PM – Junge Union spricht sich gegen eine Frauenquote aus

Die CDU Satzungskomission hat nach langer Beratung einem Vorschlag der scheidenden Bundesvorsitzenden Kramp-Karrenbauer zugestimmt, bis 2025 eine Frauenquote von 50 Prozent für CDU-Vorstandsposten einzuführen. Das letzte Wort hat der Bundesparteitag im Dezember.

Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist elementarer Bestandteil unseres Grundgesetzes, der auch so gelebt werden muss. Dass man sich daher als CDU, Gedanken darüber macht, wie man für mehr Frauen in Führungspositionen sorgen kann, ist absolut richtig. Es ist aus Sicht der Jungen Union (JU) Limburg-Weilburg aber sehr schade, dass als „innovativer“ Vorschlag letztendlich eine Frauenquote herauskam.

JU Limburg-Weilburg spricht sich gegen eine Frauenquote aus

Vorstände und Mandate müssen nach Fähigkeit und Leistung besetzt werden, nicht nach Quote

Nach Auffassung der jungen Christdemokraten ist die Frauenquote kein Zeichen von Gleichberechtigung, sondern wirkt so, als würde man es Frauen nicht zutrauen, durch Leistung und Fleiß selbstständig Vorstandsposten zu erreichen. Dies widerspricht fundamental dem christdemokratischen Menschenbild, das jedem einzelnen Individuum die Fähigkeit der Selbstverwirklichung zutraut.

„Ich persönlich möchte nirgends reingewählt werden, nur weil ich eine Frau bin.“, so das Kreisvorstandsmitglied der JU Limburg-Weilburg, Daniela Roth. „Wenn Einsatzbereitschaft, Leistung und Können nicht vorhanden sind, kann eine Frau nicht in einen Vorstand gewählt werden, nur um eine Quote zu erfüllen. Diesen Frauen würde zurecht nur der Ruf anhängen, dass sie das Amt nur aufgrund der Quote innehaben. Das hat nichts mit Emanzipation und Gleichberechtigung zu tun“, so Roth weiter.

Wissenschaftliche Studien[1] haben zudem gezeigt, dass Quotenregelungen besonders geeignete Kandidatinnen eher abschrecken, da sie nicht die „Quotenfrau“ sein wollen. Der Kreisverband der JU Limburg-Weilburg setzte sich daher entschieden dafür ein, dass den engagierten weiblichen Vorstandsmitgliedern so ein Klischee nicht anlastet.

Eine durch eine Quote aufgedrückte Parität wäre demnach keine wirkliche Gleichstellung, sondern eine Scheingleichstellung. Wahre Gleichstellung kommt durch einen freien Vorstandswahlprozess, in dem jeder unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder sonstigen Merkmalen die Chance hat gewählt zu werden. Das ist im Gegensatz zu einer Quote wahre Chancengleichheit. Dafür setzen wir uns ein und lehnen folglich eine Quote entschieden ab.

Klarer Auftrag: mehr Frauen für die Politik begeistern! JU- Mitgliedschaft für Frauen umsonst

„Es ist unstreitig so, dass Frauen in der Politik strukturell unterrepräsentiert sind. Dieser Umstand muss angegangen werden. Wir müssen neue Formate schaffen, um Frauen für Politik und Parteiarbeit zu begeistern“, so der Vorsitzende der JU- Limburg-Weilburg, Frederik Angermaier.

„Um die Hürde des Eintritts in die Junge Union für Frauen zu reduzieren, haben wir beschlossen, dass der JU-Mitgliedsbeitrag, den die Stadt- und Gemeindeverbände erheben, durch den Kreisverband bezahlt wird. Junge Frauen, die sich in der JU engagieren wollen, müssen daher ein Jahr keinen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Außerdem planen wir eine Ansprechpartnerin für interessierte Frauen in unserem Kreisverband zu implementieren. Wir werden uns noch weitere innovative Formate zur Gewinnung von weiblichen Mitgliedern überlegen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen mehr Frauen in der Politik!“ so Angermaier abschließend.

[1] U.a. Shemla & Kreienberg (2014)

Heike Lachnit

Ich bin freie Lokaljournalistin in der Region um Limburg. Auf HL-Journal schreibe ich über die Themen, die nicht immer in der Zeitung Platz haben oder die mir am Herzen liegen.

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