Mehr sichere Radwege in Beselich und Anbindung an Gewerbegebiet

In Beselich fehlt es innerorts und außerorts an sicheren Radwegverbindungen. Zudem haben Radfahrer keine Möglichkeit, ihre Räder sicher abzustellen. Vor allem die Gewerbegebiete seien nur mit dem PKW erreichbar.

Letzte Woche stellte die Kreisverwaltung den Nahmobilitätscheck vor, welcher Grundlage für den Masterplan Radverkehr ist. Am Freitag ist dies Thema im Kreistag. Bei der Erarbeitung des Checks haben sich mehrere Vertiefungsbereiche ergeben, so auch der Gewerbestandort Beselich. Der thematische Schwerpunkt könnte hier eine Anbindung der Arbeitsplätze an die umliegenden Orte und Kommunen sein.

Ist-Zustand des Gewerbegebietes

Das Gewerbegebiet Beselich befindet sich nordöstlich von Obertiefenbach und verteilt sich beidseitig der B9. Mehrere Unternehmen haben sich dort angesiedelt. Die Nahversorger können von Obertiefenbach aus zu Fuß oder mit dem Rad erreicht werden, jedoch fehlt eine Fahrradinfrastruktur. Um zum nördlichen Bereich des Gewerbegebietes zu gelangen, müssen die Radfahrer zwei Kreisverkehre passieren. Die Brücke über die B49 selbst ist für Fußgänger nicht begehbar und sie müssen einen Umweg in Kauf nehmen. Es gibt einen straßenbegleitenden Radweg von Oberweyer und Steinbach. Von Heckholzhausen aus führt die Beschilderung durch den Wald, ohne Beleuchtung. Und im Gewerbegebiet selbst fehlen die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Insgesamt ist das ganze Gewerbegebiet für eine Erreichbarkeit mit dem PKW ausgelegt.

Attraktivität steigern

Ziel wäre es, diese Defizite zu beseitigen und die Attraktivität zu erhöhen, das Gewerbegebiet mit dem Rad oder zu Fuß zu erreichen. Dazu zählen eine sichere Infrastruktur sowie Service-Maßnahmen wie Beschilderung, Abstellmöglichkeiten und Beleuchtung. Von Heckholzhausen ins Gewerbegebiet existiert ein alter Abschnitt der Bundesstraße, parallel zur B49. Dieser Abschnitt könnte sehr gut für den Radverkehr ausgebaut werden. Eine Führung durch den Wald und über Feldwege könnte dadurch beseitigt werden. Es bedarf dann jedoch noch einer sicherer Zuwegung zu diesem Weg.

Die Kreuzung Auf Springen/ Gottlieb-Daimler-Straße birgt ein hohes Konfliktpotential zwischen Radfahrern und Schwerlastverkehr, so dass hier eine für alle gut sichtbare Beschilderung notwendig wäre. Um Beselich herum könnte es zudem zu Konfliktsituationen zwischen Radfahrern und der Landwirtschaft kommen. In solchen Bereichen hilft eine übersichtliche, gute Beschilderung, solche Situationen zu vermeiden oder sicher zu gestalten. In Obertiefenbach könnten Radfahrer das Nebenstraßennetz nutzen. Für alle Kreuzungsbereiche gilt eine sichere Gestaltung für alle Verkehrsteilnehmer.

Doch nicht nur vorhandene Radwege führen zu einem Umstieg auf dieses Verkehrsmittel. Auch vor Ort müssten Strukturen vorhanden sein, damit die Menschen auf das Rad umsteigen. Fahrradfreundliche Arbeitgeber könnten ihren Teil dazu beitragen, indem sie alle Arten der Nahmobilität unterstützen. Für ihre Arbeitnehmer wäre dies vor allem qualitativ hochwertige Abstellanlagen, damit eine Anreise mit dem Rad attraktiv ist. Auch eine Ladestation für E-Bikes, Umkleideräume oder Duschen in den Unternehmen könnten die Attraktivität für den Radverkehr stärken. Überhaupt könnte die Attraktivität in Beselich steigen, wenn genügend Abstellmöglichkeiten in allen Ortsteilen vorhanden wären.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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