Neubau des Kreiskrankenhauses Thema im Kreis

Anfang März verkündeten die Kreisfraktionen CDU und SPD, dass sie einem Neubau des Kreiskrankenhauses in Weilburg aufgeschlossen gegenüberstehen. Dieses soll mit dem Umzug der Vitos-Klinik von Weilmünster nach Weilburg verbunden werden. Die beiden Fraktionen sehen darin einen wichtigen Schritt zur Sicherung der medizinischen Versorgung im Landkreis. Die Grünen stehen dem Projekt positiv gegenüber. 

Heute Abend ist dies Thema im Haupt- und Finanzausschuss sowie am Freitag im Kreistag. Die Kreisverwaltung rechnet aktuell mit einer Investition von 110 Millionen Euro. Die Kreisverwaltung hat als Vorlage verglichen, wie sich die Kosten ohne Neubau und mit Neubau darstellen. Auf lange Sicht sei der Neubau für den Kreishaushalt günstiger, als wenn das Kreiskrankenhaus in den nächsten Jahren Stück für Stück saniert wird (Quelle Parlamentsinformationssystem Landkreis). 

Bündnis 90/ Die Grünen haben sich nun im Vorfeld zum Thema informiert. Mit den Informationen gehen sie in die heutigen Beratungen. Sie besuchten die Vitos Klinik für Neurologie in Weilmünster und suchten das Gespräch mit der Klinikleitung. „Bei einem solchen Finanzierungsrahmen kann man nicht einfach die Hand heben, ohne vorher Informationen über die geplante Zusammenarbeit zu sammeln“, führt Sabine Häuser-Eltgen, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreis aus.

Fraktion sieht deutliche Verbesserungen für die Patienten

Klinikdirektor Dr. Christoph Best und der Geschäftsführer Martin Engelhardt eine Einführung in die Historie und die aktuellen Leistungen der Klinik Weilmünster. Danach stellten sie sich den Fragen der Grünen Kreistagsfraktion. Besonders kritisch sahen die Grünen die Belange des Personals und der Bürgerschaft von Weilmünster. „Wir sind als Kreispolitiker auch den Bürgern von Weilmünster gegenüber verantwortlich. Wir können nicht einseitig die Belange Weilburgs betrachten“, mahnt Fraktionsmitglied Anke Föh-Harshman.

Die Bedenken wurden aber durch die Erklärungen des Geschäftsführers weitgehend zerstreut. Dieser führte aus, dass es für die Neunutzung des Klinikgeländes Weilmünster bereits eine breit aufgestellte Steuerungsgruppe gäbe. Durch geführte Gespräche mit der Personalvertretung der Vitos versicherten sich die Grünen, dass auch die Belange des Personals gewahrt werden. Auf Frage der sozialpolitischen Sprecherin Birgit Geis hinsichtlich der zukünftigen Personalsituation versicherte der Geschäftsführer, dass es durch den Umzug trotz einer eventuellen Verminderung der Bettenanzahl keine Personalentlassungen geben würde. Man braucht auch in Zukunft dringend die hochqualifizierten Mitarbeitenden.

Qualitätsverbesserung für Patienten

Trotz der anfangs bestehenden Bedenken gegen einen Neubau erschließt sich den Grünen der finanzielle Vorteil eines Neubaus gegenüber einer Sanierung des Weilburger Altbaus. Zumal es für den Neubau Fördermöglichkeiten durch das Hessische Sozialministerium gibt. Aber auch die deutlichen Qualitätsverbesserungen der Rahmenbedingungen für die Patienten spielen eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung der Grünen.  Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zweier großer Kliniken verbessere sich die Versorgung der Menschen in der Region, so auch die Aussage des Geschäftsführers Engelhardt. Weiterhin erleichtert dies die Gewinnung von qualifiziertem medizinischem Personal.

„Wir haben die Gesamtplanung des Vorhabens von Anfang an konstruktiv durch unsere kompetenten Mitglieder im Landeswohlfahrtsverband, Jutta Lippe, als auch der Gesellschafterversammlung des Krankenhauses Weilburg, Dieter Langer, begleiten können. Dadurch hatten wir immer aktuelle Informationen über die Vorgehensweise beider zukünftiger Kooperationspartner und konnten frühzeitig unsere Anregung und Bedenken einbringen, eine Zustimmung zu diesem zukunftsweisenden Projekt fällt uns GRÜNEN  aber nach diesem Gespräch leichter“, erklärt Häuser-Eltgen abschließend.

Mehr zum Thema auch in der folgenden Pressemitteilung: „FDP fordert mehr Informationen zum Klinikneubau“

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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