Neuer Solarpark für Erreichen der Klimaziele
Ein möglicher Solarpark entlang der A3 bei Lindenholzhausen ist seit Dezember Thema in der Region. Landwirte sowie Bürger aus Lindenholzhausen haben sich gegen das Projekt ausgesprochen. Nun meldet sich die Energieversorgung Limburg zu Wort. Der neue Solarpark soll Limburg beim Erreichen der Klimaziele helfen.
Bereits im Dezember äußerten sich der Kreisbauernverband zu einem möglichen Solarpark und letzte Woche war er Thema bei der Sitzung des Ortsbeirates Lindenholzhausen. Hier herrschte Unmut, weil sich der Ortsbeirat nicht mit einbezogen fühlt bei einem so wichtigen Thema. Das Projekt war jetzt lokal und überregional in den Medien. Nun bezieht die EVL Stellung zum Projekt. Nachfolgend die Stellungnahme der EVL.
Erreichen der Klimaziele
Ohne eine rasche und vollständige Umstellung der Stromerzeugung auf regenerative Quellen sind die Klimaschutzziele nicht zu erreichen. Zudem bietet der Ausbau Erneuerbarer Energien viele Chancen – so auch der geplante Solarpark an der A3 entlang Lindenholzhausen. „Um dem Klimawandel zu begegnen brauchen wir solche dezentralen Solarparks, die eine Stromerzeugung vor Ort ermöglichen“, führt Gert Vieweg, Geschäftsführer der Energieversorgung Limburg EVL aus. Deshalb hat sich die EVL mit ihrem Partner Thüga Erneuerbare Energien (THEE) auf den Weg gemacht und Potentialflächen im Limburger Stadtgebiet zu erkunden. Herausgekommen ist ein etwa 28 Hektar großer Suchraum für eine potenzielle Solarparkfläche südlich der Autobahn A3.
Es besteht das Ziel innerhalb des betrachteten Suchraums eine Fläche von mindestens zehn Hektar zu finden, welche sich für die Errichtung eines wirtschaftlichen Solarparks eignet und allen Belangen, so auch den Belangen von Landwirten und Bürgern, bestmöglich gerecht wird. Bei der Potenzialflächenanalyse findet eine Prüfung diverser Kriterien, wie z. B. Naturschutz, Stadtentwicklung, Wasserschutz und Landwirtschaft statt. In den verbleibenden Flächen wird im Sinne der landespolitischen Ziele ein regionaler Vergleich der Bodenzahlen vorgenommen. So weist der Suchraum geringere Bodenzahlen auf als beispielsweise Flächen nördlich der Autobahn. Darüber hinaus weist der Suchraum eine infrastrukturelle Vorbelastung (Autobahn und Freileitungen) auf und entspricht somit der bevorzugten Kulisse gemäß EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz).
10 Hektar für Wirtschaftlichkeit
Eine Fläche von rund zehn Hektar würde die Errichtung eines Solarparks mit etwa zehn Megawatt ermöglichen. Dieser könnte zehn bis elf Millionen kWh Ökostrom pro Jahr erzeugen. Damit können rund 4.000 Haushalte klimafreundlich versorgt und jährlich rund 6.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Versiegelt wird nur ein kleiner Teil der genutzten Fläche. Die Module werden mittels
Rammstützen befestigt und sind teildurchlässig, wodurch das Wachstum von verschiedenen Pflanzen unterstützt wird. So können unterhalb der Module und zwischen den Modulreihen Blühwiesen für die Bienenzucht entstehen. Auch ist eine Nutzung der Wiesen für die Schafzucht möglich. Lediglich die Flächen für die benötigten Wartungswege sowie die Standorte der Trafostationen wären versiegelte Flächen.
Freiflächensolarparks bieten große Chancen einer ökologischen Aufwertung von Flächen über den Betriebszeitraum. Nach der Betriebszeit erfolgt ein vollständiger Rückbau der Anlage. Im Anschluss stehen die Flächen wieder ohne Einschränkungen der Landwirtschaft zur Verfügung. Die Nutzung der Dach- und Konversionsflächen für die Erzeugung von Solarenergie ist eine gute Sache, reicht jedoch als alleinige Maßnahme gegen den Klimawandel nicht aus. Der geplante Solarpark produziert grünen Strom im Megawatt-Bereich und vermeidet dadurch rund 6.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr. Nur durch gebündelte Maßnahmen, zu denen auch Großprojekte wie ein 10-Megawatt-Solarpark gehören, kann der Klimawandel wirksam bekämpft werden