PM IG Bau – Gestiegener Mindestlohn in der Baubranche

Der Mindestlohn für die Arbeitnehmer in der Baubranche ist im April um 35 Cent auf 12,55 Euro die Stunde gestiegen. Dies macht ein Plus von rund 60 Euro am Monatsende.

Für die rund 3.410 Bauarbeiter im Landkreis Limburg-Weilburg gilt somit eine neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeitet, darf weniger verdienen.

Mindestlohn zum April gestiegen

Maurer mit mehr Mindestlohn: Wer als Geselle oder angelernte Kraft fachliches Knowhow mitbringt, der hat sogar Anspruch auf 15,40 Euro (plus 20 Cent). Das teilt die
IG BAU Wiesbaden-Limburg mit. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten deshalb, den letzten Lohnzettel zu prüfen. „Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf
dem Konto sein. Und alle 237 Baufirmen im Kreis Limburg-Weilburg müssen dieses Lohn-Minimum zahlen“, sagt Bezirksvorsitzender Karl-Heinz Michel.

Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei jedoch der Tariflohn, so der Gewerkschafter. Der liegt bei aktuell 20,63 Euro pro Stunde. „Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona. Bauarbeiter müssen wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient. Gerade in Klein-betrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen“, so Michel. Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied im Arbeitgeberverband ist.
Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro. Mit einem Plus von vier Prozent gilt die Branche als eine zentrale Säule der Konjunktur – während die gesamte Wirtschaft nur um 0,6 Prozent zulegte. „Hier sollte sich kein Bauarbeiter unter Wert verkaufen“, betont Michel.

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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