#Mutmachergeschichten: Für Kleinigkeiten dankbar sein

Corona wirkt auf alle Lebensbereiche ein. Mit den #Mutmachergeschichten gibt es Einblicke in die verschiedenen Themen, die von dem Virus beeinflusst sind und wie die Menschen damit umgehen.

Mit ihrem Glauben an Gott, positiven Gedanken und Dankbarkeit gelingt es Kerstin Löwer und Ulrich Eggers, durch die Corona-Pandemie zu kommen.

Fehlende Dinge im privaten Bereich

Ihre Gesamtsituation hat sich durch Corona nicht ganz so drastisch verändert wie bei anderen Menschen. Beruflich gab es kaum Auswirkungen, wobei die beiden nicht wissen, ob als Auswirkung von Corona eventuell noch etwas in den nächsten Jahren kommt. Aber im privaten Bereich, der ebenfalls einen Großteil der Lebensqualität ausmacht, vermissen sie schon einiges. So fehlt ihnen das regelmäßige Essen gehen oder auch das aktive Gemeindeleben in der freien evangelischen Gemeinde, dem Christus Centrum Limburg.

Aber es ist für sie kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. „Unser Gottvertrauen macht das Leben leichter“, ist Kerstin Löwer überzeugt. Und weiter sagt sie: „Ich glaube, dass die Bibel die Wahrheit ist. Deshalb muss ich mich vor nichts und niemanden fürchten. Gott kennt keine Krisen.“ Wenn sie Fragen hat, findet sie Antworten in der Bibel und in der Offenbarung steht eben auch drin, dass die Welt nicht zu retten ist. Sie werde von Naturkatastrophen heimgesucht und die Menschen werden gegeneinander gehen. Dinge, die jetzt im alltäglichen Miteinander zu spüren sind. Aber sie sieht das Gute darin und sagt ganz klar: „Gott hat einen Plan.“

Vor wenigen Jahren zu Gott gefunden

Dies war nicht immer so. Noch vor drei Jahren konnte sie nichts mit Gott anfangen. Zwar sei sie katholisch aufgewachsen, doch mit Anfang 20 sei sie aus der Kirche ausgetreten und 30 Jahre spielte Gott keine Rolle in ihrem Leben. Ihr Mann Ulrich Eggers war eingefleischter Atheist, doch er war derjenige, der zuerst zum Glauben fand. Über verschiedene Seminare hatte er etwas eher als seine Frau Zugang zum Glauben. Als Kerstin sich in einer Art Burnout-Situation befand und nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte, besuchten beide einen Vortrag „Raus aus der Falle – wie negative Gedanken die Gesundheit beeinflussen!“ – ohne zu wissen, dass das Christuszentrum Veranstalter war. „Es hat mich mitten ins Herz getroffen“, erinnert sich Löwer zurück, „an Gott zu glauben, ist eine Entscheidung.“

Für die Gemeinde an sich war es eine große Umstellung, dass mit Beginn der Corona-Pandemie erstmal keine Gottesdienste mehr stattfinden durften. Bereits vorher wurden die Gottesdienste auf YouTube für die Gemeindemitglieder übertragen, welche nicht teilnehmen konnten und dies wurde jetzt beibehalten. Neu hinzu kamen kleine Filme, welche bis heute positive Impulse geben und Mut machen. Nur das Gemeindeleben findet momentan nicht so lebendig statt wie vor Corona und das fehlt den beiden. Und wenn man sich trifft, fehlen ihr die herzlichen Begrüßungen und Umarmungen.

Dankbar für Kleinigkeiten sein

Kerstin Löwer hat in der Pandemie ihren Bruder verloren und durch die eigene Erfahrung findet sie es allgemein für Familien schwierig, in dieser Situation einen geliebten Menschen zu verlieren, wenn man denjenigen im Krankenhaus nicht besuchen darf. Auch findet sie es absolut schlimm, dass die Pflegedienstkräfte auch nach einem Jahr Pandemie noch immer unterbezahlt sind. Klatschen alleine reicht ihrer Meinung nach nicht aus.

Egal, ob jemand an Gott glaubt oder nicht, hat Ulrich Eggers einige Tipps, wie man gut durch die Zeit hindurchkommt. Für ihn ist es von Bedeutung, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden. Es bringt gar nichts, sich gedanklich an unwichtigen Themen festzuhalten. Und es ist ihm wichtig dankbar zu sein, denn dies bringt positive Gedanken. „Ich bedanke mich viel, auch für Kleinigkeiten“, so Eggers, „ich kann für alltägliche, normale Dinge dankbar sein wie dass ich sehe, höre und schmecken kann.“ Aber auch Mut und Aufgeschlossenheit sind für ihn Dinge, mit denen jeder durch die Pandemie kommt. Und wenn man selbst mal nicht weiter weiß, können Gespräche mit anderen positive Impulse geben.

Ihr habt auch eine #Mutmachergeschichte? Habt in der Pandemie neue Rituale entwickelt, etwas Neues für Euch entdeckt oder Euch neu orientiert? Dann schreibt mich gerne an info@hl-journal.de

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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