Nach 40 Jahren Technik in neue Hände
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Gestern nahm Karl Lindig, 75 Jahre, seinen Hut und übergab die Technik im Elzer Bürgerhaus in neue Hände. Rund 40 Jahre hat er die Technik ehrenamtlich bei diversen Veranstaltungen gefahren. Doch nun ist es Zeit, den Staffelstab zu übergeben. Weitere Themen beschäftigen sich mit dem Verkehr und den Straßen.
Mit langanhaltendem Applaus bedankten sich die Gemeindevertreter bei Karl Lindig für sein Engagement. Bürgermeister Horst Kaiser sprach seinen Dank aus für die langjährige Tätigkeit und dass Karl Lindig immer beraten sowie geholfen hat. „Es war immer eine sehr gute Zusammenarbeit.“ Auch Karl Lindig äußerte, dass ihm die 40 Jahre sehr viel Spaß gemacht haben, „aber irgendwann muss auch mal Ende sein.“ Da im Vorfeld niemand gefunden wurde, der dieses Aufgabe ehrenamtlich übernimmt, wurde die Dienstleistung an Eric Schröder von Diamond Media Event übergeben.
Neue Gebühren für die Technik
Und damit mussten die Gemeindevertreter über eine Änderung der Gebührenordnung über die Nutzung des Elzer Bürgerhauses beschließen. Bisher haben Elzer Veranstalter 15 Euro pro Stunde und auswärtige Veranstalter 20 Euro pro Stunde bezahlt. Aus einer Vorlage des Gemeindevorstandes geht hervor, dass Eric Schröder ein Angebot über 29,75 Euro pro Stunde gemacht hat, ohne Unterscheidung in auswärtige oder Elzer Veranstalter. Daher schlug der Gemeindevorstand vor, die Gebühren auf 30 Euro pro Stunde anzupassen. Bereits im Ältestenrat vor der Sitzung wurde geäußert, dass weiterhin eine Unterteilung in Elzer Veranstalter und Auswärtige gewünscht ist, vor allem auch unter dem Aspekt, Elzer Vereine zu unterstützen. Daher wurde der Vorschlag des Ältestenrates, 20 Euro pro Stunde für die Elzer und 40 Euro pro Stunde für Auswärtige, von den Gemeindevertretern einstimmig angenommen.
Verkehrswende in Elz
Weitere Themen in der Sitzung beschäftigten sich rund um das Thema Verkehr und Straßen. Bereits im Juni 2021 habe die Bürgerliste den Antrag gestellt, dass in der Gemeinde ein Nahmobilitäts-Check durch ein sachkundiges Büro durchgeführt wird, denn „ohne Verkehrswende keine Klimawende“, so Fraktionsvorsitzender Heiner Egenolf. Mit diesem Antrag sollte nochmal daran erinnert werden.
Die SPD beantragte, dass die Gemeinde sich 70 weiteren Kommunen anschließt und die Resolution „Städteinitiative Tempo 30“ unterzeichnet. Bisher müssen Verkehrsgutachten und Lärmgutachten vorgelegt werden, um als Gemeinde Tempo 30 in einer Straße auszuweisen. „Wir wollen als Gemeinde selbst entscheiden, wo Tempo 30 sein soll“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Lang in seiner Begründung.
SPD und Bürgerliste beantragten beide, dass Alternativen für Straßensanierungen geprüft werden sollen. Durch frühzeitiges Sanieren von Straßenschäden, sind Straßen länger haltbar und Zweitausbauten könnten dadurch eventuell vermieden werden. Beide Fraktionen wünschen sich zudem, dass eine frühzeitige Information der Anlieger über anstehende Maßnahmen erfolgt. Bürgermeister Horst Kaiser wies darauf hin, dass vor zehn Jahren die Gemeinde Standards festgelegt wie den barrierefreien Ausbau ohne Bordsteine und den Pflasterbelag in Wohnstraßen. „Bisher sind wir gut damit gefahren“, so Kaiser. Gerne könnte mit einem Planungsbüro nochmal eine Prüfung zum Thema vorgenommen werden.
