es ist für sie wichtig, alle dafür angebotenen Förderprogramme zu nutzen und auszuschöpfen.

Blick für die Senioren

Ihr Blick richtet sich allerdings nicht nur auf junge Menschen und Familien. Besonders wichtig sind ihr auch die Senioren, wird die Gesellschaft doch immer älter. Zwar gebe es bereits gute Angebote im Marktflecken wie die Senioren- und Tagespflege sowie einen gut vernetzten Seniorenbeirat. Dennoch ist es ihr Wunsch, eine Gemeindepflegerin einzustellen, die aktiv auf die Senioren zugeht. Auch hinsichtlich der Mobilität zur Erreichung von Dienstleistungsangeboten mache sie sich Gedanken und könne sich dafür einen gemeindlichen Fahrdienst vorstellen.

Mit der Windenergie ist Mengerskirchen bei Erneuerbaren Energien bereits gut aufgestellt. Wie Thomas Scholz letztes Jahr im Interview aufzeigte, produziert Mengerskirchen 156 Prozent des im Marktflecken verbrauchten Stroms. Weitere Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden sollen geprüft und bei technischer und wirtschaftlicher Machbarkeit installiert werden. Sie sei gegen Pauschalaussagen, dass alle gemeindeeigenen Gebäude dafür genutzt werden müssten, sondern möchte sich alle Gebäude hinsichtlich Erneuerbarer Energien und energetischer Sanierung anschauen, um dann jeden einzelnen Fall zu entscheiden. Viel wichtiger noch sind in ihren Augen Fördermöglichkeiten für die Menschen vor Ort, um auf den eigenen Dächern PV-Anlagen zu realisieren. Auch sei je nach Bausubstanz eine energetische Sanierung bestehender Gebäude vor Umsetzung genau zu betrachten und zu bewerten.

Vereinslotse als Bindeglied

Für die Vereine hätte sie gerne einen Vereinslotsen als Bindeglied zwischen den Vereinen und der Verwaltung, der sich ganz gezielt um die gestellten Anforderungen kümmern kann. Es geht nicht immer nur um eine finanzielle Unterstützung der Vereine. Es geht auch darum, sie bei Fördermöglichkeiten oder anderen Vorhaben zu beraten.

Ansonsten stellt sie in ihren Gesprächen fest, dass die Menschen sich ein offenes Ohr wünschen und beklagen, dass manche Dinge in der Umsetzung zu lange brauchen. „Manchmal sind es nur Kleinigkeiten wie neue Gießkannen auf dem Friedhof“, so Mary ten Elsen. Sie möchte sich dafür einsetzen, dass solche Dinge auf kurzen Wegen zügiger umgesetzt werden. Ihr ist es wichtig, alle Bürger von Mengerskirchen mitzunehmen und sich die verschiedenen Meinungen anzuhören. Sie wirbt dann aber auch damit, dass ein Mehrheitsentscheid akzeptiert werden sollte. Und sie möchte alle Ortsteile mitnehmen, damit sich keiner abgehängt fühlt. Sie möchte eine Bürgermeisterin für alle sein und ihr langjähriges, kommunalpolitisches Engagement sowie ihre Verwurzelung in der Kommune dafür in die Waagschale werfen.

Zum Schluss eine schnelle Fragerunde

  1. Was sind die Stärken von Mengerskirchen?

Mengerskirchen ist ein schöner Ort, gut zum Leben, es gibt alles vor Ort. Zudem ist es ein innovativer Ort mit dem Inklusionshaus, dem Familien- und Gründerzentrum.

  1. Was sind die Schwächen von Mengerskirchen?

Es ist nicht immer leicht, sich als Neubürger in Mengerskirchen zu integrieren.

  1. Was würden Sie als erstes anpacken, wenn Sie gewählt werden?

Ich würde mich für die Einstellung einer Gemeindepflegerin, eines Vereinslotsen und eines Gerätewarts für die Feuerwehr einsetzen. Zudem würde ich kleine Dinge, die mir im Wahlkampf angetragen wurden und die auf kurzem Weg umgesetzt werden können, realisieren.

Ihr Gegenkandidat um das Amt des Bürgermeisters ist Daniel Melchert, welcher parteiunabhängig antritt. Was er möchte, findet ihr hier.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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