Pflegende Eltern ohne Lobby und Glasfaserausbau in Limburg

Pflegende Eltern haben keine Lobby. Um etwas daran zu ändern, dafür kämpft Simone Braunsdorf-Kremer aus Hadamar. Ein weiteres Thema ist der Glasfaserausbau in Limburg – diesmal mit der Telekom als Akteur.

Pflegende Eltern ohne Lobby

Seit Jahren klärt Simone Braunsdorf-Kremer über das Leben mit einem behinderten Kind auf. Sie macht die Behinderung sichtbar, aber auch die Herausforderungen, die diese mit sich bringt. Im letzten Jahr startete sie mit einer anderen pflegenden Mutter eine Petition und forderte „Sonderurlaub für pflegende Eltern“. Darüber sprach sie jetzt mit Sabine Rauch von der NNP-WT. Dieser Sonderurlaub sei gut, „damit Eltern mit pflegebedürftigen Kindern wenigstens die Zeit haben, sie in Ruhe ins Sanitätshaus zu begleiten, zu Arztterminen oder Therapien.“ Die Petition ist formell gescheitert, 16 000 Menschen haben unterzeichnet, nicht 50 000, die für eine Bundestagspetition nötig gewesen wären. Aber Simone Braunsdorf-Kremer und Iris Mydlach, die zweite Mutter, geben nicht auf. Sie hoffen, dass der Petitionsausschuss bei einer erneuten Prüfung zu dem Schluss kommt, dass ein Sonderurlaub für pflegende Eltern von allgemeinem Interesse ist und viele Menschen betrifft.

Pflegende Eltern seien der größte Pflegedienst in Deutschland und ohne ihre Arbeit würde das Gesundheitswesen in Deutschland zusammenbrechen, ist sich Simone Braunsdorf-Kremer sicher. Zehn Tage kindkrank seien schnell aufgebraucht. Für die bedeutet dies, dass sie in der Vollzeitpflege ist und ihren Job aufgeben musste. Andere pflegende Eltern haben noch einen Beruf und müssen schauen, wie sie alles jonglieren. Sie haben keine Lobby und dafür kämpfen sie. Ein Anfang sei gemacht. Via NNP-WT

Glasfaserausbau in Limburg

Der Glasfaserausbau in Limburg ist ein leidiges Thema, bei dem es nicht voran geht. 2019 scheiterte die Deutsche Glasfaser bei dem Versuch, genügend Nachfrage zu generieren. Im letzten Jahr ein neuer Anlauf durch die Deutsche GigaNetz. Die Frist für die Nachfragebündelung wurde bereits zum zweiten Mal verlängert und soll jetzt am 28.Februar enden. Weiterhin wurde die Hürde für abgeschlossene Verträge von 40 auf 30 Prozent gesenkt. Ob es durch die Deutsche GigaNetz zu einem Glasfaserausbau in Limburg kommt, steht im März fest.

Nun kommt die Telekom und kündigt einen Versorgung von Privathaushalte in der Brückenvorstadt und in der Innenstadt mit Glasfaser für superschnelles Internet in diesem und nächsten Jahr im Ausschuss für Stadtentwicklung an. Diese Ankündigung sorgt für enttäuschte Gesichter bei den Ausschussmitgliedern, weil auf die auf die mehrfache Frage, was nach 2025 in den Stadtteilen sowie in Blumenrod und der Südstadt mit dem Glasfaserausbau vorgesehen sei, ausweichend reagiert wurde. Geplant sei zwar bis 2027 ein kompletter Glasfaserausbau in Limburg, inklusive aller Stadtteile für alle interessierten Haushalte auf eigene Kosten der Telekom. Aber für alles vom Jahr 2025 an gebe es noch keine Freigabe der Finanzierung der Zentrale. Die Telekom kommt nun in die Gänge, um keine Kunden an die anderen Anbieter zu verlieren und möchte daher den Menschen nun auch ein Angebot machen. Via NNP-WT

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Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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