Die Verwaltung informiere die Anlieger seit Jahren frühzeitig über anstehende Maßnahmen. Geäußerte Ideen nimmt die Gemeinde dabei auf und setzt sie wenn möglich auch um. Für die in diesem Jahr anstehenden Baumaßnahmen wurden bereits im letzten Jahr mehrere Versammlungen mit den Anliegern durchgeführt. Alle Anträge wurden einstimmig durch die Gemeindevertretung angenommen.
Durchfahrtsverbot Sandweg
Harry Mohr (SPD) fragte nach, wie die Gemeinde als Ordnungsbehörde das Durchfahrtsverbot für LKWs im Sandweg kontrolliert. Anwohner beschweren sich, dass täglich zwischen 20 und 30 LKWs durch den Sandweg fahren, um zum Industriegebiet oder aus dem Industriegebiet zu gelangen. Dabei weisen Verkehrsschilder auf das Durchfahrtsverbot hin und es gibt extra Zufahrten von der B8 zum Industriegebiet. Die Anwohner fühlen sich durch den entstehenden Krach gestört. Zudem leidet auch der Zustand der Straße darunter.
Im November habe die Gemeinde eine Woche lang rund um die Uhr den Verkehr aufgezeichnet. Das Durchfahrtsverbot habe die Polizei kontrolliert und abgemahnt, so Kaiser in seiner Antwort. Die Straßenschäden seien in seinen Augen verständlich, ist doch die Straße schon über 55 Jahre alt. In den ersten Jahre war der Sandweg die zentrale Zufahrt zum Gewerbegebiet und dies wußten die Anlieger auch. Er könne leider nicht sagen, wann eine Sanierung des Sandweges ansteht. Mit Hessen Mobil sei er derzeit im Gespräch, ob die bisherige Feuerwehrausfahrt auf die B8 am Sportplatz nicht eine offizielle Ausfahrt vom Gewerbegebiet werden könnte. Diese Maßnahme könnte die Belastung der Anwohner verringern.
Radweg zwischen Elz und Malmeneich
Eine weitere SPD-Anfrage betraf einen möglichen Radweg zwischen Elz und Malmeneich. Der Beschluss stamme aus Juni 2021 und Yvonne Schäfer, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, fragte nach, was sich in dem Bereich getan habe. „Es ist schade, dass der Radweg zu 50 Jahre Zusammenschluss Elz-Malmeneich noch nicht verwirklicht ist“, so Schäfer.
So einfach ist dies nicht, wie Horst Kaiser in seiner Antwort darlegte. Die Verwaltung habe den Trassenverlauf geprüft, doch es gibt durchgehend weder links noch rechts von der Fahrbahn genügend Platz für die Umsetzung eines Radweges. Zudem müssten größere Waldflächen dafür weichen, was Fragen des Naturschutzes aufwirft.
Hessen Mobil mache selbst auch keine Aussagen und weist darauf hin, dass die Gemeinde erst ein Bedarf ermitteln soll. Daher könne er derzeit keine zeitliche Perspektive für dieses Projekt geben und weist nochmal auf den Nahmobilitäts-Check hin, der jetzt angegangen werden soll. Zumindest findet eine Verbesserung der Verbindung über die Mordschau für den Freizeit-Radverkehr statt. Ähnlich sieht es für den Radweg entlang der B8 aus, denn die CDU beantragt hatte. Hier soll eine Machbarkeitsstudie mit Limburg und Hadamar erfolgen. Da diese jedoch im Regionalplan ausgewiesen ist, könnte es hier eine besondere Förderung geben.
Ein weiteres Thema in der Gemeindevertretersitzung war das Thema Gebührenbefreiung der Ü3-Betreuung im Kindergarten.