Müll im Landkreis – 510 Kilogramm Müll pro Einwohner

Abfallvermeidung, richtige Mülltrennung und Recycling – alles Themen, die beim Klimaschutz eine Rolle spielen. Aufmerksamkeit erhält das Thema lokal eventuell mal, wenn es um die neuen Müllgebühren geht. Ab und zu rückt das Thema Mülltrennung auch ins Blickfeld.

Doch insgesamt ist es ein Thema, welchem nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Oder wie oft unterhaltet ihr euch in der Familie oder mit Freunden über die eigenen Müllmengen?

Europäische Woche der Abfallvermeidung

Ein spezielles Augenmerk auf das Thema richtet die Europäische Woche der Abfallvermeidung, welche vom 20. bis 28. November läuft. In diesem Jahr lautet das Motto „Wir zusammen für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit“. Diese Kampagne existiert seit 2009 in ganz Europa. Es ist die größte Kommunikationskampagne zum Thema Abfallvermeidung. Es geht nicht nur darum, auf das Thema aufmerksam zu machen. Sondern die Kommunen sind auch aktiv dazu aufgerufen, mit verschiedenen Aktionen dem Thema zu begegnen. Im Landkreis Limburg-Weilburg nimmt noch keine Kommune an der Aktion teil.  Dennoch rückt das Thema die Woche in den Blick.

Müllmengen im Landkreis

In Deutschland fallen im Jahr rund 50 Millionen Tonnen Müll an. Rund 96.400 Tonnen Müll stammen dabei aus dem Landkreis. Pro Einwohner fallen im Landkreis insgesamt im Jahr 510 Kilogramm Abfall an. Damit liegen wir im Durchschnitt von Deutschland wie auch der EU mit rund 502 Kilogramm Müll pro Kopf im Jahr. 2018 waren es im Landkreis noch 481 Kilogramm Abfall pro Einwohner. Wer sich die Abfallberichte des AbfallWirtschaftsBetrieb (AWB) Limburg-Weilburg der letzten Jahre durchliest, sieht, dass es immer Schwankungen gibt. So befanden sich in den letzten Jahren die pro Kopf Menge Abfall pro Jahr zwischen 479 Kilogramm bis 510 Kilogramm. Mit dem produzierten Müll landet Deutschland international auf Platz fünf. Noch mehr Müll wird in den USA, China, Brasilien und Japan produziert.

Die im Landkreis Limburg-Weilburg entstandenen Müllmengen von 96.430 Tonnen verteilen sich wie folgt:

Müll Landkreis Limburg-Weilburg
Quelle: Abfall- und Energiebericht 2020 AWB Limburg-Weilburg

Aufteilung der Müllmengen im Jahr 2020

Die 96.430 Tonnen Müll werden zu 95,49 Prozent komplett verwertet. Die restlichen 4,51 Prozent müssen beseitigt werden. Den höchsten Anteil machte die graue Tonne aus mit 33.859 Tonnen Müll, gefolgt vom Bioabfall mit 23.240 Tonnen und Papier mit 12.852 Tonnen. Die kleinste Menge machen die Leichtverpackungen im gelben Sack mit 4.349 Tonnen aus. Runtergerechnet auf die Einwohner sind dies im Jahr 195 Kilogramm Restmüll, 135 Kilogramm Biomüll und 75 Kilogramm Papier und Pappe. Vor allem auf Glas und Gelber Sack geschaut, nahmen die Abfallmengen in den letzten Jahren zu.

Müll Limburg-Weilburg duale System
Quelle: Abfall- und Energiebericht 2020 AWB Limburg-Weilburg

Was passiert mit dem Müll?

Der Bioabfall verrottet im Kompostwerk innerhalb von 21 Tagen und es wird ausgereifter Kompost sowie Pflanzenerde erzeugt. Diese besitzen das Gütesiegel. Zur 2/3 erfolgt eine landwirtschaftliche Weiterverwendung, der Rest geht in den Landschafts- und Gartenbau. Der Kompost aus Bioabfällen ist ein Naturprodukt, welches die Bodeneigenschaften verbessert und durch seine lockere Struktur zu einem ausgewogenen Bodenleben führt. Dies ist jedoch nur möglich, wenn es sich um reinen Biomüll ohne Störstoffe handelt.

Die Restabfälle aus der grauen Tonne gelangen als energiereiche Bestandteile als Brennstoffe in industriellen Anlagen. Rund 10 Prozent des Abfalls verbleibt als energiearme, biologisch deaktivierte (inerte) Restmenge auf der Deponie. Das Deponiegas, welches auf der Deponie entsteht, wird über ein Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Hierbei handelt es sich um eine klimafreundliche Energieerzeugung, die rund 86 Prozent des Strombedarfs des AbfallWirtschaftsBetriebs Limburg-Weilburg erzeugt. Neben der klimafreundlichen Energieerzeugung können dadurch im Jahr 55.000 Euro Kosten eingespart werden. Das eingesammelte Papier wird in drei Fraktionen sortiert und in gepressten Ballen zur Wiederverwertung an Papierfabriken geliefert.

 

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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