„Nicht geschafft, den Faschismus aus den Köpfen zu verbannen“

Vor 75 Jahren am 8.Mai war der Zweite Weltkrieg zu Ende. Bündnis Courage lud zum 75. Jahrestag der Befreiung zu einer Demonstration für Demokratie, Frieden und Solidarität ein.

Rund 100 Menschen kamen auf dem Bahnhofvorplatz zusammen, um gemeinsam ein Zeichen gegen rechts zu setzen. Eingeladen dazu hatte das Bündnis Courage Limburg/ Diez, ein Bündnis von Menschen, die etwas gegen die Rechtsentwicklung im Land unternehmen. Unterstützt wurden sie von weiteren Vertretern wie dem DGB Kreisverband, den Schülern von Fridays for Future, von Bündnis 90/ Die Grünen sowie dem Kreisverband die Linken.

Aufpassen, was am rechten Rand geschieht

Mit dem Zweiten Weltkrieg dachte man lange, der Faschismus sei auch vorbei, doch in den letzten Jahren nahmen die rechten Taten wieder zu. Zu nennen sind da der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, das Attentat in Halle auf eine Synagoge oder die Attentate in Hanau. Das Bündnis Courage demonstrierte dafür, dass mehr getan wird, um dagegen vorzugehen. Rechte Straftäter müssen konsequent verfolgt werden, die Hintergründe rassistischer Taten müssen aufgeklärt und behördliche Aktenbestände müssen offengelegt werden, so die Forderungen.

So liefen die Demonstranten laut durch die Stadt und machten auf ihre Belange aufmerksam. „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ oder „Demokratie im Lande, Frieden in der Welt, Solidarität mit den Opfern von Faschismus und Krieg“ war auf den Plakaten zu lesen. Am Rande der Demonstration standen zu Beginn ebenfalls vier Mitglieder des AfD-Kreisverbandes. Bündnis Courage wandte sich an die Ordner und äußerte die Bitte an diese Vier, weder bei der Demonstration mit zu laufen, noch sie zu stören. Sehr zufrieden waren die Organisatoren mit der Anzahl der Teilnehmer. Sie wussten nicht, wie viele unter den derzeitigen Bedingungen kommen werden. Erst Freitag Nachmittag gab es die Genehmigung für die Demo mit unbegrenzter Teilnehmerzahl.

Es sei wichtig, Stellung zu beziehen, zu zeigen, wie wehrhaft die Demokratie ist und Verantwortung zu übernehmen. Dabei sei auch ein Blick auf den rechten Rand angebracht, um zu schauen, was da geschieht.

Bereits gestern gab es vor allem in den sozialen Netzwerken viele Bekundungen zum 75. Jahrestages des Kriegsendes. Esther Bejarano, Auschwitz- und KZ Ravensburg-Überlebende hat eine Petition gestartet, damit der 8. Mai, der Tag der Befreiung nach 75 Jahren deutschlandweit zum Feiertag erklärt wird.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.